Duisburg. Duisburgs größter Kindergarten mit neun Gruppen entsteht in Hochfeld. Noch ist er vor allem Großbaustelle. So soll der Betrieb später laufen.
In Duisburg-Hochfeld entsteht die größte Kita Duisburgs: Der Träger Stepke eröffnet in zwei Schritten an der Grunewaldstraße die Kita Am Rheinpark, die künftig in zwei Häusern Platz bieten wird für 155 Kinder in neun Gruppen. Das ist annähernd so groß wie eine zweizügige Grundschule.
In Haus 1 - einem ehemaligen Supermarkt - sollen 85 Kinder Platz finden, in Haus 2 - einem Neubau - werden 70 Kinder zwischen 0 und 6 Jahren ihre Tage verbringen können. Im Herbst soll zumindest Haus 1 fertig sein. Alle 14 Fachkräfte sind eingestellt, die Plätze vergeben. Für Haus 2 werden ab September Mitarbeiter gesucht - auch ein Koch oder eine Köchin und ein Beikoch stehen auf der Liste, denn eine frische Küche gehört zum Stepke-Angebot.
Gebäude sind noch im Rohbau-Zustand: Fenster und Türen fehlen
Gruppen überbelegt- So startet Duisburg ins KindergartenjahrIn der Vorstellung von Projektleiterin Charlotte Lamprecht zieht schon „der Duft frisch gebackenen Brotes“ durchs Haus. Aktuell zieht aber vor allem frischer Wind durch den nackten Rohbau. Fenster, Türen, Böden, sanitäre Anlagen - all das fehlt noch. „Es ist kritisch mit den Baustoffen, wir leiden wie alle darunter, dass Liefertermine nicht eingehalten werden“, sagt Stepke-Projektleiterin Charlotte Lamprecht.
[Nichts verpassen, was in Duisburg passiert: Hier für den täglichen Duisburg-Newsletter anmelden.]
Über platt getretene Energiedrinks und Kaffeebecher, vorbei an Gerüsten und Containern, geht es in die noch kahlen Räume. Hier sollen künftig großzügige Garderobenbereiche das Holen und Bringen erleichtern.
Geplant sind mehrere Räume pro Gruppe
Jede Gruppe bekommt einen Nebenraum. Bei den U3-Kindern ist auch ein dritter Raum als Ruheraum eingedacht. Mehrzweckräume sowie Räume für Sport- und Sprachangebote soll es ebenfalls geben. Kita-Leiterin Madeleine Strerath freut sich, dass sie in ihrem Team Menschen haben wird, die Sprachen wie Arabisch, Türkisch oder auch die Sprache der Sinti beherrschen. Das erleichtere die Elternarbeit, ist sie sicher.
Die Größe der Kita macht der 46-Jährigen keine Angst: „Wir nehmen uns für die Eingewöhnung ganz viel Zeit, bieten viele Rückzugsmöglichkeiten. Und später werden die Kleineren von den Größeren lernen können.“ Regionalleiterin Birgit Hesselbarth ergänzt: „Eine familiäre Atmosphäre kann auch in großen Häusern entstehen.“ Die Idee für diese großen Einheiten sei durch den erhöhten Platzbedarf entstanden. In Duisburg kann der Bedarf aktuell nur gedeckt werden, weil 747 Kinder durch Gruppengrößen-Überschreitungen untergebracht werden. Manche Angebote wie die Vorort-Küche seien auch erst ab einer gewissen Größe möglich.
In Hochfeld bereits gut vernetzt
Madeleine Strerath, die aus Ratingen kommt, sagt, dass sie sich in Hochfeld schon gut vernetzt habe. Auch Kontakte mit Eltern kleiner Kinder, die sie auf der Wanheimer Straße ansprach, seien positiv gewesen: „Die Freude ist groß, dass wir hier bald eröffnen.“ Die Lage sei top, „der Rheinpark wird unser zehnter Gruppenraum“, ist sie sicher, der Weg sei auch für die Kleinen gut zu meistern.
Auch interessant
Was jetzt noch Supermarkt-Parkplatz ist, soll später ein großes Außengelände werden. Bobbycar-Strecken, Hochbeete, Weidentunnel und Sandbereiche sind angedacht. Auch ein Vogelbiotop mit Nisthilfen bekommt zumindest auf dem Papier schon Flügel. Neun Parkplätze sollen neben einem kleinen Kreisverkehr den Elternverkehr aufnehmen. „Das reicht“, ist Regionalleiterin Birgit Hesselbarth sicher. Zum einen, weil viele zu Fuß oder per Fahrrad kommen würden. Zum anderen, weil die Kinder zwischen 7 und 9 Uhr gebracht werden können - das entzerre.
Bauherr investiert 4,5 Millionen Euro am Standort Hochfeld
Stepke Kita wird 620.000 Euro in die Inneneinrichtung investieren, gefördert werden davon durch das Kibiz-Gesetz rund 465.000 Euro. „Wir wollen eine bessere Ausstattung, deshalb investieren wir mehr als 10 Prozent des gesetzlich vorgeschriebenen Trägeranteils“, sagt Charlotte Lamprecht.
Der Grundstücksbesitzer und Investor, die Gesellschaft für kommerzielle Investitionen (GKI), holt jetzt kurzfristig ein zweites Bauunternehmen an Bord, um alle Termine halten zu können. Allein auf die Lichtkuppeln habe man vier Monate warten müssen. Projektleiter Michael Goralski sagt, dass in die neue Kita 4,5 Millionen Euro investiert werden. Zum 1. November will er Haus 1 eröffnen können, „im schlimmsten Fall am 15. 11.“
>>>DAS IST DER TRÄGER STEPKE
- Stepke ist ein schnell wachsender Träger von Kinderbetreuungseinrichtungen. Gestartet in Berlin, gibt es inzwischen Einrichtungen in Bremen und in NRW.
- Nach Angaben von Stepke werden allein in diesem Jahr noch Einrichtungen in Essen, Meerbusch, Bielefeld, Lippetal und Oberhausen eröffnet, Köln und Kerpen folgen im Frühjahr 2022.
- Die Öffnungszeiten sollen zunächst von 7 bis 16 Uhr sein. Leichte Verschiebungen seien je nach Bedarf möglich. Randzeiten am späteren Abend sind aber nicht geplant.
- Weitere Infos: https://www.stepke-kitas.de/ueber-uns/