Duisburg-Hochfeld. Die Bauarbeiten haben noch nicht begonnen, schon gibt es Ärger um den Wegfall der Parkplätze auf dem Marktplatz in Hochfeld. Das sagt die Stadt.
Seit dieser Woche ist der Hochfelder Markt für die nächsten Monate komplett gesperrt. Die Stadt hat den Platz weiträumig eingezäunt, die Marktstände wurden am Mittwochmorgen erstmals an der Gitschinerstraße/Ecke Karl-Jarres-Straße sowie an der Wörthstraße aufgebaut. Wohl sehr zur Überraschung vieler Autofahrer, obwohl ein entsprechendes Schild auf temporäre Halteverbote hinweist, wurden am Mittwoch an beiden Standorten insgesamt 34 Fahrzeuge abgeschleppt.
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Doch auch wegen des Wegfalls der Parkplätze am Hochfelder Markt gibt es Ärger. Der Hochfelder Marc Lösken hat eine Petition gestartet. „Wir als Anwohner fordern ein ausgearbeitetes Konzept, nicht nur für den Markt, sondern auch für Parkplätze“, schreibt er und erklärt: „Ich wohne seit vielen Jahren am Hochfelder Markt und beobachte, wie jedes Jahr mehr Autos hinzukommen. Parkplätze sind rar, vor allem, wenn man nun Teile des Marktplatzes für Autos sperren möchte.“ Er sei im Spät- und Nachtdienst tätig und müsse teilweise bis zu eineinhalb Kilometer entfernt parken. „Ältere Nachbarn ebenfalls. Diese können schlecht laufen und wollen nicht im Dunklen lange Strecken auf sich nehmen. Das ist unzumutbar für Mieter und Bewohner.“
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Entwicklungsgesellschaft Duisburg hat 2016 Parkplatzbedarf analysiert
Auf Nachfrage unserer Zeitung erklärt Stadtsprecherin Gabi Priem indes: „Der Wegfall der Parkplätze beziehungsweise die Konzentration auf den zukünftigen, dauerhaften Bereich, an dem geparkt werden kann, waren von Anfang an Teil der Planungen und wurden im Rahmen der 2016 gelaufenen Beteiligungen auch so kommuniziert.“ Die Entwicklungsgesellschaft Duisburg habe seinerzeit die Parkraumnachfrage in Form von Zählungen an vielen Tagen ermittelt.
„Eine Umgestaltung des Marktes wäre ohne den Wegfall der Parkplätze nicht förderfähig. Deshalb wird auch die Herrichtung des verbleibenden Parkplatzes an der Ostseite des Marktplatzes, der mit einer doppelten Baumreihe gefasst werden soll, aus Eigenmitteln der Stadt Duisburg finanziert“, betont Gabi Priem. Ein weiterer Grund für den Wegfall eines Teils der Stellflächen sei die geplante Umgestaltung. „Der Hochfelder Markt soll neben der originären Nutzung für den Wochenmarkt den Bürgerinnen und Bürgern als Ort der Begegnung zu Gute kommen. Aber auch die Grundschule Hochfelder Markt profitiere von der Öffnung zum Quartier und kann die Fläche mitnutzen. Dies wäre nicht möglich, stünden dort täglich Fahrzeuge.
Bisher haben erst 31 Personen die Petition unterzeichnet
Bisher haben sich allerdings erst 31 Unterstützer gefunden und auch auf Facebook wird das Ansinnen eher kontrovers diskutiert. Einige finden es gut, dass der Platz künftig nicht mehr von Autos blockiert wird.
Eine bindende Wirkung entfaltet eine Online-Petition ohnehin nicht, heißt es vonseiten der Stadt. Vielmehr liege der Ursprung in einer Bitte eines Einzelnen oder einer Gemeinschaft und sei ein im Grundgesetz verankertes Grundrecht“. Gabi Priem erläutert: „Der dadurch entstehende Vorgang wird seitens der Stadt Duisburg immer mit der nötigen sowie fachlichen Sorgfalt bearbeitet, geprüft und im Nachgang entsprechend beantwortet.“
>> 2,1 Millionen Euro werden investiert
2,1 Millionen Euro investiert die Stadt in die Umgestaltung des Marktplatzes. Der Großteil sind Fördergelder. Mit den Planungen wurde bereits 2016 begonnen. Das Zentrum des 8600 Quadratmeter großen Platzes bildet ein sogenannter „roter Teppich“, der den Kindern, die die Grundschule Hochfelder Markt besuchen, ausgerollt wird.
Der Platz rückt bis an das Schulgelände heran, bisher führt noch die Sankt-Johann-Straße dort vorbei. Die Trautenaustraße wird zu einem verkehrsberuhigten Bereich umgebaut. „Durch die Umgestaltung der Straße wird die Geschwindigkeit reduziert und das Parken neu geordnet“, nennt die Stadtverwaltung den Vorteil dieses Umbaus.