Duisburg. Der Deutsche Tierschutzbund warnt, dass Haustiere von Ukraine-Geflüchteten nicht mit in die Unterkünfte dürfen. So ist die Lage in Duisburg.

Immer mehr Geflüchtete aus der Ukraine kommen in Deutschland an. Viele von ihnen haben ihre Haustiere dabei. Ein Umstand, den der Deutsche Tierschutzbund mit Sorge betrachtet. Von einer „nicht-humanitären Katastrophe“ spricht der Verein, „die die deutschen Tierheime überfordern wird, wenn der Staat nicht handelt.“ Laut Tierschutzbund sei die Tierhaltung in den Flüchtlingsunterkünften verboten – „das führt dazu, dass Tiere in den örtlichen Tierheimen untergebracht werden sollen“, heißt es. „Das bringt die ersten Tierheime in Not und sorgt bei den geflüchteten Familien, aber auch bei den Tieren für weiteres Leid durch die Trennung.“

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Wie ist die Situation in Duisburg? Die Stadtverwaltung erklärt auf Anfrage der Redaktion, dass geflüchtete Familien aus der Ukraine bisher rund 50 Haustiere mit nach Duisburg gebracht haben, Hunde und Katzen. Nach Schätzung der Verwaltung seien das rund zehn Prozent der Geflüchteten. Anders als der Tierschutzbund behauptet, können die Tiere in Duisburg bei den Familien in den städtischen Unterkünften bleiben. Unterkünfte hat die Stadt Duisburg bisher in zwei Sporthallen im Schulzentrum Süd in Huckingen, in der Neudorfer Flüchtlingsunterkunft, in der Glückauf-Halle in Homberg sowie in der Kraftzentrale im Landschaftspark eingerichtet. Die Haustiere „werden bei der Aufnahme registriert und versorgt“, sagt Stadtsprecher Sebastian Hiedels.

Haustiere von Geflüchteten in Duisburg: Keine Untersuchung durch das Veterinäramt

Eine vorherige Untersuchung der Tiere durch das Veterinäramt erfolge nicht. „Die tiermedizinische Versorgung von Tieren Geflüchteter kann nur durch niedergelassene Tierärzte bzw. Tierkliniken erfolgen“, sagt Hiedels. Die Stadt kontaktiere die Tierkliniken, sollten Hunde oder Katzen Krankheitssymptome aufweisen. Das Veterinäramt sei hingegen nur für die Kontrolle der Einreisebestimmungen der Hunde und Katzen von Geflüchteten zuständig.

Eine Unterbringung im Tierheim sei aktuell nicht vorgesehen. „Wir sind darauf vorbereitet, dass wir bis zu 20 Prozent der geflüchteten Menschen gemeinsam mit ihren Tieren in einer städtischen Unterkunft unterbringen können“, kündigt Hiedels an.