Duisburg. Ein Duisburger Ü40-Paar will sein Leben umkrempeln. Die beiden studieren nebenberuflich und verbringen die Feierabende im Hörsaal – mit Erfolg.

Sonne, 28 Grad und einen Cocktail in der Hand: der perfekte Moment, um sich neue Ziele zu setzen und sich für ein berufsbegleitendes Studium zu entscheiden. Das dachten sich die beiden Duisburger Christiane Kunze und Ivica Banovic-Drmic während ihres Italienurlaubs. Die Mittvierziger sind seit zehn Jahren ein Paar und arbeiteten seit vielen Jahren bei der Bank. Doch dann fassten sie am Strand – er mit 46 und sie mit 45 Jahren – den Entschluss: „Das war’s noch nicht. Wir fangen noch mal ein Studium an und probieren etwas Neues!“

Mittlerweile können sich die beiden gegenseitig zu ihrem Bachelor-Titel von der FOM-Hochschule für Oekonomie und Management beglückwünschen – Kunze schaffte ihren Abschluss in „Gesundheitspsychologie und Medizinpädagogik“ und Banovic-Drmic in „Sozialer Arbeit“.

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Zwar lernten sie zusammen, stellten aber fest, dass sie völlig verschiedene Lerntypen sind. „Christiane ist die Fleißige und Sicherheitsliebende. Sie schreibt ganze Blöcke voll“, sagt der 46-Jährige. „Und Ivo schreibt maximal fünf Karteikarten für eine Klausur und packt es irgendwie trotzdem immer“, sagt Christiane Kunze und grinst. Am Ende kamen beide zu ihrem Erfolg. Darüber freut sich auch die FOM-Hochschule, die mit der Geschichte des Duisburger Paares für ein nebenberufliches Studium wirbt.

Bekanntenkreis ungläubig: Mittvierzigerpaar verbringt Feierabende im Hörsaal

Als FOM-Studenten war den beiden der Zusammenhalt wichtig, wie Ivica Banovic-Drmic erzählt, denn Freunde und Familie „waren alle ungläubig“, dass das Pärchen aus Duissern seine Feierabende tatsächlich im Tectrum an der Bismarckstraße im Hörsaal verbringen würde. Nachdem sie die ersten Abendessen und Partys absagen mussten, weil am nächsten Morgen eine Klausur anstand, hatten aber alle schnell gemerkt, dass es ihnen Ernst ist und so wuchs ebenso zügig der Rückhalt. „Meine Mama hat vor jeder Klausur eine Kerze angezündet“, erzählt Kunze.

Nach dem Abitur zur Bank statt in die Universität

Nach dem Abitur hatte Christiane Kunze erstmal andere Dinge als ein Studium im Kopf: „Es gab viele Themen, die ich interessanter fand, es war einfach schwierig, sich zu orientieren.“ Und so verbrachte sie die ersten 16 Jahre ihres Berufslebens bei einem Kreditinstitut, etwa im Kundencenter und Vertrieb, später als Führungskraft und Trainerin im Bereich Arbeit und Gesundheit. Zwar begann sie zwischenzeitlich bereits ein Studium, zog es jedoch nicht durch. „Dass ich das Studium abgebrochen hatte, nagte die letzten Jahre an mir.“

Für ihren Lebenspartner war die FOM auch nicht die erste Hochschule. Fünf Jahre zog er ein Studium durch. Doch dann kam die Möglichkeit, in Argentinien ein Praktikum zu absolvieren. Und so reiste der Student für drei Monate durch Südamerika. Zurück in Deutschland legte er erstmal ein Urlaubssemester ein – und dann ging es mit der Selbstständigkeit los und das fast fertige Studium wurde nie mehr beendet. „Das war jugendlicher Leichtsinn“, gesteht er. Doch mit Anfang 30 fragte er sich, wo sein Weg hingehen solle.

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Sieben Jahre arbeitet er zuletzt im Beschwerdemanagement einer Bank. Doch auch dort soll noch nicht seine Endstation sein. Er arbeitete bereits drei Jahre beim Deutschen Roten Kreuz, sieht sich zukünftig jedoch eher im Jugendbereich. Aber auch Familienberatung oder Sozialcoaching könnte er sich vorstellen. Dagegen hat sich seine Partnerin, seitdem sie ihren Bachelor-Abschluss in der Tasche hat, bereits beruflich verändert. Statt für eine Bank arbeitet Christiane Kunze jetzt bei einem IT-Unternehmen im Personalbereich.

Nach dem berufsbegleitendem Studium an der FOM-Hochschule hat das Duisburger Paar nun wieder mehr Zeit für Hobbys. „Zusammen entspannen wir, verreisen wir“, sagt Christiane Kunze „gerne nach Italien und Kroatien“. Ob allerdings beim nächsten Strandurlaub erneut lebensverändernde Entscheidungen für die beiden Mittvierziger anstehen, wird sich erst noch zeigen.

>> 57.000 berufstätige Studierende in Deutschland und Österreich

● Mit über 57.000 Studierenden ist die FOM-Hochschule für Berufstätige nach eigenen Angaben eine der größten Hochschulen Europas. Sie bietet Berufstätigen und Auszubildenden in 35 Städten Deutschlands und in Wien die Möglichkeit, berufsbegleitend Bachelor- und Master-Studiengänge zu absolvieren.

● Inzwischen bietet die Hochschule auch ein digitales Live-Studium an. Weitere Informationen gibt es auf www.fom.de und www.fom-digital.de.