Duisburg. Das passt für Duisburg: Ein US-Konzern mit Wasserstoff-Expertise ist im Anflug. Deshalb hat er sich für die Ansiedlung im Hafen entschieden.

Der US-Konzern Plug Power, ein führender Anbieter von Wasserstoff-Technologie, errichtet seine Europazentrale in Duisburg. Der Anbieter von Komplettlösungen mit grünem Wasserstoff hat dazu eine 6500 Quadratmeter große Halle im Freihafen langfristig angemietet. Das gaben der Konzern mit Hauptsitz in Latham (New York) und die Hafengesellschaft Duisport am Mittwoch in einer gemeinsamen Verlautbarung bekannt.

Plug Power kündigt die Errichtung eines Innovationszentrums mit technischen Labors sowie einer technischen Kundendienstabteilung an. Entstehen sollen außerdem ein Überwachungs-, Diagnose- und technisches Supportzentrum, ein „grüner“ Wasserstoffgenerator mit einer Elektrolyseur-Infrastruktur vor Ort, ein Versand-, Innovations- und Logistikzentrum.

[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]

Die Zahl von zunächst 30 Mitarbeitern soll sich bereits bis Mitte 2022 verdoppeln. Der Aufbau in der Halle, die bislang von der Duisport-Tochter DPI (Packing Logistics) genutzt wurde, soll im nächsten Frühjahr beginnen.

Plug Power: Bei Entwicklung von grünem Wasserstoff zentrale Rolle spielen

Kontakte zwischen dem US-Konzern und NRW gibt es bereits seit Anfang des Jahres. Vorbereitet wurde die Ansiedlung Mitte September bei einem Treffen von NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) mit Plug Power-Vorstandschef Andy Marsh in Washington. „Plug Power will bei der Entwicklung von grünem Wasserstoff in Europa eine zentrale Rolle spielen und einen wichtigen Beitrag zur europäischen Wasserstoffstrategie leisten. Unsere Niederlassung im Duisburger Hafen verdeutlicht, dass wir ehrgeizige Ziele haben und Maßnahmen einleiten, um diese zu erreichen“, sagte Marsh am Mittwoch.

Hafenchef Markus Bangen: Freude über die Ansiedlung von Plug Power im Freihafen.
Hafenchef Markus Bangen: Freude über die Ansiedlung von Plug Power im Freihafen. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Für den Duisburger Weg zur „Wasserstoff-Hauptstadt“ ist die Ansiedlung ein weiterer wichtiger Schritt nach der Zusage für den Aufbau eines Technologiezentrums (TIW) durch das Zentrum für Brennstoffzellentechnik (ZBT) der Universität Duisburg-Essen.

„Die Unternehmen suchen die Nähe zu Forschung und Innovation“, ist Wirtschaftsdezernent Andree Haack sicher, dass weitere Ansiedlungen folgen werden.

Auch interessant

Hafenchef Bangen: Entwicklung zum zentralen Wasserstoff-Standort

„Wasserstoff nimmt in der Zukunft eine zentrale Rolle ein. Nicht nur als Kraftstoff ist Wasserstoff ein zentrales Element für die Zukunft von NRW und des Industrie- und Logistikstandorts Duisburger Hafen“, sagte Duisport-Vorstandschef Markus Bangen. „Wir freuen uns daher sehr, Plug Power begrüßen zu dürfen und damit die Entwicklung zum zentralen Wasserstoffstandort weiter voranzutreiben.“

Auch interessant

ZBT: Ansiedlung gibt Rückenwind für Innovationszentrum bei HKM

„Eine tolle Nachricht“, nennt auch Dr. Peter Beckhaus die Ansiedlung. „Wir brauchen solche Unternehmen, und die brauchen uns“, so der ZBT-Geschäftsführer. Die Wissenschaftler der Uni beginnen fast zeitgleich mit dem Aufbau des Technologiezentrums in einer Halle der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann. Schwerpunkt wird die Testung und Normung von Komponenten für Fahrzeuge mit Brennstoffzellen-Antrieb sein.

>> STICHWORT: PLUG POWER

  • Das US-Unternehmen ist nach eigenen Angaben führender Anbieter umfassender schlüsselfertiger Lösungen für Wasserstoff-Brennstoffzellen. Mit 40.000 eingesetzten Brennstoffzelleneinheiten, der weltweit größten Zahl gebauter Wasserstoff-Tankstellen ist das börsennotierte US-Unternehmen „der größte Abnehmer von flüssigem Wasserstoff“.
  • Die Technologie von Plug Power dient als Antrieb für Elektromotoren mit Wasserstoff-Brennstoffzellen und ist entscheidender Faktor für den anstehenden Paradigmenwechsel in der Strom-, Energie- und Transportbranche.
  • „Plug Power hat den ersten kommerziell nutzbaren Markt für die Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie (HFC) geschaffen“, teilt das börsennotierte Unternehmen über sich selbst mit. Es verzeichnete 2019 einen Umsatz in Höhe von 230,2 Millionen US-Dollar.