Neuenkamp. . Mareike Engelkes farbenfrohe Karten werden derzeit in Kneipen verteilt. Die Illustratorin fügt die Motive aus einzelnen Elementen zusammen.

Mareike Engelke lockt den Frühling. Die Illustratorin hat farbenfrohe Postkarten entworfen, die derzeit in Duisburger Kneipen ausliegen und im gesamten Ruhrgebiet verteilt werden. Der Verlag, der die Postkarten vertreibt, hat sie angesprochen, ob sie Motive drucken lassen möchte. Die 38-Jährige war begeistert. „Oh Frühling, yeah, yeah“, steht auf einer, auf der ein bunter Strauß Blumen zu sehen ist. Seitdem sind immer mal wieder Motive von ihr zum Umlauf, etwa zum Valentinstag oder Weihnachten.

Die Karten werden aus einzelnen Elementen am Computer zusammengefügt.
Die Karten werden aus einzelnen Elementen am Computer zusammengefügt. © Ute Gabriel

Die typischen Umsonst-Karten liegen zwischen Werbeträgern in den Kneipen aus oder sind in Ständern vor den Toiletten zu finden. Sie erfreuen auch die, die sie eigentlich gar nicht beschreiben wollen. Die Resonanz jedenfalls ist positiv. „Manchmal bekomme ich Rückmeldung, dass sich jemand sehr gefreut hat“, erklärt die studierte Kommunikationsdesignerin, die früher in einer Werbeagentur arbeitete und nun ein eigenes Atelier im „Hafenkult“ hat. Einmal haben zum Beispiel Nachbarn eine gefunden – und beim Blick auf die Rückseite entdeckt, dass sie von ihr gestaltet worden ist.

Agentur leitet Anfragen weiter

„Ich habe schon immer gerne gemalt“, erinnert sich die Duisburgerin. Auf die Idee, damit auch Geld zu verdienen, ist sie allerdings erst später gekommen. Eine Agentur vertritt sie auf Literaturmessen, und leitet Anfragen für Illustrationen weiter. Aktuell arbeitet sie an Bildern für ein Lük-Heft. Auch für eine Kinderzeitschrift hat sie etwas beigesteuert. Besonders stolz ist sie auf ihr erstes eigenes Bilderbuch, das vor kurzem erschienen ist.

Ein paar Exemplare gibt’s auch in ihrem „Hafenkult“-Atelier.
Ein paar Exemplare gibt’s auch in ihrem „Hafenkult“-Atelier. © Ute Gabrie

Die Karten entstehen in vielen kleinen Schritten. Für die Valentinstags-Variante „Sei mein Herz“ hat Mareike Engelke viele Herzchen ausgeschnitten und gebastelt, sie anschließend wieder gescannt und zu einer Karte zusammengefügt. Für die Frau, die den Blumenstrauß auf dem Frühlingsgruß hält, wurde als erstes der Rock designt, später kamen die Punkte hinzu. „Das ist eigentlich gar kein schöner Prozess“, findet sie. Aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die nächste Edition ist bereits in Planung.

Handgeschriebenes für Freunde

Mareike Engelke gehört übrigens zur selten gewordenen Spezies, die die Postkarten auch noch verschickt. Erst neulich hat sie sich wieder zwei Tage hingesetzt und 75 Exemplare handgeschrieben. „Einfach irgendwelche Aufkleber drauf zu machen, wäre komisch“, findet sie. Die Empfänger freuen sich über die individuellen Grüße.