Duisburg. In Hamborn, Hochfeld und Rheinhausen gibt es jetzt „Regionale Support-Center“. Die Stadt Duisburg und Wohlfahrtsverbände arbeiten eng zusammen.

Einwanderung, Integration und Duisburg gehören schon ewig zusammen. Davon ist Marijo Terzic, Leiter des Kommunalen Integrationszentrums, überzeugt. „Die Fluchtwellen haben die Stadt in einer Phase erreicht, in der es einen Bevölkerungsschwund gab“, sagt er. 15 bis 20.000 Zuwanderer seien in den vergangenen zehn bis zwölf Jahren nach Duisburg gekommen – „dieser Situation mussten wir gerecht werden.“

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Wie kann Integration gelingen? Wie können verschiedene Anlaufstellen für Zuwanderer noch enger zusammenarbeiten? Beratungsangebote durch Wohlfahrtsverbände und die Kommune gibt es zahlreiche. Mit einem neuen Programm möchte das Land NRW die Kommunen nun dabei unterstützen, die Vielzahl an Angeboten zu koordinieren, Lücken in der Beratungslandschaft zu schließen und Doppelstrukturen zu vermeiden.

Integration in Duisburg: Anlaufstellen in Hamborn, Hochfeld und Rheinhausen

Das „Kommunale Integrationsmanagement NRW“, kurz KIM, soll die Integrationsarbeit vor Ort zusätzlich stärken. Seit diesem Jahr gibt es in Duisburg drei dezentrale Anlaufstellen, sogenannte „Regionale Support-Center“, in Hamborn, Hochfeld und Rheinhausen. Unter der Führung des Integrationszentrums und in Zusammenarbeit mit der Stadt und verschiedenen Wohlfahrtsverbänden, darunter DRK, Diakonisches Werkt, Awo-Integration, die Grafschafter Diakonie, der Caritasverband und der Paritätischen mit dem angehörigen Verein Zentrum für Integrations- und Migrationsarbeit (Ziuma), können Mitarbeiter vor Ort Beratungen durchführen und an Beratungsdienste vermitteln – „rechtskreisübergreifend“, wie die Verantwortlichen betonen. Das heißt: Die verschiedenen Bereiche arbeiten eng zusammen.

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„Die Entstehung der Teams vor Ort ist auch schon eine Integrationsleistung“, sagt Brunhilde Seitzer vom Diakoniewerk Duisburg. Das Diakoniewerk hat Mitarbeiter am Standort Mitte im Einsatz, „die Verbände arbeiten hier gut zusammen, das hat sich alles sehr gut entwickelt“, lobt sie. Mike Kim von der Awo-Integration sieht Vorteile in der engen Zusammenarbeit vor allem in den „guten Zugängen zu den vielen Bereichen der Ämter und Behörden.“ Das unterstütze nicht nur die Arbeit, sondern gebe den Menschen auch Orientierung. „Wir arbeiten im Sinne der Menschen.“

Integrationsprojekt in Duisburg: 14 Stellen für die drei Zentren

Grundlage war eine Handlungsempfehlung des Sozialberichtes 2018. Vom Land erhält Duisburg eine Förderung für insgesamt elf Fallmanagement-Stellen, 2,5 Koordinatoren-Stellen sowie 0,5 Verwaltungsstellen – 55.000 Euro fließen pro Stelle im Jahr. Aktuell arbeiten bereits 14 Berater in den Außenstellen, davon vier städtische Mitarbeiter sowie 10 Angestellte der freien Träger. Das Angebot kommt an: „Wir haben im April begonnen. Und ohne das Projekt beworben zu haben, gibt es bereits jetzt schon 300 Beratungsfälle“, sagt Marijo Terzic. „Zugewanderte sollen frühzeitig über Rechte und Pflichten aufgeklärt und Begleitung hierbei erfahren.“

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Er gibt ein Beispiel: Normalerweise laufe eine Beratung, zum Beispiel in der Flüchtlingsberatung, punktuell ab. Die Menschen kommen mit einem Problem, nach der Lösung gehen sie wieder – und kommen dann beim nächsten Mal wieder. „Jetzt hat ein Fachberater den Gesamtfall im Überblick“, erklärt er. Das Projekt helfe auch bei der Schließung von Lücken. „In den letzten Jahren gab es einen riesigen Beratungsbedarf, aber nur wenige Mitarbeiter“, weiß Leyla Altekin vom Verein Ziuma. Die neuen Stellen ermöglichen, noch mehr Beratungen vor Ort anbieten zu können.

Verschiedene Ämter der Stadt Duisburg am Prozess beteiligt

Auch Paul Bischof, Beigeordneter der Stadt, lobt das neue Konzept. „Es ist wichtig, gemeinsame Strukturen zu schaffen. Der großen Herausforderung der Integrationsarbeit in Duisburg können wir uns nur gemeinsam stellen.“ Neben den Wohlfahrtsverbänden waren von städtischer Seite auch das Jugendamt, das Schulamt, das Sozialamt sowie das Ausländeramt an den Planungen beteiligt. „Wir reden hier von Netzwerken. Netze funktionieren aber nur, wenn sie starke Knoten haben. Dafür braucht es Ressourcen, also Menschen.“

>>> Das sind die Regionalen Support-Center in Duisburg

  • Das Regionale Support-Center (RSC) in Hamborn: Duisburger Straße 241. Offene Sprechstunden montags von 10 bis 12 Uhr, mittwochs von 14 bis 16 Uhr. Kontakt (montags bis freitags von 9 bis 10 Uhr): 0203-94065358 oder 0203-94065357
  • Das RSC in Hochfeld: Brückenstraße 30. Offene Sprechstunden montags 10 bis 12 Uhr und mittwochs 14 bis 16 Uhr. Kontakt (montags bis freitags 9 bis 10 Uhr): 0203-60802707
  • as RSC in Rheinhausen: Beethovenstraße 18a. Offene Sprechstunde: montags 13 bis 15 Uhr und donnerstags 10 bis 12 Uhr. Kontakt (montags bis freitags 9 bis 10 Uhr): 02065-550087