Duisburg. Das Duisburger Wasserstoff-Zentrum bei HKM steht vor dem Start. So ist der Stand der Vorbereitungen in der Halle des Hüttenwerks.
Das Technologie- und Innovationszentrum Wasserstoff (TIW) soll Anfang 2022 in der einstigen ISE-Halle bei den Hüttenwerken Krupp-Mannesmann (HKM) in Duisburg seine Arbeit aufnehmen. Das kündigt Dr. Peter Beckhaus, Geschäftsführer des Zentrums für Brennstoffzellen-Technik (ZBT) der Uni Duisburg-Essen an.
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Im September hatte Duisburg im Wettbewerb des Bundesverkehrsministeriums bekanntlich den Zuschlag bekommen für den Aufbau eines von bundesweit drei TIW-Standorten, dafür fließen vom Bund 60-Millionen Euro, weitere 50 Millionen Euro hat das Land zugesagt. Der Schwerpunkt der Arbeit soll auf der Entwicklung von Normen und der Prüfung von Komponenten für Fahrzeuge mit Wasserstoff-Antrieb liegen.
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Duisburger Brennstoffzellen-Zentrum stimmt seine Arbeit mit anderen Standorten ab
„Wir sind in guter Abstimmung mit den anderen Standorten in Chemnitz und Pfeffenhausen“, berichtet Dr. Peter Beckhaus. Die Expertise der Kollegen in Duisburg, Sachsen und Bayern ergänze sich gut, so der Geschäftsführer des ZBT: Das wird auf technischer Ebene gut funktionieren.“
Parallel laufen im Forschungszentrum an der Carl-Benz-Straße die Vorbereitungen zum Start an neuen Standort auf der Hütte im Stadtsüden. „Im nächsten Jahr soll Leben in die Halle kommen. Aber ohne Personalzuwachs wird das nicht gehen“, sagt Beckhaus. Ein akkreditiertes Prüflabor für Brennstoffzellen gebe es bereits beim ZBT, für die Prüfung von Bauteilen brauche es qualifizierte Mitarbeiter „die das strukturiert betreuen.“
ZBT: Wachsende Nachfrage aus der Industrie
Über mangelnde Nachfrage nach Komponenten, die zur Prüfung eingereicht werden, macht sich Beckhaus keine Sorgen. „Die Anfragen wachsen massiv, die Zuliefer-Industrie ist sehr gut aufgestellt.“ Deshalb soll sich das TIW nach Auslaufen der Förderung in fünf Jahren, abgesehen von einer Grundfinanzierung, zum großen Teil finanziell selbst tragen.
HKM plant Bau einer Elektrolyse für Wasserstoff
Bald soll auch eine Entscheidung über den Aufbau einer Wasserstoff-Produktion bei HKM fallen. Die Hütte prüft den Bau eines 20-MW-Elektrolyseurs. Der soll, so der Plan, neben dem TIW auch andere Kunden in Duisburg versorgen. Dazu laufen Gespräche. Als Kandidat gilt Duisport – die Fahrzeugflotte im Hafen könnte zum Testfeld für den Einsatz von Brennstoff-Zellen werden. Der neue Vorstandschef Markus Bangen hatte vor einigen Wochen im Gespräch mit dieser Zeitung Aktivitäten des Hafens zum Thema Wasserstoff angekündigt.