Duisburg-Wedau. Die Gebag renaturiert den Bruchgraben im Neubaugebiet 6-Seen-Wedau. Dafür werden 80 Bäume gefällt. Noch mehr sollen neu gepflanzt werden.

6-Seen-Wedau wird in mehr als nur einem Sinne ein Neubaugebiet am Wasser: Nicht nur die Sechs-Seen-Platte werden die künftigen Bewohner und Bewohnerinnen vor der Haustür haben, auch der Bruchgraben fließt durch das Neubaugebiet. Am 7. Februar beginnt die Gebag damit, ihn offenzulegen und zu renaturieren. Dafür werden etliche Bäume gefällt.

6-Seen-Wedau: Gebag fällt 80 Bäume für Renaturierung des Bruchgrabens

Drei Wochen lang fällt die Gebag für die Renaturierung des Bruchgrabens Bäume am Uferbereich des Masurensees. 80 Bäume und diverse Sträucher zwischen den Sportplätzen des ETuS Wedau und der Straße Am See werden abgeholzt. Das sei nötig, um den Bruchgraben offenlegen zu können, betont die Gebag. Als Ausgleich sollen 195 neue Bäume und 4.500 Quadratmeter Gehölze und Sträucher gepflanzt werden, wenn der gesamte Uferbereich renaturiert wird.

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Die Rodungsarbeiten sind laut Gebag von Umweltamt und Unterer Naturschutzbehörde genehmigt. In den Baumhöhlen seien keine Hinweise auf Tiere gefunden worden, für die der Artenschutz gilt. Die Baumfällungen werden ökologisch begleitet, um Fledermausquartiere oder Brutstätten in den Baumhöhlen auszuschließen.

Bislang verläuft der Bruchgrabens auf wenig natürlichen Wegen.
Bislang verläuft der Bruchgrabens auf wenig natürlichen Wegen. © FUNKE Foto Services | Tanja Pickartz

Der Bruchgraben wird auf einer Länge von 300 Metern renaturiert: Innerhalb einer zehn Meter breiten Freifläche soll er als Bach mäandernd fließen können, und zwar vom Lärmschutzwall im Osten bis zum Masurensee im Westen. An zwei Stellen sollen Brücken für Fußgänger und Radfahrer über den Bach führen.

Die Bauarbeiten für den Bruchgraben selber sollen im April 2022 beginnen, Mitte des Jahres 2023 will die Gebag damit fertig sein. Dann wird die Masurenallee nicht mehr auf voller Länge befahrbar sein. Anlieger aus dem südlichen Bereich der Straße sollen dann über die neue Hauptmagistrale in 6-Seen-Wedau fahren.

Fußgängerbrücke wird abgebrochen, Ferngasleitung wird verlegt

Neben der Rodungsarbeiten sind für die Renaturierung und Offenlegung des Bruchgrabens zwei weitere Baustellen nötig, kündigt die Gebag an:

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- Vom 9. bis 16. Februar wird die Fußgängerbrücke über dem bisher offenliegenden Stück des Bruchgrabens (Fußweg im Uferpark) abgebrochen. Für Kfz bleibt die Masurenallee befahrbar, Fußgänger werden über den dortigen Gehweg umgeleitet.

- Zwischen April und Oktober wird eine Ferngasleitung verlegt, und zwar zwischen dem Sportplatz des ETuS Wedau und der Straße „Am See“. Auch hier bleibt die Masurenallee für Kfz befahrbar, Fußgänger werden über den Gehweg der Masurenallee umgeleitet. Die Vereinsanlagen von ETuS Wedau und WCR Duisburg bleiben auch während der Bauzeit nutzbar.

>> SO VERLÄUFT DER BRUCHGRABEN

  • Der Bruchgraben hat seinen Ursprung rund zwei Kilometer entfernt vom Neubaugebiet 6-Seen-Wedau, im Speldorfer Wald. Er dient der Entwässerung des Südgrabens, des Bissingheimer Grabens sowie dem Überlauf des Blauen Sees und wird zukünftig auch der Regenwasserabführung im Neubaugebiet dienen.
  • Aktuell verläuft der Bruchgraben unterirdisch unter dem Gelände des Alten Güterbahnhofs, das ebenfalls von der Gebag entwickelt wird, führt weiter unter der Fläche von 6-Seen-Wedau entlang und mündet in den Masurensee.
  • Lediglich vor der Einmündung gibt es einen rund 110 Meter langen offenen, aber naturfernen Gewässerabschnitt.