Duisburg. Der Ukraine-Krieg treibt die Preise für Pflanzenöl in die Höhe, das trifft auch Pommesbuden. Doch die Imbisse haben ein viel größeres Problem.

Der Krieg in der Ukraine wirkt sich längst auch auf die Preise in Deutschland aus. Nicht nur die Benzinpreise schießen in die Höhe. Auch Pflanzenöl, das häufig aus Russland und noch häufiger aus der Ukraine kommt, wird teurer. Das ist schon für Privatverbraucher unangenehm, richtig schmerzhaft wird es aber für Betreiber von Pommesbuden: ohne Frittierfett keine Pommes. Dabei, das berichten Pommesbuden in Duisburg, ist die Fettkrise momentan noch das kleinere Übel. Die Imbisse haben vor allem mit den höheren Zuliefererpreisen zu kämpfen.

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Pommesbuden: Benzin und Strom bereiten mehr Sorgen als Frittenfett

Das Frittierfett, so heißt es aus dem Pommesexpress-Konglomerat, zu dem zum Beispiel der City Grill und die Schatz-Schlemmerecke gehören, mache im Moment weniger Sorgen. „Alle Zulieferer erhöhen die Preise, weil die Laster den ganzen Tag durch die Gegend fahren und natürlich tanken müssen“, heißt es aus dem Hause Koch, der ehemaligen Besitzerfamilie. „Dazu kommen noch die Energiepreise. Die Fritteusen laufen zwölf, 14 oder sogar 16 Stunden am Tag, und wenn das Gas teurer wird, wird auch der Strom teurer.“

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Ähnliches berichtet auch eine Mitarbeiterin von Peter Pomms Pusztetten-Stube in Marxloh, wobei der Frittierfettpreis hier mit größerer Sorge betrachtet wird. „Wir zahlen jetzt knappe fünf Euro mehr pro Karton“, seufzt die Mitarbeiterin, „da muss man leider die Preise erhöhen.“

Noch dazu kommen der Mindestlohn und die hohen Benzinpreise, die die Zulieferer an die Pommesbuden weitergeben. Besonderer Schock für Liebhaber von „Pommes Schranke“ (Pommes frites mit Mayonnaise und Ketchup): Sogar der Ketchup ist teurer geworden.

„Ich weine jeden Morgen“

Mandy Netz vom Berliner Imbiss am Schlenk bleibt beim Blick auf die Fettpreise nur Galgenhumor. „Ich weine jeden Morgen“, sagt sie lachend, „mittlerweile zahlen wir 25 Euro für zehn Liter Frittierfett.“ Zum Vergleich: Das sind acht bis zehn Euro mehr, als die zehn Liter noch vor kurzem gekostet haben.

Dazu kommen, wie in allen Pommesbuden, die gestiegenen Lieferkosten aufgrund der hohen Benzinpreise. Das gilt nicht nur für Waren aus dem Großhandel, auch die Metzger mussten ihre Preise erhöhen. „Ich musste den Preis für eine Currywurst von 2,90 Euro auf 3,10 Euro anheben“, erläutert Mandy Netz. Das sei ihr regelrecht peinlich gewesen – doch einen anderen Weg gebe es im Moment nicht.