Duisburg. Die Schulsozialarbeit sei langfristig gesichert, betonte Ministerin Yvonne Gebauer in Duisburg. Warum die Trägerverbände anderer Meinung sind.

Über die dauerhafte Sicherung der Schulsozialarbeit in Duisburg gibt es bei NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP), den Trägerverbänden und den Duisburger Grünen unterschiedliche Auffassungen. Den Besuch der Ministerin in Duisburg nutzten in der Gewerkschaft GEW organisierte Sozialarbeiter, um auf das Problem ihrer weiterhin befristeten Verträge aufmerksam zu machen.

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Das sei ihr nicht bewusst, räumte Gebauer nach einem kurzen Gespräch mit den Demonstrierenden ein. „Ich werde das mitnehmen nach Düsseldorf.“ Grundsätzlich habe die Landesregierung per Kabinettsbeschluss bereits im September für eine dauerhafte Finanzierung aus Landesmitteln gesorgt, betont die Ministerin. Ab 2022 gebe es dafür jährlich rund 47,7 Millionen Euro, die auch in der mittelfristigen Finanzplanung im Haushalt vorgesehen seien. Gebauer verweist auf die fraktionsübergreifende Einigkeit darüber, dass „Schulsozialarbeit über alle Schulformen hinweg unverzichtbar ist. Wir geben den Fachkräften langfristige Planungssicherheit.“

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Trägerverbände: Bewährte Arbeit wird stiefmütterlich behandelt

Daran zweifelt aber auch die Arbeitsgemeinschaft der Verbände der Freien Wohlfahrtspflege in Duisburg: „Entgegen der Zusicherung des Landes kann nicht von einer Verstetigung dieses Angebots gesprochen werden. Lange hatten die freien und öffentlichen Träger der Schulsozialarbeit die neue Förderrichtlinie des Landes ersehnt, doch die Verträge der Mitarbeitenden sind weiterhin befristet. Überhaupt gilt die neue Richtlinie nur für fünf Jahre.“

Aktuell, so die Verbände, laufen die Verträge der Sozialarbeiter zum Jahresende aus. Nicht wenige suchten deshalb nach Jahren der Unsicherheit eine sichere berufliche Alternative, warnen auch die Gewerkschaften GEW und VBE in Duisburg. „Es ist nicht zu akzeptieren, dass die seit Jahren bewährte Arbeit weiterhin so stiefmütterlich behandelt wird“, kritisieren die Träger.

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Stadt kann Landesmittel nur von Jahr zu Jahr abrufen – Verträge bleiben befristet

Befristete Verträge bekommen die Schulsozialarbeiter, weil auch die Stadt die Landesmittel nur von Jahr zu Jahr abrufen kann, erklärte Sozialdezernent Paul Bischof am Donnerstag im Finanzausschuss. Dort hatten die Grünen beantragt, Mittel in den Doppelhaushalt 2022/23 zur Finanzierung des städtischen Eigenanteils einzustellen. Für das kommende Jahr reiche das verfügbare Geld noch, für 2023 habe die Kämmerei schriftlich zugesichert, es bereitzustellen, so Dezernent Bischof. „Wir wollen alle die Sicherung der Schulsozialarbeit“, betonte OB Sören Link.