Duisburg. Vor der Grundsteinlegung des neuen Straßenverkehrsamts in Duisburg: Wo welche Bereiche künftig zu finden sind und wie Abläufe verbessert werden.

Der erste offizielle Spatenstich für den rund 16,8 Millionen Euro teuren Neubau des Straßenverkehrsamts in Duisburg-Neumühl steht am Freitagmittag, 6. Mai, an. Vorarbeiten sind auf dem 8364 Quadratmeter großen städtischen Grundstück an der Theodor-Heuss-Straße nach Angaben des Stadtsprechers Sebastian Hiedels bereits seit 1. April im Gange.

Bis zur Grundsteinlegung sollen die Entwässerungsleitungen für Schmutz- und Regenwasser und die ersten Bohrpfähle zur Gründung des Gebäudes hergestellt sein. Es soll im Juni 2023 fertig sein. Als Umzugstermin hat die Stadt bereits den 1. Juli 2023 genannt.

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Schon jetzt steht fest, wo im dreigeschossigen Neubau künftig was zu finden sein wird und wie die Abläufe geplant sind – unter Berücksichtigung der aktuellen, aber auch künftigen Bedarfe der verschiedenen Fachbereiche, die demnach in enger Abstimmung mit der Duisburger Infrastrukturgesellschaft (DIG) und dem Immobilien-Management Duisburg (IMD) in die Planung eingebracht wurden. Durch die Online-Terminvergabe und „eine optimierte Besuchersteuerung“, so der Stadtsprecher, sollen die Kunden keine langen Wartezeiten mehr haben und ihre Anliegen viel schneller als bisher erledigt werden.

Neues Straßenverkehrsamt in Duisburg mit Info-Theke im Eingangsbereich

Der Haupteingang befindet sich – von der Theodor-Heuss-Straße gesehen – mittig auf der rechten Gebäudeseite. Im Eingangsbereich gibt es eine Info-Theke, an der sich Kunden mit ihrem Onlinetermin kurz anmelden und dann über Informationsmonitore aufgerufen werden.

Hier soll das neue Straßenverkehrsamt gebaut werden: Nach Angaben der Stadt Duisburg ist zum 1. April 2022 mit der Baustelleneinrichtung und der Geländevorbereitung in Duisburg-Neumühl begonnen worden.
Hier soll das neue Straßenverkehrsamt gebaut werden: Nach Angaben der Stadt Duisburg ist zum 1. April 2022 mit der Baustelleneinrichtung und der Geländevorbereitung in Duisburg-Neumühl begonnen worden. © FFs | STEFAN AREND

Im Erdgeschoss wird ein großer Wartebereich mit Getränke- und Snackautomat für Besucherinnen und Besucher der Zulassungsbehörde angelegt. Darüber hinaus befindet sich auf der Ebene der Bereich zur Abmeldung von Fahrzeugen. Außerdem ist ein sogenannter Walk-in geplant, der temporär für unterschiedliche Zwecke beziehungsweise Sonderaktionen genutzt werden soll – zum Beispiel für die Aushändigung von Führerscheinen oder als Ausweichmöglichkeit für Personen mit besonderen Einschränkungen.

Ebenso werden im Erdgeschoss die Haustechnik wie Heizung oder Serverraum, Räume für den Hausmeister und Reinigungskräfte untergebracht. Es wird dort auch eine Möglichkeit für Beschäftigte geben, Fahrräder unterzustellen.

Zulassungsbehörde mit 25 Arbeitsplätzen im ersten Stock

Im ersten Stock wird die Zulassungsbehörde in einem Großraum mit insgesamt 25 Arbeits- und entsprechenden Kundenplätzen sowie einer zusätzlichen kleinen Wartezone zu finden sein. Ebenfalls auf dieser Etage werden ein großer Besprechungsraum, ein Sonderbereich mit zwei Büros untergebracht und je zwei Arbeits- beziehungsweise Kundenplätzen, beispielsweise für „Rote Kennzeichen“, technische Mängel, Rückrufaktionen, Überschreitung der Hauptuntersuchung beziehungsweise Halterauskünfte sowie ein Info-Telefon.

Außerdem wird auf der Ebene ein großer Händler-Bereich angesiedelt, um dort die abgegebenen Mappen der Händler und Zulassungsdienste zu bearbeiten. In der ersten Etage ist darüber hinaus künftig der Bereich „Stilllegung“ für die zwangsweise Außerbetriebsetzung von Fahrzeugen bei Verstößen gegen das Pflichtversicherungsgesetz mit vier Büros geplant.

