Duisburg. Am Zentrum für Brennstoffzellen-Technik der Uni Duisburg-Essen an der Carl-Benz-Straße ist ein Wasserstoff-Testfeld in Betrieb gegangen.

Mit regenerativer Energie erzeugter Wasserstoff spielt als Speicher und Kraftstoff eine wichtige Rolle in der Energiewende und der Mobilität. Die Forschung an einer geeigneten Wasserstoff-Infrastruktur für die Mobilität kann das Zentrum für Brennstoffzellen-Technik (ZBT) der Uni Duisburg-Essen nun auf einem neuen Testfeld neben seinem Gebäude an der Carl-Benz-Straße vorantreiben. Am Dienstag kam auch NRW-Ministerpräsident Armin Laschet zur Einweihung, die in der „Woche des Wasserstoffs“ in NRW terminiert wurde. Ebenfalls am Dienstag wurde eine Wasserstoff-Tankstelle am Autohof in Kaßlerfeld eröffnet.

Vier Projektanträge kombiniert

Gut fünf Millionen Euro teuer sind die Anlagen, zu denen drei verschiedene Elektrolyse-Verfahren, eine mobile Wasserstoff-Befülleinheit und eine Testplattform für Tankstellen gehören, in denen Herstellung, Transport und Abgabe getestet und weiter entwickelt werden können. Hinzu kommt ein Qualitätslabor, in dem Hersteller ihren Wasserstoff etwa auf die Tauglichkeit für die Betankung von Fahrzeugen überprüfen lassen können.

„Geschafft haben wir das, weil wir vier Projektanträge kombiniert haben“, erklärte ZBT-Leiterin Angelika Heinzel. Beteiligt an der Finanzierung sind die drei Bundesministerien für Forschung, Wirtschaft und Verkehr, außerdem das Land NRW.

Laschet: Duisburg spielt führende Rolle

Es gelte, alle Ebenen der Elektro-Mobilität kompetent zu besetzen, so Armin Laschet: „Duisburg spielt dabei eine führende Rolle. Wasserstoff hat ein besonders vielseitiges Potenzial als Ersatz für fossile Brennstoffe.“ Das ZBT leiste einen entscheidenden Beitrag zur Verkehrs- und Energiewende, lobt der Ministerpräsident, er verwies auf „eine international einmalige Wasserstoff-Infrastruktur“ in NRW. Vor allem für Busse und den Schwerverkehr gilt die Brennstoff-Zelle als Alternative der Zukunft.

Bundesweit erst 71 Wasserstoff-Tankstellen


Allerdings ist das Tankstellennetz mit bundesweit 71 Anlagen noch dünn, Fahrzeuge noch zu teuer für den Massenmarkt. „Bei 1000 Tankstellen können wir von einer flächendeckenden Versorgung sprechen“, sagt Lorenz Jung von der Berliner H2 Mobility, die Tankstellen baut. „Gleichzeitig müssen die Fahrzeugpreise mit steigenden Stückzahlen sinken.“ Im Herstellungsprozess sieht Dr. Christian Spitta vom ZBT kein großes finanzielles Potenzial mehr. „Schon heute ist Wasserstoff preislich konkurrenzfähig mit Diesel und Benzin

Forschung am ZBT begann vor 16 Jahren

Klimaneutral ist wegen des Energie-Aufwandes bei der Produktion, Speicherung und Kühlung vor der Abgabe aber nur mit regenerativer Energie produzierter Wasserstoff. Der könne aber auch als Speicher für überschüssigen Windstrom dienen, so die Forscher.

„Wir glauben schon seit 16 Jahren an diese Technologie“, erinnerte Uni-Rektor Prof. Ulrich Radtke an die Anfänge des ZBT. Rollendes Zeichen dieses Bekenntnisses wird der Wasserstoff-Pkw sein, mit dem Radtke bald unterwegs sein wird.