Duisburg. Ein Junge soll einen Fahrer der Bahn 903 in Duisburg-Hochfeld geschlagen haben. Was Polizei und DVG sagen und in Sozialen Medien diskutiert wird.

Ein Fahrer (55) der Straßenbahn 903 soll am Donnerstagabend, 21. April, in Hochfeld geschlagen worden sein. Wie die Polizei in Duisburg mitteilt, sucht sie Zeugen zu dem Vorfall, der sich gegen 21 Uhr ereignet hat.

Eine Gruppe unbekannter Jugendlicher hatte demnach in der Bahn an der Haltestelle Pauluskirche die Notbremse gezogen, als der Fahrer wieder anfahren wollte. Die Jungen verließen daraufhin die Bahn. Der Fahrer ging in den hinteren Teil des Fahrzeugs, um die Bremse wieder zu lösen.

Linie 903: Junge soll Straßenbahnfahrer in Duisburg-Hochfeld geschlagen haben

Da die Gruppe noch draußen vor der Tür stand, stieg der 55-Jährige aus. Dann soll einer der Unbekannten ausgeholt und dem Mann ins Gesicht geschlagen haben. Anschließend rannten die Jugendlichen weg.

Eine Zeugin bestätigte laut Polizei die Darstellung des Straßenbahnfahrers. Beide beschreiben den Schläger als etwa elf Jahre alt und etwa 1,50 Meter groß mit schwarzen längeren Haaren. Die Zeugin verwies zudem auf eine rote Jacke (vermutlich Marke Wellensteyn), die der Junge getragen haben soll. Weitere Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat 36 telefonisch unter 0203 2800 entgegen.

DVG hat Anzeige erstattet

Die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) hat bei der Polizei Anzeige wegen vorsätzlicher, einfacher Körperverletzung erstattet. DVG-Sprecher Thomas Kehler äußerte sich auf Nachfragen der Redaktionen mit Verweis auf die laufenden polizeilichen Ermittlungen nicht weiter zu dem Vorfall, den Thomas Immekus bereits einen Tag später in einer Duisburger Facebookgruppe öffentlich gemacht hatte.

[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]

Seit einiger Zeit, so Immekus, sei es auf der Linie 903 vermehrt abends immer wieder zu „teils chaotischen Szenen“ gekommen. Verantwortlich dafür sei eine Jugendgruppe. Es seien mutwillig Notbremsen gezogen, Türen während der Fahrt geöffnet und so immer wieder der Betrieb „teils massiv gestört“ worden.

DVG-Sprecher Thomas Kehler bestätigt auf Nachfrage der Redaktion immer mal wieder Vorfälle dieser Art in der Vergangenheit. Es gebe darüber hinaus aber „keine sachliche Grundlage“, die aktuellen Ausführungen in der Duisburger Facebookgruppe weiter zu kommentieren. So habe die DVG keine Anhaltspunkte dafür, dass eine spezielle Gruppe von Jugendlichen zuletzt wiederholt negativ in Erscheinung getreten wäre.

Mädchen (14) vor Wochen von Jugendlichen in Bahn belästigt – mit gravierenden Folgen

Auch interessant

Fakt ist, dass es erst vor knapp einem Monat in einer Straßenbahn der Linie 903 schon mal einen polizeilich aktenkundigen und aufsehenerregenden Vorfall mit einer Gruppe von Jugendlichen gegeben hat. Damals hatten laut Polizei fünf bis acht Heranwachsende eine 14-Jährige in der Bahn „verbal attackiert“. Das Mädchen war demnach an der Haltestelle „Rhein-Ruhr-Halle“ ausgestiegen, in Panik auf die Straße und vor ein Auto gelaufen.