Duisburg. 1890 Kinder und Jugendliche aus 22 Duisburger Schulen machen mit: In Feriencamps werden nicht nur Lernrückstände durch Corona aufgeholt.

Schon vor dem Ende der Sommerferien wieder Formeln und Vokabeln zu lernen, das fällt Schülern nicht leicht. Beachtlich ist also die Resonanz auf das Angebot von 22 Duisburger Schulen, mit Rückstände aus dem Pandemie-Lockdown aufzuarbeiten. Rund 1890 Mädchen und Jungen machen bei den Feriencamps mit, die aus dem Landesprogramm „Extra-Zeit zum Lernen“ finanziert werden.

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Die Sportwelt des OSC Rheinhausen ist Programmort der Lise-Meitner-Gesamtschule. 17 Schülerinnen und Schüler lernen im Clubheim Deutsch, Mathe und Englisch, nach einem gemeinsamen Mittagessen stehen dann bis 13 Uhr Sport und Spiele auf dem Programm. „Wir haben einiges nachzuarbeiten“, sagen Merle (12) und Nina (13). Auf sich allein gestellt hätten sie sich oft im Homeschooling gefühlt, berichten die Achtklässlerinnen. „Die Videokonferenzen haben manchmal nicht funktioniert, die Eltern konnten nicht helfen, weil sie arbeiten mussten.“ Die Kombination von Lernen und Sport, die Gemeinschaft mit den Gleichaltrigen zu erleben, dass mache Spaß, berichten die Schülerinnen. „Wir können hier Freundschaften schließen.“

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Defizite durch Corona nicht nur im schulischen, sondern auch im sozialen Bereich

Sätze, die Klaus Stephan nicht überraschen. „Corona hat nicht nur zu Defiziten im schulischen, sondern auch im sozialen Bereich geführt“, sagt der Schulleiter. „Eine Riesenaufgabe“ sei es, das aufzuholen. Dafür werden wir zwei bis drei Jahre brauchen. Neben der Förderung in den Kernfächern sei auch die Bewegung wichtig.

„Die Schüler konnten während des Lockdowns weniger Sport machen“, sagt Stephan, der nicht nur eine NRW-Sportschule leitet, sondern auch beim OSC aktiv ist. „Die Vereine hat der Lockdown auch hat getroffen. Das darf nicht noch einmal passieren“, sagt Klaus Stephan. Es sei deshalb auch für den OSC gut, dass wieder Leben in die Sportwelt an der Gartenstraße kommt. „Die Kombination ist gut, auch die Vereine profitieren davon.“

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Träger des offenen Ganztags gestalten Programme an Duisburger Grundschulen

Das gewährleisten an der Lise-Meitner-Gesamtschule nicht nur Sport- und Fachlehrer. „Auch Hauswirtschaftslehrer sind dabei und bereiten mit den Schülern das Essen zu“, berichtet Projektkoordinatorin Annette Görgen, die wie ihre Kollegen die Ferien verkürzt hat. Die Träger des offenen Ganztags wie das Evangelische Bildungswerk und die Awo betreuten die Feriencamps an den Grundschulen. Auch das Friedrich-Albert-Lange-Berufskolleg ist dabei. Im Mittelpunkt steht hier steht die berufliche Orientierung – Angebote waren wegen der Corona-Beschränkungen rar.

Weitere Angebote außerhalb der Schulzeit werden bereits geplant

Auch nach den Ferien soll es Angebot für die Schüler außerhalb der Schulzeit geben, kündigt Irma Lababidi, Abteilungsleiterin im Amt für Schulische Bildung an. Medienkompetenz und Berufsorientierung sollen auch da wichtige Themen sein. Die Lise-Meitner-Gesamtschule plant bereits die nächsten Aktionen. „Vor Ostern machen wir eine Intensivwoche zur Abschluss-Sicherung“, kündigt Klaus Stephan an, „weitere Programme haben wir beantragt.“ Dass beim aktuellen Feriencamp einige Plätze frei blieben, beunruhigt den Schulleiter nicht. „Das ist normal, wenn etwas zu ersten Mal angeboten wird.“

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DUISBURGS SCHULDEZERNENTIN: STARTKLAR FÜR WEITERE ANGEBOTE

  • Auch Astrid Neese besuchte am Mittwoch das Feriencamp der Lise-Meitner-Gesamtschule. „Die Schulen haben sich in der Pandemie als krisenfest erwiesen, die Schulleiter waren gute Krisenmanager“, lobte Duisburgs Schuldezernentin. „Respekt auch für die Schüler, die jeden Morgen um 9 Uhr kommen.“
  • Für die Planung weiterer Angebote an den Schulen warte die Verwaltung dringend auf die Leitlinien für das Programm „Aufholen nach Corona“, für das die Kommunen Geld und Personal bekommen sollen. Neese: „Sobald wir die Leitlinien bekommen, sind wir startklar.“