Duisburg. „Create a smile“ heißt das Fachgeschäft für Stempel aus Duisburg-Neudorf. Warum die Kreationen von Christine Drogt weltweit beliebt sind.
Christine Drogt zaubert anderen ein Lächeln aufs Gesicht. In einem Hinterhof am Sternbuschweg befinden sich die Räume von „Create a smile“. Hier vertreibt sie selbstgestaltete Stempel, die Do-it-yourself-Liebhaberinnen in aller Welt Freude bereiten.
Angefangen hat alles 2014 in ihrem Bastelzimmer zu Hause. Als die Nachfrage immer größer wurde, zog sie in einen geräumigeren Keller um. Kurz vor der Corona-Pandemie traute sie sich, kündigte ihren Job und mietete die Geschäftsräume an. „Davon habe ich immer geträumt. Und es fühlte sich an wie Liebeskummer, wenn ich den Mietvertrag nicht unterschrieben hätte.“ Gab’s vielleicht anfangs noch einige Zweifel, so hat sie den Schritt bisher nicht bereut.
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Die 39-Jährige hat parallel zum Abi eine Ausbildung zur Erzieherin gemacht und danach Kulturpädagogik studiert. „Dort haben wir uns mit ganz vielen unterschiedlichen Kreativtechniken befasst, unter anderem mit Zeichnen“, erzählt Christine Drogt. Privat entdeckte sie hingegen das Stempeln für sich, und nach und nach fand sie heraus: „In den USA gibt es eine riesige Stempelszene.“
Sie tauschte sich mit anderen aus und bloggte über ihr Hobby. Zum Geburtstag bekam sie ein Zeichen-Tablet geschenkt und entwarf schließlich eigene Motive. Die Entwürfe zeigte sie anderen aus der Community und bekam jede Menge positives Feedback. Teilweise verschenkte sie die ersten Varianten auch, bis ihr jemand sagte: „Die solltest du nicht verschenken, die musst du verkaufen.“ Als dann auch noch ihr Freund versprach, sich um die Buchhaltung zu kümmern, war die Entscheidung gefallen – sie baute einen Onlineshop auf. Noch heute ist die Internetseite von „Create a smile“ in englischer Sprache, denn durch die Kontakte in die Szene hat sie noch immer viele Kunden in aller Welt.
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Hunderte Eigenkreationen stehen in den Räumen, in denen sich früher mal das Rockabilly-Mode-Atelier „Herzkleid“ befand. „Stempel sind Rudeltiere“ steht auf einem der Aufsteller. In Dreierreihen warten die Stempelsets auf neue Besitzer. Es gibt die Post-Edition mit Aufschriften wie „Whatsapp kann ja jeder“ oder „Achtung, echte Post“. In einer Osterkollektion befinden sich Häschen, Küken und Sprüche wie „Hey Hasi“ oder ein Lob: „Für mich bist du das Gelbe vom Ei.“ Man könnte aber auch Ankündigungen stempeln wie „Du wirst Oma/Papa/Tante/langsam alt“. Und zu Corona-Zeiten hat sie auch eine Klopapier-Rolle designt. „Wir kündigen immer ein paar Tage vorher an, wenn neue Entwürfe erscheinen. Und es ist uns schon ein paar Mal passiert, dass die komplette Auflage innerhalb von einem Tag vergriffen war“, sagt Christine Drogt glücklich.
Gefertigt werden die transparenten Motive aus Photopolymer in England. 14,50 Euro kostet eine Palette mit mittelgroßen Motiven. Mittlerweile gibt es aber auch Varianten, die zum Beispiel ein DIN-A-5-Blatt füllen und einen schönen Hintergrund für einen Brief zaubern. Vor Ostern und zu Weihnachten hat Christine Drogt, die mittlerweile auch Mitarbeiter hat, besonders viel zu tun. „Sobald es Frühling wird, wollen die Leute Blümchen-Motive.“
Adventskalender sind besonders beliebt
Und langsam wird es für sie auch schon wieder Zeit, über einen neuen Adventskalender nachzudenken. Im Sommer können Interessierte vorbestellen. Rund 90 Euro kostet das Exemplar und in jedem Tütchen stecken exklusive Stempel, die es so noch nicht bei ihr im Sortiment gibt. Im vergangenen Jahr hat sie 870 Adventskalender ausgeliefert. „Es ist überwältigend, wie sehr mir die Leute vertrauen, dass sie etwas Schönes bekommen“, sagt Christine Drogt glücklich.
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Einen Schub hat das kreative Geschäft übrigens noch einmal bekommen, als die Kreative eine Ruhrpott-Edition aufgelegt hat. „Mein lieber Herr Kokoschinski“ kommt super an. Da bleibt der Gründerin nur zu sagen: „Hömma. Is dat schön!“
>> Öffnungszeiten geplant – aktuell ist nur der Onlineshop geöffnet
● Momentan können Interessierte die Stempel nur online bestellen. Langfristig soll es aber auch Öffnungszeiten vor Ort am Sternbuschweg geben.
● Christine Drogt will zudem Workshops anbieten und ein Stempel-Café, doch dafür müsse sich die Corona-Lage noch weiter entspannen. Nähere Infos gibt’s im Netz: www.createasmilestamps.com