Duisburg. Mit dem Bau eines neuen Hubbalkenofens verbessert Thyssenkrupp die Qualität seiner Stahlbleche aus Duisburg. Tenova baut die Anlage bis 2022.

Thyssenkrupp Steel (TKS) hat den Auftrag zur Lieferung eines Hubbalkenofens für das Warmbandwerk am Standort Duisburg-Beeckerwerth an Tenova LOI Thermprocess erteilt. Das Unternehmen mit Sitz in Essen gehört zu den international führenden Konstrukteuren von Industrieofenanlagen.

Das neue Aggregat soll für eine nochmals verbesserte Oberflächenqualität bei Premiumblechen, die zum Beispiel für die Außenhaut von Autos benötigt werden, sorgen. Vor wenigen Wochen hatte Thyssenkrupp die Entscheidung zum Bau des Ofens getroffen. Das Investitionsvolumen liegt nach Unternehmensangaben im mittleren zweistelligen Millionenbereich.

Neue Anlage in Duisburg-Beeckerwerth soll 2022 bei Thyssenkrupp in Betrieb gehen

Zum Vertragsumfang gehören das Engineering, die weitgehend schlüsselfertige Lieferung aller Ausrüstungen sowie die Supervision der Montage und Inbetriebnahme inklusive Training für die Mitarbeiter. Der Ofen verfügt über eine Kapazität von 380 t/h und wird in die vorhandene Werksinfrastruktur eingebettet.

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Tenova liefert die komplette Ofenanlage inklusive Chargierrollgang und Chargiermaschine sowie die damit verbundene Elektro-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik. Der neue Hubbalkenofen wird eine Verbrennungsluftvorwärmung erhalten, die den Energieverbrauch im Warm-bandwerk deutlich absenken wird. Ein anspruchsvolles Automatisierungssystem trägt darüber hinaus zur zuverlässigen Steuerung und Energieeffizienz bei.

Tenova baute bereits den vorhandene Hubbalkenofen

Die neue, über 50 Metern lange Anlage ersetzt ein älteres Aggregat und wird direkt neben einem bereits vorhandenen, ebenfalls von Tenova gelieferten Hubbalkenofen aufgestellt. Der Hubbalkenofen sorgt dafür, dass Oberflächenfehler beim Wiedererwärmen und Walzen von Brammen vermieden werden. Erreicht wird dies durch spezielle Hebe- und Senkvorrichtungen, die Oberflächenverletzungen an den bis zu 30 Tonnen schweren Brammen verhindern.

„Wir haben uns aufgrund der Vielzahl an Referenzen für vergleichbare Anlagen für Tenova entschieden“, erläutert Dr. Arnd Köfler, Produktionsvorstand bei Thyssenkrupp Steel. „Die kurze Realisierungszeit ist ein weiteres wichtiges Kriterium. Mitte 2022 soll die neue Anlage den Betrieb aufnehmen.“