Duisburg. Speiseöl ist das neue Klopapier. Nun hat sich eine Duisburger Pommesbude etwas Besonderes ausgedacht. Wer ordentlich bestellt, bekommt Öl gratis.

Eigentlich war es nur ein Scherz, als Mandy Netz vom Traditionsimbiss „Berliner Kult“ in Duisburg-Wanheimerort überlegte, allen, die für mindestens 15 Euro Pommes, Currywurst oder Backfisch ordern, eine kleine Flasche Rapsöl dazu zu schenken. Sie postete ein Foto in den sozialen Netzwerken – und hatte schon am ersten Tag zahlreiche Kunden, die extra große Bestellungen aufgaben. 15 Euro entsprechen immerhin drei Mal Currywurst-Pommes-Mayo oder „CPM“, wie es die Stammkunden nennen.

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„Es ist verrückt geworden. Alles wird immer teurer und in den Supermärkten gibt es kaum noch Öl“, weiß Mandy Netz. Sie kauft ihre Ware zum Glück im Großhandel. Das Speiseöl, das sie zum Frittieren verwendet, ist in Zehn-Liter-Gallonen abgefüllt – aber die kosten mittlerweile gut zehn Euro mehr als vor dem Ukraine-Krieg. Immerhin: Mit ihrem Vorrat kommt sie noch eine Weile hin, aber die Preise für die Pommes musste auch sie anpassen.

Beliebte Duisburger Pommesbude gibt es seit mehr als 25 Jahren

Nur solange der Vorrat reicht: Mit Kunden, die für mindestens 15 Euro bestellen, teilt Mandy Netz ihre Öl-Vorräte. Die meisten Kunden nehmen’s mit Humor.
Nur solange der Vorrat reicht: Mit Kunden, die für mindestens 15 Euro bestellen, teilt Mandy Netz ihre Öl-Vorräte. Die meisten Kunden nehmen’s mit Humor. © RR | Foto: F.P:

Aber als ihr immer mehr Kunden ihr Leid klagten, dass sie partout kein Öl mehr finden, weil die Regale leer gefegt sind, hatte Mandy Netz die Idee: Sie kaufte sich 0,25-Liter-Flaschen und füllte das rare Gut um. Sogar Etiketten hat sie gedruckt. Mit der Aufschrift „Pommes sind frittierte Sonnenstrahlen“ bringt sie noch jeden zum Lächeln. „Die Leute nehmen es mit Humor und freuen sich“, sagt sie.

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Den Kult-Imbiss an der Düsseldorfer Straße gibt es inzwischen mehr als 25 Jahre. Hinterm Verkaufstresen steht das Mutter-Tochter-Gespann Heidi Manz und Mandy Netz und manchmal sogar schon der Nachwuchs. In den vergangenen Jahrzehnten wurde hier viel frittiert und schnabuliert. Stammgäste kommen nach dem Einkaufen vorbei oder auch von weiter her.

Preise mussten vor kurzem angehoben werden

Sogar in den Pommesführer Ruhr schaffte es der Familienbetrieb; für einige ein Grund, mit dem Moped aus der Nachbarstadt anzureisen. Die Currywurst schmeckt genau wie in der Hauptstadt, wird allerdings von einer Metzgerei in Kaiserswerth produziert. Aktuell kostet die Currywurst 3,10 Euro. Eine kleine Schale Pommes gibt’s für zwei Euro, die große für drei und „CPM“ kostet 5,60 Euro.

Mandy Netz hat schon als 15-Jährige in beim „Berliner Kult“ gejobbt. „Ich würde nie wieder etwas anderes machen wollen.“ Ob sie noch Frittiertes mag? „Klar, ich bin doch die Pommes-Prinzessin.“

>> Die Öffnungszeiten

Für alle, die jetzt wieder Hunger bekommen: Geöffnet ist die der Imbiss immer montags bis freitags von 11 bis 19 Uhr.

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