Duisburg. Im Kampf für einen A 59-Neubau im Tunnel wird die Stadt nun von Ingenieuren und einem Rechtsanwalt beraten. Wie es jetzt weitergehen soll.

Ein Ausschuss soll es richten: 20 Duisburgerinnen und Duisburger sind erstmals in der Begleitkommission zum Ausbau der A 59 zusammengekommen. Ihr Ziel: Die Autobahn soll künftig unterirdisch verlaufen. Dabei helfen externe Berater, die in den kommenden Wochen juristische und technische Argumente zusammentragen sollen – für eine bestmögliche Verhandlungsposition der Stadt gegenüber der Autobahngesellschaft des Bundes und dem Bundesverkehrsministerium.

Wie berichtet, hat die Duisburger Verwaltung eine Kehrtwende in ihrer Haltung zu den Ausbauplänen hingelegt. Die Entscheidung, die Hochtrasse in Meiderich durch eine neue Hochtrasse zu ersetzen, hatte die Stadt zwar stets kritisiert. Seit diesem Spätsommer lehnt sie dieses Vorhaben aber kategorisch ab und will sich an entsprechenden Planungen nicht mehr beteiligen. „Die Stadt wird an Abstimmungsrunden, die auf einen Ausbau in Hochlage hinauslaufen, nicht teilnehmen“, demonstriert auch Ratsfrau Daniela Stürmann (SPD) Entschlossenheit.

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Meidericher Ratsfrau ist Vorsitzende der A 59-Kommission

Stürmann wurde zur Vorsitzenden der neuen Kommission gewählt. Mit der ersten Sitzung, die am 6. Dezember als Videoschalte stattfand, zeigt sie sich zufrieden: „Es war ein erster Austausch, eine Konstituierung, und die Berater haben sich uns vorgestellt.“ Diese Berater sind Rechtsanwalt Dr. Olaf Bischopink von der Kanzlei Baumeister in Münster und das Ingenieurbüro Krebs und Kiefer mit Niederlassungen in ganz Deutschland.

Bischopink gilt als Experte im Verwaltungsrecht und hat etwa die Stadt Gladbeck erfolgreich in ihren ebenfalls mühsamen Bestrebungen unterstützt, dass dort die A 52 in Tunnellage ausgebaut wird. Von einer „Jahrhundertchance für die Stadtentwicklung“ spricht man in Gladbeck – und nicht weniger wollen die 20 Mitglieder der Kommission für ihre Stadt Duisburg erreichen.

A 59-Ausbau: Stadt Duisburg will Klage möglichst vermeiden

Über die neu gewonnene Expertise freut sich auch der Meidericher Bürgerverein, der mit Peter Dahmen und Holger Fitzner zwei Vertreter in dem Ausschuss stellt. Dieser sei „hochkarätig besetzt“, stellt Fitzner fest. Hoffnung ziehe er vor allem aus der Entwicklung in Gladbeck und meint zudem: „Es liegt ja auch im Interesse der Autobahn GmbH, dass man in Duisburg mit den Planungen zufrieden ist.“

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Schließlich könne es sich der Bund als Vorhabenträger nicht erlauben, dass der Ausbau durch allzu viele Einwendungen verzögert wird – dafür dränge insbesondere wegen der Baufälligkeit der Berliner Brücke die Zeit zu sehr. Fitzner und Stürmann hoffen auf einen konstruktiven Dialog. Gegen die Ausbaupläne zu klagen, solle nur das letzte Mittel sein.

Die ersten Erkenntnisse der Berater sowie die Ideen der Kommissionsmitglieder sollen nun zusammengefasst und zeitnah dem Rat der Stadt vorgestellt werden. Derweil arbeitet die Verwaltung nach eigener Auskunft weiter an einem Kriterien- und Zielkatalog, „der die städtischen Anforderungen an die A 59-Planung bündelt und den weiterführenden Verhandlungen dient“. Die Kommission selbst will im ersten Quartal 2022 erneut tagen.

>>DIE KOMMISSION FÜR DEN AUSBAU DER A 59 IN DUISBURG

• Die 20-köpfige Begleitkommission setzt sich zusammen aus Mitgliedern des Rates und der Bezirksvertretungen, Mitgliedern der Verwaltung, den Duisburger Abgeordneten im Bundes- beziehungsweise Landtag Mahmut Özdemir und Frank Börner (beide SPD), Mitgliedern des Meidericher Bürgervereins und der Initiative „Du für den Tunnel“, des ADFC Duisburg und schließlich Vertreterinnen und Vertretern aus der Hamborner Bürgerschaft.

• Ratsfrau Daniela Stürmann aus Meiderich wird als Vorsitzende die Tätigkeiten der Kommission koordinieren und die Sitzungen moderieren. Eine Aufgabe, der sie gerne nachkomme, „schließlich sind wir als Meidericher im besonderen Maße davon betroffen“.