Duisburg. Es geht um die Wurst: Agentur „Cantaloop“ adaptiert bekannte Werbe-Motive und setzt den Klassiker in Szene. Imbiss-Betreiberin Mandy Schwitzki freut sich über neue Kunden

Der Berliner Imbiss von Mutter Heidi und Tochter Mandy Schwitzki in Wanheimerort ist eine Institution. Seit 20 Jahren gibt es die Bude an der Düsseldorfer Straße, in der Currywurst auf klassische Berliner Art serviert wird.

Viele Kunden kommen aus anderen Stadtteilen, um die typische Wurst samt charakteristisch-tomatiger Sauce zu probieren. Oder, seitdem sie einen Stammplatz im Pommes-Führer Ruhrgebiet haben, machen sich Tester aus anderen Städten auf den Weg. Um noch erfolgreicher zu werden, wurde nun eigens eine Werbekampagne gestartet.

Bekannte Werbe-Motive umgewidmet

Zu den Stammgästen gehört nämlich Tom Hoffmann, seines Zeichens Chef der Werbeagentur „Cantaloop“. „Wir haben zwar unsere Stammkunden, aber mit Werbung läuft’s natürlich besser“, weiß Mandy Schwitzki, die von der Idee Hoffmanns sofort begeistert war. Er nahm sich bekannte Werbe-Motive vor und widmete sie auf Currywurst um. Normalerweise arbeitet er mit seinen zwölf Mitarbeitern für Kunden wie die Stadtwerke oder das „Forum“.

„So eine Kampagne machen wir aus Spaß“, sagt Hoffmann lächelnd. Er freut sich, dass die Schwitzkis sofort „angebissen“ haben. Rechtlich bewegen sich Agentur und Imbiss nämlich in einer Grauzone. „Wahrscheinlich wäre das bei anderen Kunden erst einmal durch die Rechtsabteilung gelaufen.“ Er rechnet allerdings nicht mit einer einstweiligen Verfügung. Und die Plakatfirma war von der Kampagne so begeistert, dass sie das Kleben eines zweiten Motivs sogar sponsert. Die Variante in Lila wird es aber wohl nicht werden. „Die ist zu sehr mit Schokolade verbunden.“

Die meisten Hungrigen kommen zur Mittagszeit

„Die Leute stehen an der Ampel, schauen auf das Plakat, erkennen die Werbung und stutzen, wenn sie die Currywurst sehen“, beschreibt die 29-jährige Imbiss-Betreiberin die Reaktionen. Und der eine oder andere entscheidet sich dann eben spontan für eine Mahlzeit vom Grill. Die meisten Hungrigen kommen zur Mittagszeit. Ein paar Nachzügler organisieren sich dann abends noch mal einen Snack. Einige mögen es richtig scharf. „Das ist kein Problem. Wir können nachschärfen bis zum Nasenbluten“, verspricht Mandy Schwitzki. Eine Spezialität seien eingelegte Zwiebeln, die den Schärfegrad noch einmal erhöhen.

Über die Bezahlung seines Engagements haben Mandy Schwitzki und Tom Hoffmann übrigens noch nicht verhandelt. „Wenn daraus ein Imperium entstehen sollte, dann werden wir das Nachholen“, kündigt Hoffmann an. Solange begnügt er sich erstmal mit einer Bezahlung in Naturalien: „Einmal Currywurst-Pommes-Mayo, bitte.“