Duisburg-Walsum. Im Allwetterbad Walsum gibt’s Ärger: Nur draußen ist geöffnet, Gäste müssen daher ihre Ausweise verstecken. Das ist nicht das einzige Problem.

Während der sonnigen Tage, vor allem bis zum vergangenen Donnerstag, war das Allwetterbad in Duisburg-Walsum besonders von jungen Leuten oder Familien gut besucht. Der Eingang ist aktuell lediglich über die Außenkasse möglich. Bei eher verregnetem Wetter wie an diesem Wochenende dürfte der Betrieb in dem Walsumer Bad eher dürftig sein, weil das Dach laut Stadtverwaltung erst am 5. September ausgefahren wird. Zu anderen Zeiten konnte es täglich auf- und zugefahren werden.

Während das Schwimmen im Freien für die Besucher ein Vergnügen ist, gibt es Dinge, die nicht wenige Bürgerinnen und Bürger im Allwetterbad ärgern. Da man (aus Corona-Schutzgründen) derzeit den Innenbereich nicht nutzen darf, müssen Besucher ihren Personalausweis, ihr Handy oder den Impfpass entweder unbeaufsichtigt lassen oder irgendwie verstecken. Denn diese Dokumente werden an der Kasse verlangt. Leider gibt es für diese wichtigen Wertgegenstände aber kein Schließfach.

Duisburger ärgern sich über schimmelige Duschen im Allwetterbad Walsum

Zu wünschen lassen auch die Duschen im Außenbereich übrig, die im Innern sind ja verschlossen. Besonders Frauen ärgern sich darüber, dass es keinen Stuhl oder keine Ablage für die Kleidung gibt. Überhaupt gibt es lediglich zwei Außenduschen, die teils von Schimmel umsäumt sind.

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Nicht besonders kundenfreundlich sind zudem die Öffnungszeiten: Schwimmen darf man nur von 10 bis 14 Uhr, dann wieder von 15 bis 19 Uhr. Dazwischen muss das Bad desinfiziert werden. So will es laut Stadt die Corona-Schutzverordnung.

Die Bäder im benachbarten Oberhausen hingegen kennen diese mittäglichen Schließungszeiten nicht: Sie öffnen durchgängig von 6.30 bis 17 Uhr, donnerstags bis 22 Uhr. Schon seltsam, wie unterschiedlich die Regeln ausgelegt werden.

Überhaupt bieten die Bäder im Umland mehr Schwimmstunden als Duisburg: Das Dinamare in Dinslaken zum Beispiel öffnet von 6 bis 21.30 Uhr (Schließung zwischen 13 und 14 Uhr), hier gibt es sogar eigens Früh- oder Spätschwimmertarife.

Schwimmer schätzen besonders die 50-Meter-Bahn

Das Allwetterbad, das kurz vor der kommunalen Neuordnung im Jahr 1975 noch von der damals selbstständigen Stadt Walsum erbaut wurde, zählt sicher zu den attraktivsten Bädern der Stadt. Vor allem Schwimmer schätzen die 50-Meter-Bahn. Den Jüngeren gefallen die beiden Rutschen und die großzügigen Liegewiesen, umrahmt von rauschenden Bäumen.

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Trotz all dieser Vorteile ist bei den Öffnungszeiten und der Pflege noch viel Luft nach oben, wie Besucher immer wieder feststellen. Sie fragen sich, warum in den langen Lockdown-Zeiten das Bad nicht grundlegend auf Vordermann gebracht wurde. Schließlich gab es damals noch Handwerker. Und Zeit für eine Grundüberholung war ohnehin genug vorhanden: Während die Bäder im Umland im Mai und Juni wieder ihre Pforten öffneten, schloss Duisburg erst am 3. Juli die Türen wieder auf. Man hatte einfach kein Personal, weil es im Frühjahr (für die Stadt kostengünstig) in Kurzarbeit geschickt wurde.

Badegäste müssen ihr Ticket vorher im Internet buchen

Übrigens: Wer die städtischen Freibäder besuchen will, muss vorher per Internet ein Ticket erwerben. Ins Bad darf man lediglich vollständig geimpft, genesen oder negativ getestet.

Am Eingang müssen Besucher dann das ausgedruckte Ticket vorzeigen, oder es auf dem Handy nachweisen. Genauso wie die Nachweise, dass man kein Corona hat und den Personalausweis. Wie man das Ganze dann während des Schwimmens irgendwo sicher unterbringt, ist wieder ein anderes Thema...

>> CORONA UND SCHLECHTES WETTER MINDERN DIE BESUCHERZAHLEN

● Der zweite Corona-Sommer und das schlechte Wetter setzt den städtischen und vereinsbetriebenen Freibädern in Duisburg zu.

● Wie der städtische Bäderbetreiber Duisburg-Sport unserer Redaktion auf Anfrage mitteilt, zählte man in den beiden Freibädern Walsum und Homberg (Kombibad) bislang 16.885 Badegäste: 8223 in Homberg, 8437 in Walsum. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren 30.218 Badegäste in beiden Bädern.

● Von einem „absoluten Negativrekord“ sprach unlängst der SV DJK Poseidon Duisburg, der Betreiber des Freibads Wolfsee, wo bis Mitte August nur 13.000 statt wie vor Corona normalerweise 50.000 Badegäste waren. Im ersten Pandemiesommer waren es 15.000. Das wegen Renovierungsarbeiten geschlossene Bad in Neudorf soll wohl ab 4. September wieder öffnen.