Duisburg. Für geflüchtete Kinder aus der Ukraine gilt die Schulpflicht. In Duisburg sollen sie zunächst in Willkommenskurse. So plant der Schulträger.
Schulpflichtige Kinder, die aus der Ukraine geflüchtet sind, sollen in Duisburg zunächst in sogenannten Willkommenskursen unterkommen, sagt Stadtsprecher Jörn Esser.
Grundsätzlich gilt für Kinder, sobald sie eine Aufenthaltserlaubnis haben, die Schulpflicht. Geflüchtete aus der Ukraine bekommen nach einem EU-Ratsbeschluss ohne Asylverfahren einen Aufenthaltstitel für ein Jahr, der um weitere zwei Jahre verlängert werden kann.
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Laut Schulministerium soll Kindern und Jugendlichen auch ohne geklärten Aufenthaltsstatus oder ohne vorherige Zuweisung ein Schulbesuch „grundsätzlich ermöglicht werden“.
Duisburg setzt auf das bestehende System der Internationalen Vorbereitungsklassen
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Duisburg könne „im Bereich der neu zugewanderten Schülerinnen und Schüler auf ein stabiles und bewährtes Verfahren zurückgreifen, das jetzt auch für die geflüchteten Kinder und Jugendlichen zum Tragen kommt“, sagt Jörn Esser. Seit Jahren gibt es in der ganzen Stadt Internationale Vorbereitungsklassen. Ukrainische Schulpflichtige würden automatisch in das Koordinierungsverfahren aufgenommen.
Die Kinder sollen einer passenden Lerngruppe zugewiesen werden. Dort sind speziell für die Sprachförderung geschulte Lehrer tätig. Die Unterrichtssprache ist grundsätzlich Deutsch, sagt Esser, unterstützende Sprachkräfte könnten je nach Bedarf aber hinzugenommen werden.
Willkommenskurse: Kinder aus der Ukraine können sich in kleinen Gruppen einleben
Bis dahin sollen sich die Kinder und Jugendlichen in den Willkommenskursen in kleinen Gruppen einleben können. Je nach Bedarf können Angebote der Schulpsychologie, des Instituts der Jugendhilfe, des Kommunalen Integrationszentrums und weiteren Akteuren und Trägern hinzugezogen werden. Viele würden seit Jahren verlässlich und kontinuierlich mit Kindern und Jugendlichen mit Fluchterfahrung oder Traumatisierung zusammenarbeiten, betont Esser.
In den vergangenen Jahren gab es mehrfach längere Wartezeiten für zugewanderte Kinder, bis sie einen Schulplatz bekamen, mehrere Hundert standen auf der Liste. Zuletzt hatte sich die Situation aber entspannt.
Stadt will schnell und unbürokratisch helfen
Sowohl aufseiten der Verwaltung als auch aller Schulen gebe es „eine sehr große Bereitschaft, die Bedarfe der ankommenden Familien schnell und unbürokratisch zu berücksichtigen und die vom Krieg betroffenen Schülerinnen und Schüler bestmöglich aufzufangen“, sagt der Pressesprecher.
Der Prozess sei mit Blick auf die noch laufende Fluchtbewegung dynamisch, aber der Schulträger will dafür sorgen, dass die Geflüchteten Unterstützung und Bildungsangebote bekommen.https://www.waz.de/staedte/duisburg/ukraine-fluechtlinge-diese-spenden-braucht-stadt-duisburg-id234763817.html