Duisburg. Elternvertreterinnen organisierten eine Impfaktion für Marxloher Grundschüler und Kita-Kinder. Die Resonanz war aber nur bescheiden.

Pünktlich um 13 Uhr bildete sich am Freitagmittag eine Schlange von Eltern und Kindern vor dem Raum in der Schule am Park. Insgesamt blieb die Resonanz mit 25 Impfungen für Kinder aber überschaubar bei der Aktion dieser Art in Duisburg, die von der Schulpflegschaft für drei Marxloher Grundschulen und drei Kitas organisiert worden war.

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Ruckzuck geht das bei Dr. Christoph Fangmann, der mit seinem Team in die Schule gekommen war. Mehmet Kaya ist als erster dran. Zettel ausfüllen, Arm freimachen, Piks und Bonbon zur Belohnung – fertig. „Ich find’s besser, geimpft zu sein“, sagt der 11-Jährige. Am Vierertisch in seiner Klasse sitzt er derzeit allein, die drei Mitschüler sind in Quarantäne. „Ich habe lange überlegt“, berichtet Yasemin Akbasli. Mehmets Mutter ist selbst durchgeimpft, im Gesundheitswesen tätig. „Besser wenn er geimpft ist, dann gibt’s im Urlaub keine Probleme“, sagt sie. „Entschlossen haben wir uns, als wir hörten, dass Dr. Fangmann impft. Er ist auch unser Kinderarzt.“

Mit gutem Beispiel vorangehen: Sandra Schulten (l.), Schulpflegschaftsvorsitzende der Schule am Park und ihre Stellvertreterin Kathrin Voß (r.) haben die Impfaktion für Marxloher Grundschulen und Kitas organisiert.
Mit gutem Beispiel vorangehen: Sandra Schulten (l.), Schulpflegschaftsvorsitzende der Schule am Park und ihre Stellvertreterin Kathrin Voß (r.) haben die Impfaktion für Marxloher Grundschulen und Kitas organisiert. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Kinderarzt: Nachfrage nach Impfungen ist deutlich zurückgegangen

Der Marxloher Pädiater, stellv. Obmann der Duisburger Kinderärzte, bietet seit Mitte Dezember Impfungen für Kinder ab fünf Jahren an. „Am Anfang war die Nachfrage hoch, danach ist sie deutlich abgeflacht“, berichtet er. Gestiegen ist hingegen die Zahl der positiven Corona-Tests bei Kindern in seiner Praxis: „Täglich bis zu 20.“ Die Immunisierung empfiehlt Christoph Fangmann nachdrücklich: „Impfreaktionen gibt es bei Kindern so gut wie nie.“

„Wir wollten mit gutem Beispiel vorangehen“, erklären Sandra Schulten und Kathrin Voss. Die Schulpflegschaftsvorsitzende und ihre Stellvertreterin haben die Aktion organisiert, über E-Mail-Verteiler auch die Eltern der Grundschulen Röttgersbach und Am Mattlerbusch eingeladen. Aus drei Kitas habe es keine Anmeldungen gegeben, aus den Schulen deutlich mehr als am Freitag vor der Tür standen. „Aber viele mussten absagen, weil die Kinder infiziert, in Quarantäne oder gerade genesen sind.“ Anfang März gibt’s eine Neuauflage der Aktion für Zweit- und auch Erstimpfungen.

Elternvertreterinnen kritisieren die Teststrategie an Grundschulen

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Von Von Ute Schwarzwald und den Lokalredaktionen

Wie alle anderen Duisburger Grundschulen ringt auch die Schule am Park mit dem Virus. „Wir müssen uns täglich auf eine neue Situation einstellen“, berichtet Friederike Wilde, die stellv. Schulleiterin, „aber eigentlich geht’s uns ziemlich gut“. Schulleiterin Claudia Bartels ist gerade in Quarantäne, von Infektionen ist das 15-köpfige Kollegium bislang verschont geblieben. Bei den Kindern sei es ein Kommen und Gehen, berichten die Eltern: Neuinfizierte fehlen, Genesene kehren zurück. „Das größte Chaos verursacht die Teststrategie“, sagen Sandra Schulten und Kathrin Voss. „Sie überfordert die Kinder, die Eltern haben keine Planungssicherheit.“