Duisburg-Neuenkamp. Das Atelierhaus „Hafenkult“ in Duisburg-Neuenkamp zählt nun 19 Arbeitsräume für Künstler. Das erwartet die Besucher beim Hafenfrühling.
Seit zwölf Jahren gibt es das Atelierhaus „Hafenkult“ im Parallelhafen in Duisburg-Neuenkamp. Die Party zum Zehnjährigen ist der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen und auch die Erweiterung um eine dritte Etage erfolgte in den vergangenen Monaten eher still. Doch am kommenden Sonntag, 3. April, beim „Hafenfrühling“ haben Kunstinteressierte die Gelegenheit, die neuen Räume zu begutachten, Kunst zu gucken – und auch einen Blick aus dem Fenster zu werfen, zum Beispiel auf die Schiffe und die vielen Container, die sich in der Nachbarschaft stapeln.
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19 Ateliers gibt es nun in dem Gebäude, in dem früher etwa eine Spedition ihren Sitz hatte. Katja Bischoff hat eigentlich einen kaufmännischen Beruf, aber schon immer einen Bezug zu Kunst. So war es denn auch ihr Traum, ein Haus für Künstler zu schaffen. Den heutigen Hafenkult entdeckte sie vor etlichen Jahren. Im Kulturhaupstadtjahr 2010 zogen die ersten Künstler ein.
19 Ateliers befinden sich nun im „Hafenkult“ in Duisburg-Neuenkamp
Zu ihnen gehörten Fee Brandenburg, die Objekte und Druckgrafiken fertigt und Trickfilme realisiert und die Illustratorin Mareike Engelke. „Ich habe vorher zu Hause gearbeitet. Wir kannten Katja und sie hatte uns angesprochen, ob wir nicht ein paar Künstler kennen, die ein Atelier suchen“, erinnert sich Mareike Engelke. Sie zog selbst ein – und nach und nach fanden sich weitere Mitstreiter. „Wir sind alle ganz unterschiedlich, aber es ergänzt sich alles ganz wunderbar“, beschreibt sie und Fee Brandenburg stimmt zu. „Hier gibt es auch Leute, die vorwiegend abends und nachts arbeiten“, ergänzt Bashar Farhat. Der Grafikdesigner und Fotograf ist einer der „Neuen“. Damit sich alle regelmäßig sehen, treffen sie sich meistens zum Mittagessen. In Corona-Zeiten hat jeder einen eigenen Tisch mit Abstand aufgestellt – so hatten sie dennoch Gesellschaft.
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Im Obergeschoss, hinter einen schweren Brandschutztür, befanden sich früher die Räume der Spedition. Der etwas vergilbte Aufkleber „Nikotin macht Küsse sexy“ ist hängen geblieben. „Hier stank es ziemlich nach Qualm“, berichten sie. Und im ehemaligen Großraumbüro konnte man genau sehen, wo die Mitarbeiter mit ihren Schreibtischstühlen entlang gerollert waren. Dort war der Teppich entsprechend ausgeblichen. Künftig sollen in dem großen hellen Raum mit hervorragender Aussicht auf den Hafen Workshops angeboten werden. Die gab es zwar auch in der Vergangenheit immer mal wieder, aber nun haben die Künstler noch mehr Platz.
Karl Banski hat in einem der neuen Räume sein Fotostudio aufgebaut. Er hat an der Folkwang Hochschule studiert und dokumentiert seine Umwelt in Film und Foto. In einer Ecke seines Ateliers wartet noch eine Polaroid-Kamera auf ihren Einsatz. „Ich habe noch ein paar Filme. Aber die sind so wertvoll, ich habe noch nicht das richtige Projekt gefunden, um die zu verwenden“, erklärt er und freut sich nun Teil des „Hafenkult“ zu sein.
>> Das Programm am Sonntag, 3. April
Zweimal im Jahr öffnet der Hafenkult seine Pforten. Pünktlich zum „Hafenfrühling“ gibt es eine Ausstellung von Jasmina Brinke und Yvonne Kurzeja alias „Yvi, Schoko und Flo“. Sie setzen Duisburg mit Siebdruck und als Risoprints in Szene. Britta Pasche präsentiert eine Tufting- und Karl Banski eine Video-Installation. Geöffnet ist von 12 bis 18 Uhr.
Die Hafenkult-Künstler sind: Ulrike Altegoer (Schmuck-, Textil- und Papierkunst), Karl Banski, Fee Brandenburg, Silvia Dierkes (Illustration und Animation), Heike Drewelow (Zeichnung, Druckgrafik und Malerei), Patricia Eichert (Fotografie, Grafik), Mareike Engelke, Bashar Farhat, Elke Frieding (Zeichnung, Malerei und Haiku), Rolf Grossek (Fotografie), Jörn Kempfer (Malerei und Skulptur), Mario Klimek (Figurentheater), Elsa Lappat (Skulptur und Fotografie), Ingrid Lohmann-Küppers (Malerei), Nikki Lux (Leuchtkunst), Annette Mailänder (Coaching), Britta Pasche (Textildesign), Katrin Roth (Malerei und Grafik), Madalina Rotter (Objekte, Zeichnung und Druckgrafik) sowie Lisa Seidel (Malerei).