Duisburg. Zwischen Weihnachten und Neujahr bleiben die städtischen Schwimmbäder in Duisburg zu. Das sorgt zum Teil für Kritik. So erklärt es die Stadt.

Wenn weite Teile der Duisburger Stadtverwaltung zwischen Weihnachten und Neujahr in die Betriebsferien gehen, dann bleiben auch die vier städtischen Schwimmbäder in Duisburg geschlossen. Wie berichtet, schließen das Rhein-Ruhr-Bad in Hamborn sowie die Hallenbäder am Toeppersee in Rheinhausen und an der Memelstraße in Neudorf von Freitag, 24. Dezember, bis einschließlich Samstag, 1. Januar. Auch das Allwetterbad in Walsum schließt ab Heiligabend, öffnet aufgrund von Wartungsarbeiten jedoch erst wieder am 10. Januar. Das sorgt zum Teil für Kritik.

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„Viele Familien haben frei und würden gerne gemeinsam schwimmen gehen – oder es wäre die Gelegenheit, Schwimmkurse anzubieten, für all die Kinder, die wegen Corona immer noch nicht schwimmen gelernt haben“ und „Ich halte es für eine falsche Entscheidung, ausgerechnet in der Zeit die Wartungen vorzunehmen und zu schließen“, heißt es in Kommentaren im Internet.

Städtische Bäder in Duisburg schließen seit 2015 zwischen den Jahren

Die Stadt Duisburg erklärt auf Anfrage, dass die Bäder seit 2015 in die verwaltungsweiten Betriebsschließungen mit einbezogen werden. „Bevor die Regelung Betriebsschließung umgesetzt wurde, haben die Erfahrungen in Duisburg gezeigt, dass die Tage ‘zwischen den Jahren’ sehr besucherschwach waren“, begründet Stadtsprecher Sebastian Hiedels den Schritt. Eine Einschätzung, die auch der Duisburger Bezirk der Deutschen-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) teilt. Zwar kann ihr Vorsitzender Martin Flasbarth den Unmut verstehen – „Dass das für die Bädernutzer unbefriedigend ist, liegt auf der Hand.“ Aber: Es lohne sich schlichtweg nicht, ein Bad für nur wenige Besucher am Tag zu öffnen.

Das Hallenbad am Toeppersee in Rheinhausen. Eines von vier städtischen Bädern in Duisburg, das zwischen Weihnachten und Neujahr geschlossen bleibt.
Das Hallenbad am Toeppersee in Rheinhausen. Eines von vier städtischen Bädern in Duisburg, das zwischen Weihnachten und Neujahr geschlossen bleibt. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Die geschlossenen Bäder helfen zudem laut Stadt nicht nur beim Abbau von Rückstellungen für nicht genommenen Urlaub oder Freizeitausgleich, sondern auch beim Sparen von Energiekosten. Durch die CO2-Reduzierung, etwa bei Heizung, Strom und Pendelverkehr, „ergeben sich positive Effekte für die Umwelt“, heißt es. Wartungs- und Reparaturarbeiten durch die Stadt gibt es in diesem Zeitraum allerdings nur im Allwetterbad in Walsum. „Im Dachbereich der Schwimmhalle wurden im Zuge von regelmäßigen Wartungsarbeiten einige zerstörte Stellen an der unteren Trapezblechlage festgestellt, welche mit konstruktiven Maßnahmen zusätzlich unterstützt und gesichert werden müssen“, erklärt der Stadtsprecher.

Städtische Bäder im Umkreis von Duisburg haben zum Teil geöffnet

Ein Blick in Duisburgs Nachbarstädte zeigt, dass eine Schließung der städtischen Bäder in diesem Zeitraum keinesfalls die Norm ist. So ist das Hallenbad in Oberhausen zwar ebenfalls geschlossen, das Bad im Oberhausener Stadtteil Sterkrade öffnet aber zwischen dem 27. und dem 30. Dezember, wie Sprecher Alexander Höfer von den Servicebetrieben Oberhausen (SBO) bestätigt. Auch in Moers und Umgebung wird ein Besuch der Bäder in den kommenden Wochen möglich sein, heißt es auf Anfrage. „In allen Einrichtungen werden wir aber wie in den Vorjahren unterschiedliche Öffnungszeiten anbieten, so in Neukirchen-Vluyn beispielsweise die alljährlich vereins- und schulsportlose Zeit für die übliche Wartung nutzen.“

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  • Bereits im Sommer dieses Jahres hat es Unmut wegen der geschlossenen Freibäder in Duisburg gegeben. Während im Juni viele Städte im Umkreis aufgrund der warmen Temperaturen ihre Bäder bereits geöffnet hatten, war das in Duisburg erst mit Beginn der Sommerferien Anfang Juli der Fall.
  • Obwohl die Bäder-Beschäftigten vorzeitig aus der bis zum 30. Juni angesetzten Kurzarbeit geholt wurden, mussten noch vorbereitende Arbeiten durchgeführt werden, hieß es damals aus der Stadtverwaltung. Die Folge: Der Sprung ins kühle Nass in den beiden städtischen Freibädern war erst zu einem späteren Zeitpunkt möglich.