Führerscheinstelle mit sieben Büros auf der zweiten Etage

Auf der zweiten Etage wird die komplette Fahrerlaubnisbehörde untergebracht. Sie ist bereits seit Oktober 2020 nicht mehr am bisherigen Standort des Straßenverkehrsamts an der Ludwig-Krohne-Straße in Duissern zu finden, wurde aufgrund von Platzmangel an die Daimlerstraße in Neumühl ausgegliedert. Im Neubau sind aber wieder alle Bereiche und „Funktionen eines modernen Straßenverkehrsamts“, so der Stadtsprecher, unter einem Dach vereint. Für die Führerscheinstelle sind sieben Büros mit je zwei Arbeitsplätzen für den Publikumsverkehr vorgesehen.

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Kunden, die einen Termin für die Fahrerlaubnisbehörde vereinbart haben, können direkt in die zweite Etage durchgehen. Dort gibt es einen kleinen Warteraum. So sind die Wartezonen der Führerscheinstelle und der Zulassung, der beiden besucherintensiven Bereiche, bewusst getrennt.

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Im zweiten Stock sind außerdem weitere Büroräume geplant – unter anderem für Back-Office, also die Bearbeitung von Anträgen im Hintergrund, oder für die Fahreignung. Des Weiteren ist auf der Ebene künftig der Bereich des Personen- und Güterverkehrs untergebracht. Dort geht es zum Beispiel um Genehmigungen beziehungsweise Konzessionen für Güterverkehr, Taxen und Mietwagen oder Großraum- und Schwertransporte. Außerdem bekommt die Leitung der Abteilung Straßenverkehrsamt des Bürger- und Ordnungsamtes ihr Büro auf der zweiten Etage.

Arbeitsplätze mit Schallschutzwänden – je nach Erforderlichkeit

Alle Arbeitsplätze sollen, wenn erforderlich, mit Schallschutzwänden ausgestattet werden.

Im Außenbereich ist sowohl für die Vorführung von Lkw als auch für Autos jeweils eine eigene Fahrspur als Durchfahrt unterhalb des ersten Obergeschosses des Neubaus vorgesehen – verkehrstechnisch eine gute Lösung, denn die Lkw- und Pkw-Fahrer müssen dafür nicht tief ins Gelände des Straßenverkehrsamts vordringen.

Sie biegen von der Theodor-Heuss-Straße kurz in die Stichstraße und nach nur wenigen Metern links ab, um ihr Fahrzeug vorzuführen und nach vorgenommener Prüfung wieder links auf die Ausfahrtspur einzufädeln. Möglich macht diese Verkehrsführung eine V-förmige Stützenkonstruktion, wobei die Obergeschosse des neuen Straßenverkehrsamtes sowohl auf der Nord- als auch auf der Südseite des Gebäudes über das Erdgeschoss hinausragen.

137 Stellplätze für Pkw, 75 für Fahrräder

Ansonsten sind auf den Außenanlagen rund 137 Pkw-Parkplätze vorgesehen. Die Besucher fahren dazu mit ihren Autos von der Theodor-Heuss-Straße in die Stichstraße rechts am Neubau vorbei, müssen dabei eine Schranke passieren und gelangen am Ende des Gebäudes rechts zu den Stellplätzen auf dem L-förmigen Grundstück. Wer mit dem Fahrrad kommt, kann es auf einem der 75 überdachten Stellplätze gegenüber des Haupteingangs abstellen.

Bis zur Grundsteinlegung am Freitagmittag, 6. Mai, sollen die Entwässerungsleitungen für Schmutz- und Regenwasser und die ersten Bohrpfähle zur Gründung des Gebäudes hergestellt sein.
Bis zur Grundsteinlegung am Freitagmittag, 6. Mai, sollen die Entwässerungsleitungen für Schmutz- und Regenwasser und die ersten Bohrpfähle zur Gründung des Gebäudes hergestellt sein. © FFs | STEFAN AREND

>> AKTUELL 90 MITARBEITENDE FÜR DAS VERKEHRSAMT IN DUISBURG

  • Der Neubau des Straßenverkehrsamts in Neumühl ist nach Angaben der Stadt Duisburg vom Münsteraner Architektenbüro Röhm und Cie. konzipiert worden und mit drei Geschossen auf einer Grundfläche von rund 1730 Quadratmetern (überbaute Fläche) geplant. Die Bruttogeschossfläche wuchs noch einmal um rund 23 Prozent auf nunmehr aktuell rund 4300 Quadratmeter.
  • Die Öffnungszeiten und Dienstleistungsangebote sollen – zum jetzigen Zeitpunkt – wie bisher beibehalten werden.
  • Aktuell sind rund 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Auszubildende im gesamten Straßenverkehrsamt, also an der Ludwig-Krohne-Straße und an der Daimlerstraße (Fahrerlaubnisbehörde) tätig.
  • Das Gebäude an der Ludwig-Krohne-Straße genügt längst nicht mehr modernen Ansprüchen. Das Grundstück soll an die Firma Krohne Messtechnik verkauft werden.