Duisburg. Der Verein für Körper- und Mehrfachbehinderte (VKM) und die FOM-Hochschule wollen in Duisburg zusammenarbeiten. So profitieren beide Seiten.

Der Verein für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung (VKM) kooperiert künftig mit der FOM, der Hochschule für Berufstätige in Duisburg. „Damit wollen wir die Beziehungen zwischen der Sozialwirtschaft und der Bildungswirtschaft in Duisburg intensivieren“, sagen VKM-Geschäftsführerin Anette Käbe und Sandra Seidler vom FOM-Hochschulzentrum. Gemeinsam wollen sie auch das Thema Inklusion in den Blick nehmen.

Die beiden Frauen kennen sich aus dem gemeinsamen Engagement im Frauennetzwerk InDU der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GfW) und dem Verein „Wirtschaft für Duisburg“. Schon länger sind beide deshalb im Gespräch über gemeinsame Projekte, die nun mit dem Kooperationsvertrag offiziellen Charakter bekommt.

VKM wird Praxisstation für Studiengang „Soziale Arbeit“

Konkret wird die Zusammenarbeit über den Studiengang „Soziale Arbeit“, den die FOM berufsbegleitend seit dem Wintersemester 2017 anbietet. „In den drei Jahrgängen haben wir in Duisburg mittlerweile 60 Studierende, viele haben bereits eine pädagogische Ausbildung, etwa als Erzieherin absolviert, andere kommen aus anderen Bereichen wie der Finanzwirtschaft und orientieren sich neu“, erklärt Marina Nickel (FOM). Für ihren Bachelor-Abschluss als staatlich anerkannte Sozialarbeiter müssen die Absolventen 100 Praxistage absolvieren – hier wird der VKM eine mögliche Ausbildungsstation sein.

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„Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen mit Behinderung regelt ein anderes Gesetzbuch als die allgemeine Jugendhilfe, deshalb kommt sie in der Ausbildung nicht vor“, verweist Petra Wosnitzka auf die erfolgreichen VKM-Angebote für Teilnehmer mit und ohne Behinderung: „Das würden wir gern auch ins Studium übertragen, denn unsere Art der Inklusion ist noch nicht sehr weit verbreitet.“ Wichtig sind die Angebote etwa für Kinder, die nicht an der Stadtranderholung teilnehmen können, aber keine diagnostizierte Behinderung haben.

Haltung zur Inklusion über Studierende multiplizieren

Ziel des VKM sei „eine Haltung, die wir uns in der Gesellschaft wünschen“, erläutert Anette Käbe. „Das wollen wir in der Ausbildung multiplizieren“. Für Gastvorträge wollen sie und ihre Mitarbeiter in die Hochschule kommen, die Absolventen können in Exkursionen die Arbeit des Vereins kennenlernen.

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Ein weiteres Feld der Kooperation ist die Erwachsenenbildung für Menschen mit Behinderung. „Es gibt kaum Angebote“, sagt Petra Wosnitzka. Dabei seien die dringend erforderlich, etwa für die Nutzung des Internets und digitaler Endgeräte. „Videos, die in einfacher Sprache viele Dinge des Alltags erklären“, so Wosnitzka. Das erfordere auch die Umsetzung des neuen Teilhabe-Gesetzes: „Ein wichtiger Punkt, damit die Menschen selbstständig leben können.“ Der VKM bietet deshalb den Workshop „Mein eigener Erklärfilm“ an. Sandra Seidler sieht auch hier einen Ansatz für eine Zusammenarbeit mit der FOM: „In unseren technischen Bildungsgängen könnten Studierende passende Apps entwickeln, auch gemeinsame Projekttage sind möglich.“

Info zu den Angeboten des VKM unter , im Netz: www.vkm-duisburg.de