Duisburg. Das Museum Küppersmühle im Innenhafen wird zum neuen „Konzertsaal“ für die Duisburger Philharmoniker. Welche Programme das Publikum erwarten.

Mit dem Erweiterungsbau hat das Museum Küppersmühle nicht nur einen starken Besucherzuwachs erfahren, es wird auch zum Konzertsaal. Museumsdirektor Walter Smerling und Nils Szczepanski, Intendant der Duisburger Philharmoniker, haben eine Kooperation vereinbart.

Wie berichtet wollten rund 70.000 Besucher die „neue“ Küppersmühle seit der Eröffnung im September sehen, was für die überregionale Strahlkraft des Hauses spricht. Mit dem Museum hätten die Schweizer Architekten Herzog & de Meuron erneut in einer Hafenstadt ein „Konzerthaus“ errichtet, das „wunderbar geeignet für Klangexperimente“ sei, sagte Szczepanski am Donnerstag in Anspielung auf die „Elphi“.

[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert:Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]

Bei der feierlichen Eröffnung der „neuen“ Küppersmühle hatte ein Quartett der Philharmoniker im Lichtsaal gespielt – und bemerkt, dass der 450 Quadratmeter große Raum in der 3. Etage des Neubaus eine gute Akustik hat. Mit einem von zwei Konzerten vor der Sommerpause wird der Licht- wieder zum Konzertsaal. Am Sonntag, 29. Mai, spielt um 20 Uhr ein Bläsersextett der Philharmoniker Werke von Johann Christian Bach und Ludwig van Beethoven, umgeben von der Ausstellung „Original + Fälschung“ von Sigmar Polke.

Bläsersextett der Duisburger Philharmoniker spielt „Popmusik“ des 18. Jahrhunderts

„Popmusik aus dem Wien des 18. Jahrhunderts“, beschreibt Szczepanski das Programm. Seien doch in Wien gern eingängige Melodien aus größeren Kompositionen von kleineren Ensembles übernommen, zum Teil auch parodiert worden, um damit musizierend durch die Stadt zu ziehen. Bis zu 100 Besucher finden im Lichtsaal Platz, Karten kosten 15 Euro inklusive Museumseintritt.

Auch interessant

Ein Wandelkonzert folgt am Sonntag, 12. Juni, in der Ausstellung „Raimund Girke – Klang der Stille“. Dazu werden die Museumsbesucher um 11 Uhr zunächst von einem Streichquartett unter anderem mit Werken von Beethoven empfangen, war doch der Musikfreund Girke nicht nur im Austausch mit Komponist Karlheinz Stockhausen, sondern auch ein Beethoven-Verehrer.

Ein Wandelkonzert in der Raimund-Girke-Ausstellung

Dann folgt das Publikum den Klängen einer Solo-Klarinette in einen zweiten Ausstellungsraum, zieht weiter zu einem Streicherduo, um schließlich in den spektakulären Silo-Räumen, die den alten mit dem neuen Teil des Museums verbinden, den Klängen eines Bajans (Knopfakkordeon), einer Bassklarinette, einer Violine und einem Kontrabass zu begegnen.

Haben diese beiden Konzertprogramme die Musiker und Szczepanski gemeinsam entwickelt, wird es in der kommenden Saison drei Konzert-Performances geben, die der in Duisburg geborene Dirigent und Regisseur Ludger Engels kuratiert, der unter anderem an der Musikhochschule Hanns Eisler in Berlin lehrt und einen Schwerpunkt auf zeitgenössische Opern und Raum-Klang-Projekte legt.

„Wir wollen den Dialog“, sagt Smerling. So geht es in dieser Reihe um den Dialog zwischen Musik und Architektur, den Werken der jeweiligen Wechselausstellungen und dem Publikum, das ebenso wie die Musiker die Rolle der „Körper im Raum“ übernimmt. Das haben die Philharmoniker bereits „geprobt“, als sie in der Küppersmühle für neue Orchesterfotos posiert haben, unter anderem für das „play!“-Heft für die Saison 2022/23, das im Juni erscheint.