Duisburg. Zoff im Verbandshaus der Duisburger Kleingartenvereine: Günter Schütz (82) und seine Partnerin (84) sind über eine erneute Räumungsklage empört.

Günter Schütz (82) wehrt sich. Seit rund 35 Jahren wohnt er zur Miete im Verbandshaus Duisburger Kleingärtner an der Futterstraße in Duissern. Doch wenn es nach dem Verband um den Vorsitzenden Turgay Diker geht, hätte der Rentner schon längst seine Koffer packen müssen. „Wir haben Eigenbedarf angemeldet, weil wir die Räume für unsere Arbeit brauchen“, erklärt Diker. Der Verband ist bereits mit einer Räumungsklage vor dem Landgericht gescheitert. Jetzt hat er einen erneuten Anlauf unternommen. Ausgang: offen.

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Dass sich Schütz und seine Lebensgefährtin Hildegard Hoffmann (84) im hohen Alter gegebenenfalls eine neue Bleibe suchen müssen, „ist dann halt so“, erklärt Diker und ergänzt: „Alter schützt vor Torheit nicht.“

Zoff im Verbandshaus der Duisburger Kleingärtner: Empörung über Räumungsklage

Nun muss man wissen, dass der Verbandsvorsitzende und der 82-Jährige sich nicht gerade wohl gesonnen sind – um es vorsichtig zu formulieren. Gegenseitige Beschuldigungen, Anzeigen, Vorwürfe unter anderem wegen angeblich widerrechtlich genutzter Räume und Mieterhöhungen sowie Abmahnungen haben die vergangenen Jahre bestimmt. Aktuell gebe es Streit um die Außenbeleuchtung, so Schütz.

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Der 82-Jährige ist auch deshalb so empört über die erneute Räumungsklage, weil er Mitte der 80er Jahre das seinerzeit abrissreife Verbandshaus mit eigenen Mitteln saniert hat. 60.000 Mark, sagt Schütz, habe er in das Gebäude investiert und dabei im vorderen Bereich „das Büro für den Verband gleich mitgemacht“. Er kann ein Schreiben vorweisen, unterschrieben vom damaligen Vorsitzenden Manfred Reinhardt, das seine Aussagen stützt. Und an einer Stelle ist zudem vermerkt, dass seine Miete als Dank und Anerkennung für die Arbeiten „auf Dauer gering“ sein soll.

Verbandsvorsitzender rechtfertigt Vorgehen

Diker kennt das Schreiben. Dies bedeute aber nicht, dass Schütz automatisch bis zu seinem Lebensende im Verbandshaus wohnen dürfe. Außerdem habe sich der Verband an der Renovierung des Hauses mit Heizung und Badezimmer finanziell beteiligt.

Im Kleingartenwesen in Duisburg geht es derzeit grundsätzlich so hoch her wie vielleicht nie zuvor. Der Verband muss sich aktuell auf weitere Rechtsstreitigkeiten einstellen, nachdem er die Verwaltungsverträge des KGV Ruhrau in Duissern und KGV Liebe Die Scholle in Meiderich gekündigt hat (wir berichteten).