Duisburg-Hochfeld. 50 neue Kita-Plätze entstehen im Schwedenheim in Duisburg-Hochfeld. Im Frühjahr 2022 soll’s losgehen, vorher sind noch zwei Probleme zu lösen.

50 weitere Kita-Plätze schafft das Deutsche Rote Kreuz zur Zeit im Schwedenheim in Hochfeld. Der Anbau ist jetzt im Rohbau fertig. Im Frühjahr 2022 soll eine neue fünfte Gruppe einziehen, 2023 dann eine sechste. Doch vorher sind noch zwei große Probleme zu lösen, die nicht nur das DRK betrifft.

Problem Nummer eins: das Geld. Neubau und Renovierung des vorhandenen Gebäudes kosten 600.000 Euro mehr als geplant. „Das ist schon eine Hausnummer“, kommentiert DRK-Abteilungsleiter Volker Klaus anlässlich des Richtfests am Weltkindertag am 20. September.

Das Geld aus den Operngalas des Duisburger DRK fehlt

Innerhalb kürzester Zeit haben sich die Kosten von 3,2 auf 3,8 Millionen erhöht. Zwar übernimmt das Land 1,6 Millionen Euro. Den großen Rest muss der DRK-Kreisverband Duisburg stemmen. Und den Duisburger Verband trifft die Erhöhung der Materialkosten so wie derzeit alle Bauherren: Holz, Leitungen für Gas und Wasser sowie Dämmmaterialien – alles kostet mehr, sofern es überhaupt zu haben ist. „Wir haben zuletzt drei Wochen gewartet, bis die Dämmung für die Bodenplatte da war“, sagt Volker Klaus.

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Während die Ausgaben steigen, sind die Einnahmen gesunken. 200.000 Euro aus den Operngalas der letzten drei Jahre waren fest eingeplant. Tatsächlich kam nur ein Drittel davon zusammen. Denn die Veranstaltungen 2020 und 2021 mussten wegen Corona abgesagt werden.

Hochfeld ist bald gut mit Kita-Plätzen versorgt

Das fehlende Geld hofft Volker Klaus durch weitere Spenden und Zuschüsse von Stiftungen hereinzuholen. Kommt die Summe nicht rein, muss das DRK Eigenmittel, die dann an anderer Stelle fehlen, einbringen oder einen zusätzlichen Kredit aufnehmen. „Auf jeden Fall ist das Projekt nicht gefährdet“, versichert Klaus.

Sobald der Anbau des Schwedenheims an der Heerstraße in Duisburg-Hochfeld fertig ist, wird das vorhandene Gebäude aus den 90er Jahren renoviert.
Sobald der Anbau des Schwedenheims an der Heerstraße in Duisburg-Hochfeld fertig ist, wird das vorhandene Gebäude aus den 90er Jahren renoviert. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Läuft die Baustelle wie bisher nach Plan weiter, soll im März oder April des nächsten Jahres die erste von zwei neuen Gruppen in den Anbau einziehen – insgesamt 20 Kinder, sechs unter drei Jahren und 14 ältere Kinder. Zum Kindergartenjahr 2023/24 sind dann 30 weitere Plätze geplant, so dass der Stadtteil Hochfeld dann gut mit Kita-Plätzen versorgt ist, zumal derzeit an der Grunewaldstraße die größte Kita Duisburgs mit insgesamt neun Gruppen entsteht. Die ersten Kinder sollen dort ab November betreut werden.

Die Kinder betrachten die Baustelle als Bereicherung

In den nächsten Tagen werden die Handwerker im Anbau des Schwedenheims mit dem Innenausbau beginnen. Wenn im nächsten Frühjahr dort alles fertig ist, kommt der Altbau dran. Das bestehende Gebäude bekommt zum Teil bodentiefe Fenster und neue Böden, es wird in Brandschutz, Wärme- und Schalldämmung investiert. Während dieser Arbeiten wird es zwischenzeitlich noch mal richtig laut und staubig. Doch bisher haben vor allem die Kinder die Bauarbeiten auf dem Gelände als Bereicherung empfunden und alle Bagger und anderen Baumaschinen mit großem Interesse beobachtet.

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98 Prozent der Kinder im Schwedenheim kommen aus Familien mit Migrationshintergrund. Integration ist ein großes Thema in der Hochfelder Kita und demnächst auch im „Förderungs- und Beratungszentrum für benachteiligte Kinder und ihre Familien in Hochfeld“, das ebenfalls in den Neubau einzieht und dort einen separaten Zugang bekommt.

„Auf unsere letzten drei Stellenausschreibungen hatten wir drei Bewerbungen“

Sprachförderung, Kita-Einstieg, Kochkurse rund um gesunde Ernährung sollen dort angeboten werden, für alle Hochfelder Familien, unabhängig davon, ob das Kind in der Kita Schwedenheim betreut wird. „Alle Kinder sollen die gleichen Chancen bekommen“, sagt Volker Klaus. Je früher man mit der Unterstützung anfange, umso besser funktioniere die Integration.

Zuvor aber muss Problem Nummer zwei gelöst werden: Personalmangel. „Auf unsere letzten drei Stellenausschreibungen hatten wir drei Bewerbungen“, so Klaus. Ein Problem, das alle Träger gleichermaßen trifft, der Markt ist leer gefegt. Deshalb freut sich das DRK schon jetzt über Bewerbungen für die neuen Gruppen im Schwedenheim. Gerne auch von Kindergärtnern. Die sind nämlich noch rarer auf dem Bewerbermarkt.

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Spenden von Privatleuten für Anbau und Renovierung des Schwedenheims sind willkommen. Kontakt: DRK Duisburg, 0203 282830.

• Ebenso willkommen sind Bewerbungen von Erzieherinnen und Erziehern. Barbara Seidel ist die richtige Ansprechpartnerin, Kontakt per mail: barbara.seidel@drk-duisburg.de.

• Warum die Kita Schwedenheim heißt? 1949 schenkte das Schwedische Rote Kreuz dem Land NRW vier Kindertagesstätten, eine davon in Hochfeld.