Duisburg. Flüchtlinge aus der Ukraine werden in Duisburg nun in einem großen Zeltdorf untergebracht. Warum Hilfsorganisationen und Kirchen frustriert sind.

Zwei Monate alt ist der Krieg gegen die Ukraine und seit zwei Monaten schlägt in Duisburg der Krisenstab einige Haken für das Ziel, sich angemessen um die Geflüchteten kümmern zu können.

Derzeit wächst in Hamborn das „Delta-Dorf“ in die Breite (wir berichteten), das 2400 Menschen ein Zuhause auf Zeit bieten soll. Vorher waren Turnhallen im Süden zu Notunterkünften umfunktioniert worden. Zeltunterkünfte vor der Glück-auf-Halle in Homberg standen kaum zwei Wochen, da wurden die Bewohner umverteilt, die Zelte wieder abgebrochen. „Uns wurde da erst klar, welche Möglichkeiten sich in Hamborn ergeben“, erklärt Krisenstabsleiter Martin Murrack das Hin und Her. Logistisch seien vier Standorte teurer und aufwendiger als die Bündelung an einem Ort.

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Feuerwehrmann übernimmt Geschäftsführung der Duisburger Flüchtlingsunterkunft

Und während die Feuerwehr noch baut und räumt, läuft parallel die organisatorische Übergabe an das Sozialamt. Denn die Strukturen, in denen der Katastrophenschutz in den ersten Wochen tätig wurde, müssen jetzt in die Hände der regulären Verwaltung übergeben werden. Sebastian Eimers, der anfangs als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr ehrenamtlich die Kraftzentrale im Landschaftspark als Notunterkunft leitete, ist nun als Geschäftsführer der EMS Chef des Delta-Dorfes. EMS steht für Eimers Management Service – in der Feuerwehrsprache bedeutet EMS Einsatz mit Sonderrechten, was es irgendwie auch trifft.

Zeltstadt für Geflüchtete in Duisburg.

Die Stadt Duisburg hat eine riesige Zeltstadt für Flüchtlinge aus der Ukraine auf einem Parkplatz errichtet.
Die Stadt Duisburg hat eine riesige Zeltstadt für Flüchtlinge aus der Ukraine auf einem Parkplatz errichtet.
Die Stadt Duisburg hat eine riesige Zeltstadt für Flüchtlinge aus der Ukraine auf einem Parkplatz errichtet.
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Eimers, der eigentlich einen Landschafts- und Gartenbau-Betrieb leitet und als Gasballonfahrer mit seinem Vater Rekorde einheimst, organisiert jetzt 100 Mann pro Tag im 24-Stunden-Dienst. Von der Struktur her sei das wie ein großes Kreuzfahrtschiff, vergleicht Feuerwehrchef Oliver Tittmann, allerdings ohne fest gebuchte Rückreise.

Andere Firmen waren dreimal so teuer gewesen

Eimers macht den Job, weil er es kann, wie Murrack und Tittmann überzeugt sind. Weil sein Bruder im heimischen Betrieb einspringt. Und weil die Angebote anderer Firmen das Dreifache betragen haben und die Übergabe wesentlich länger gedauert hätte, sagen die beiden Chef-Strategen.

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„Wir brauchten binnen Tagen jemanden“, sagt Tittmann, „große Dienstleister haben da abgewunken“. Eimers stellt also reihenweise Leute befristet ein, koordiniert die Hilfsorganisationen, das Catering, die Jugend-Johanniter mit der Zuckerwattemaschine und das Spielmobil.

Und dann kümmert er sich noch um die Sprachmittler, die Dreh- und Angelpunkte des Dorfes. „Sie sind manchmal zu nah dran an den Familien, da müssen wir aufpassen und sie auffangen“, sagt Eimers.

Hilfsorganisationen setzen auf qualifizierte Kräfte

Aus Kreisen größerer Hilfsorganisationen hört man Irritation heraus über das Vorgehen der Stadt. Denn sie sehen die Kompetenzen bei sich, sind aber tarifgebunden, entsprechend teurer und brauchen zumindest ein bisschen Vorlauf, um aus einem Katastrophenmodus mit Menschen im Ehrenamt in einen Regelmodus mit Festangestellten zu wechseln.

Sebastian Eimers leitet mit dem Delta-Dorf Duisburgs größte Flüchtlingsunterkunft.
Sebastian Eimers leitet mit dem Delta-Dorf Duisburgs größte Flüchtlingsunterkunft. © FFS | STEFAN AREND

Abgesehen davon arbeite man nicht mit 450-Euro-Kräften, es brauche Regelmäßigkeit, Vertrauen und gewisse Qualifikationen, um mit Menschen umzugehen, die ihre Heimat verloren haben, traumatisiert sind. Mit Blick auf die Konzentration in Hamborn entfährt einem Mitarbeiter einer Hilfsorganisation: „Armer Duisburger Norden“.

Frust mancher Ehrenamtler „verständlich“

Frust ist auch in einigen Kirchengemeinden im Süden und Westen entstanden, wo man sich mit viel Zeit und Energie um die Menschen gekümmert hat. Durch die Verlegung in den Norden seien viele Kontakte gerissen, berichtet Notfallseelsorger Richard Bannert aus Gesprächen.

Für den Krisenstabsleiter waren diese Probleme „vorhersehbar, man erreicht nicht jeden, wenn solche Entscheidungen getroffen werden. Da fühlen sich manche nicht mitgenommen“, zeigt Murrack Verständnis, auch wenn Sozialdezernentin Astrid Neese viel Energie in die Kommunikation gesteckt habe. Nach allem, was er so höre, würden manche Kontakte, die im Süden geknüpft wurden, auch im Norden noch gepflegt. Da immer mehr Ukrainer in Wohnungen untergebracht würden, sei die Arbeit der freiwilligen Helfer auch weiterhin wichtig. Es brauche dezentrale Angebote in den Stadtteilen, sagt Murrack. Wie lange soll das Delta-Dorf bestehen? „Ich rechne mit einem Jahr“, sagt der Stadtdirektor, die Zelte seien schnell wieder abgebaut.

>>SO WERDEN DIE FLÜCHTLINGE REGISTRIERT

  • Die Feuerwehr erfasst in dieser Woche alle in Duisburg angekommenen Flüchtlinge neu.
  • Sie werden fotografiert und bekommen einen Ausweis, der als Zugangskontrolle für das „Delta-Dorf“ dienen soll. Ohne diesen Ausweis soll dann keiner mehr auf das Gelände kommen.
  • Außerdem soll so ein Datenbestand entstehen, der aktuell ist, sagt Oliver Tittmann.
  • Zudem soll so mehr Sicherheit garantiert werden, „die Menschen haben schließlich ihr ganzes Leben in den Kabinen“, sagt der Feuerwehrchef.