Duisburg. Spätestens 2026 will die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) zehn Wasserstoff-Busse bestellen. Das sind die Kosten und die Vorteile.

Seit 1. März sind die ersten sieben Elektro-Gelenkbusse in Duisburg unterwegs – ausschließlich auf der komplett batterieelektrisch betriebenen Linie 934. Die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) setzt auf dem Weg hin zu einem emissionsarmen und klimafreundlicheren öffentlichen Nahverkehr für die Zukunft aber nicht nur auf E-Mobilität. Spätestens 2026 will die DVG zehn Wasserstoff-Busse mit Brennstoffzellentechnik samt Tank- und Werkstattinfrastruktur bestellen. Für die weiteren Planungen muss der Rat der Stadt in seiner Sitzung am Donnerstag, 31. März, aber erst einmal grünes Licht für das Vorhaben geben.

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Ende August 2021 hatte das Verkehrsunternehmen bereits für ein paar Tage einen Wasserstoff-Bus getestet. Ein solches Fahrzeug kostet nach Angaben von Marc Schwarzer, Abteilungsleiter Kraftomnibusse bei der DVG, in der Anschaffung aktuell mit bis zu einer Million Euro zwar mehr als ein E-Bus (780.000 Euro). Laut Ratsvorlage weise der Betrieb mit Brennstoffzellenbussen aber einen Kostenvorteil gegenüber den batterieelektrischen Bussen auf.

DVG: Vorteile von Wasserstoff- gegenüber E-Bussen für Duisburg

Dies liege an der kostengünstigeren Infrastruktur – zum Beispiel sei keine Anpassung der Netz-Infrastruktur erforderlich – als auch an den Bussen, etwa mit Blick auf Batterietausch und einen Mehrbedarf an Fahrzeugen bei den E-Bussen. Die Wasserstoff-Busse mit Brennstoffzellentechnik haben demnach zudem eine bessere Reichweite – vergleichbar mit den heute eingesetzten Dieselfahrzeugen, die in der Anschaffung laut Schwarzer rund 360.000 Euro pro Bus kosten.

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Gemäß der Ratsvorlage können die exakten Mehrkosten im Vergleich zur Dieselbusbeschaffung aber erst im Projektverlauf ermittelt werden. Die DVG geht davon aus, dass es unter Einbeziehung von Fördermitteln mindestens 260.000 Euro mehr pro Jahr beim Einsatz von grauem Wasserstoff sein werden. Dieser ist aber nicht klimaneutral, weil er durch eine sogenannte Dampfreformierung fossiler Brennstoffe wie Erdgas oder Kohle entsteht und dabei als Abfallprodukt CO2 direkt in die Atmosphäre abgegeben wird.

Mehrkosten pro Jahr je nach Einsatz von grauem oder grünem Wasserstoff

Bei grünem Wasserstoff, dessen Einsatz laut Ratsvorlage das erstrebenswerte Szenario ist, ist die Herstellung CO2-neutral, allerdings noch mit hohem Energieaufwand verbunden. Dementsprechend werden die Mehrkosten pro Jahr auf 370.000 Euro taxiert – mit Förderung, ohne sogar auf rund 870.000 Euro.

Dafür spare jeder Brennstoffzellen-Bus beim Einsatz von grünem Wasserstoff rund 89,1 Tonnen CO2 pro Jahr im Vergleich zu Diesel-Fahrzeugen ein. Bei grauem Wasserstoff liege die Einsparung hier durchschnittlich bei etwa 16,5 Tonnen CO2.