Duisburg. Wie lange brauchen Finanzämter, um Steuerbescheide zu erstellen? Ein Ranking gibt Antworten und zeigt starke Unterschiede der Ämter in Duisburg.
Im zweiten Pandemiejahr schwächelt die Dienstleistungsgeschwindigkeit der Finanzämter im Ruhrgebiet. Dies gilt auch für Duisburg. Damit erhalten viele Arbeitnehmer, die oft zu viele Steuern im Laufe ihres Arbeitsjahres zahlen, später als gewohnt ihr Steuergeld zurück – bei vielen macht das immerhin einige hundert Euro aus.
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Das Online-Portal www.lohnsteuer-kompakt.de hat ein Ranking mit 502 Finanzämtern bundesweit aufgrund der durchschnittlichen Bearbeitungszeit pro Einkommenssteuererklärung in Tagen erstellt. Der Berliner Dienstleister für Online-Steuererklärungen hatte dafür 300.000 über seine Plattform im Jahr 2021 erstellte Steuererklärungen anonym ausgewertet.
Duisburg-West unter den drei Finanzämtern in der Stadt noch am schnellsten
Was die drei Duisburger Finanzämter betrifft, liegt Duisburg-West auf Platz 50 mit einer durchschnittlichen Bearbeitungsdauer von 39 Tagen. Damit liegt die Behörde im Ruhrgebietsvergleich zwar noch recht gut. Im Vorjahr landete sie aber noch auf Platz 14 (37,5). Verglichen mit 2019 (83./44,4) und vor allem 2018 (475./71,9) und 2017 (444./66,7) ist das aktuelle Ergebnis allerdings schon wieder positiver zu sehen.
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Das Finanzamt Duisburg-Süd belegt in diesem Jahr Rang 354 (52,2), schneidet damit aber noch besser als 2020 (396./58,6) ab. Bessere Platzierungen gab es allerdings 2019 (226./52,3), 2018 (114./47,8) und auch noch 2017 (259./54,4).
Behörde in Duisburg-Hamborn stürzt im Ranking ab
Die Behörde in Duisburg-Hamborn stürzt im aktuellen Ranking auf den viertletzten Platz ab. Mehr als Rang 499 ist bei einer durchschnittlichen Bearbeitungsdauer von 71,9 Tagen eben nicht drin. Das Ergebnis ist der vorläufige Tiefpunkt einer fortschreitenden negativen Entwicklung in den vergangenen Jahren. 2020 reichte es zu Platz 321 (54,3), 2019 zu Rang 273 (54,6), 2018 wurde die Behörde 108. (47,2) und 2017 immerhin 72. (44,6).
Im Ruhrgebiet schafft es jetzt nur das Finanzamt Herne, dass die Steuerzahler in ganz Deutschland über die Leistung der Finanzbeamten richtig staunen können: Herne ist mit durchschnittlich 32,9 Tagen Bearbeitungsdauer bis zur Rückzahlung von Steuern an Beschäftigte nun die zweitschnellste Finanzbehörde von ganz Deutschland. 2019 landete die Stadt sogar auf Platz 1, rutschte aber im ersten Pandemiejahr 2020 auf Platz 175 mit 48,4 Bearbeitungstagen ab.
Noch recht geschwind arbeiteten die Finanzbeamten in Bochum-Süd (35,6 Bearbeitungstage) und liegen damit immerhin auf Platz 14. Einen Platz hinter Duisburg-West liegt Dortmund-West auf Rang 51 (39,0) Dann kommt aber erst im Ranking des Online-Portals auf Platz 137 Essen-Nordost (43,8), auf Platz 184 Mülheim (45,9), auf Platz 221 Gelsenkirchen (47,2), noch hinter Duisburg-Süd landen die Finanzämter in Bottrop (53,4) auf Platz 371, Recklinghausen (382./54,0), Essen-Süd (436./57,0) und auf Rang 437 Dortmund-Hörde (57,2), die aber allesamt zum Teil deutlich besser abschneiden als Duisburg-Hamborn.
>> WARBURG HAT DAS SCHNELLSTE FINANZAMT
Spitzenreiter im Ranking ist das Finanzamt Warburg mit einer durchschnittlichen Bearbeitungszeit von 32,2 Tagen. Schlusslicht ist die Behörde Mannheim-Neckastadt (83,2).
Die jeweils aktuelle Bearbeitungsdauer des eigenen Finanzamtes finden alle Leserinnen und Leser unter: www.lohnsteuer-kompakt.de/start/finanzaemter.
