Duisburg. . Schneidermeisterin Andrea Schulte gibt der Retro-Mode in Duisburg ein neues Zuhause. Petticoat-Kleider werden maßgeschneidert angefertigt.
- Modedesignerin Andrea Schulte zieht mit ihrem Geschäft „Herzkleid“ von Neudorf in die Innenstadt
- Neben maßgeschneiderter Rockabilly-Mode gibt’s nun auch ausgewählte Kollektionen britischer Marken
- Neu im Mode-Laden der Schneidermeisterin: Schmuck, Schuhe und Accessoires
Die Retro-Mode von Andrea Schulte hat ein neues Zuhause. Die Modedesignerin und Schneidermeisterin hat ihre Werkstatt aus einem Neudorfer Hinterhof in die Innenstadt zur Friedrich-Wilhelm-Straße verlegt. Rockabilly-Mode gibt es noch immer, allerdings firmiert das neue Geschäft nun unter dem Namen „Herzkleid.“ Neben Ausstellungsstücken gibt’s inzwischen auch ausgewählte Kollektionen britischer Marken, die gut zur 1950er-Jahre-Mode passen. Die Kunden kommen von weit her, um sich von Andrea Schulte und ihrem Team ein Petticoat-Kleid anfertigen zu lassen.
Im hinteren Bereich lagern die Stoffballen, aus denen die Retro-Mädchenträume sind. „Wir haben uns auch in Neudorf wohl gefühlt, aber hier haben wir mehr Laufkundschaft. Es ist gut, dass wir jetzt ein Schaufenster haben“, erklärt die Chefin. Den Namen „Herzkleid“ hat sie gewählt, weil es künftig noch eine weitere Kollektion im Boho-Stil geben soll. Außerdem hat sie passende Accessoires, darunter Schmuck und Schuhe, ins Programm aufgenommen.
Mit der Mutter zur Anprobe gekommen
Stephanie Schenk hat das Geschäft im Internet gefunden. Sie will am 14. Februar in Las Vegas heiraten, nur mit ihrem Liebsten. Gemeinsam mit ihrer Mutter Doris ist sie zur Anprobe gekommen. „Sie ist ja ein spätes Mädchen, ich dachte, sie heiratet nie“, verrät die Begleiterin und lächelt. Dabei ist sie auch noch mitten in den Heiratsantrag geplatzt. „Der war total unspektakulär. Mein Mann nestelte in der Küche rum und ich hab mich schon gefragt: ,Was macht der da.’ Dann ist er auf die Knie gegangen - und in dem Moment rief meine Mutter an.“ Die 40-Jährige wimmelte die Mama schließlich ab – und sagte Ja. Nun finden sich beide bei Herzkleid wieder. Zur Party sollen die Gäste ebenfalls im Rockabilly-Stil erscheinen. „Ich werde noch ein paar Visitenkarten verteilen“, verspricht Stephanie Schenke. In die Vereinigten Staaten reist sie mit ihrem Zukünftigen allerdings alleine.
Die meisten Kleider werden von Andrea Schulte und ihrem Team individuell gefertigt. In der Werkstatt lagern dutzende Garne, Pünktchenstoff oder einfarbige Ballen. Ein einfaches Kleid kostet ab 130 Euro und braucht ein paar Wochen, bis es fertig ist. Bei aufwendigen Outfits können es auch mal Monate sein. Schon als Kind hat sie sich für Mode begeistert. „Da habe ich mir Bettlaken um die Hüfte geknotet oder mich drei Mal am Tag umgezogen“, erinnert sie sich. Der Look fasziniert sie noch immer. „Ich habe als Kind gerne die Filme geguckt – die Frauen haben sich sexy gekleidet, waren aber nicht vulgär. Andere Kollektionen sind schnell wieder aus der Mode. Ich habe mich noch nicht an der 1950er Jahren satt gesehen.“ Demnächst soll es eine Schau mit den aktuellen Entwürfen geben.
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Das Geschäft „Herzkleid“ befindet sich an der Friedrich-Wilhelm-Straße 77-79 in der ehemaligen Kunsthandlung Kugel. Nähere Informationen gibt es im Netz auf der Seite www.rockabillymode.de.