Duisburg. In der Holding „Evangelische Dienste Duisburg“ gehen das Christophoruswerk und die Ev. Altenhilfe gemeinsam in die Zukunft. Das sind die Gründe.

Das Evangelische Christophoruswerk und die Evangelische Altenhilfe gründen zum 1. Januar 2022 die gemeinsame Holding „Evangelische Dienste Duisburg“. Damit entsteht einer großer diakonischer Träger mit 1600 Plätzen und rund 2000 Beschäftigten in den Bereichen ambulante und stationäre Altenpflege, Betreuung von Menschen mit Behinderung und seniorengerechtem Wohnen. Die Holding führt künftig die Altenhilfe GmbH und das als Verein organisierte Christophoruswerk, die als „Marken“ vorerst erhalten bleiben sollen.

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Geführt werden die beiden Mutter-Gesellschaften und Holding ab dem Jahreswechsel von den Vorständen Peter Leuker (Altenhilfe) sowie Ulrich Christofczik und Tim Liedmann (Christophoruswerk), nachdem sich Peter Leuker im Juli in den Ruhestand verabschiedet hat, bleibt ein zweiköpfiger Vorstand. Die fünf evangelischen Kirchengemeinde, die Träger der Altenhilfe sind haben dem Verbund ebenso zugestimmt wie die Vereinsmitglieder des Christophoruswerks. Sie werden künftig im Aufsichtsgremien der Holding vertreten sein.

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Duisburger Verbund ist nicht aus der Not geboren

„Wir wollen etwas Gutes schaffen und erhalten“, begründete Ulrike Badura, Vorsitzende des Altenhilfe-Verwaltungsrats, am Mittwoch bei der Vorstellung des Verbundes. „Es ist für beide Partner der richtige Schritt, der nicht aus der Not geboren sind. Beide sind wirtschaftlich stark.“ Von den Belegschaften habe es positive Reaktionen zur Gründung des Verbundes gegeben, dessen Motto „Betreuen - Pflegen - Begleiten“, das Selbstverständnis beschreiben soll.

Nach dem Abschied von Peter Leuker im Sommer 2022 führt Ulrich Christofczik (Foto) die Evangelischen Dienste Duisburg gemeinsam mit Tim Liedmann.
Nach dem Abschied von Peter Leuker im Sommer 2022 führt Ulrich Christofczik (Foto) die Evangelischen Dienste Duisburg gemeinsam mit Tim Liedmann. © FUNKE Foto Services | STEFAN AREND

Diakonischer Träger soll Menschen ins Alter und im Alter begleiten

Die Ziele und der diakonische Ansatz einen die Partner, betonte Pastor Martin Winterberg: „Menschen ins Alter und im Alter zu begleiten und Menschen mit Behinderung zu betreuen.“ Für Bewohner und Klienten werde sich nichts ändern, so Winterberg, „aber innovative Vorhaben lassen sich in anderer Größenordnung besser umsetzen.“

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Es gebe zwar noch keine konkreten Innovationspläne, erklärte Tim Liedmann, „aber große Innovationen sind allein nicht umsetzbar.“ Durch die Führung des Verbundes über die Holding sei es zudem möglich, Entscheidungen schneller zu treffen und umzusetzen.

Unternehmerische Perspektive und starke Position im Wettbewerb

Es gehe „um eine klare unternehmerische Perspektive und auch um Wettbewerb“, so Peter Leuker. Da müsse sich der diakonische Verbund als attraktiver Arbeitgeber aufstellen. Man zahle zwar bereits einen der höchsten Tarife in der Altenpflege, aber Qualifizierung und Gesundheitsprogramme für die Belegschaften seien gemeinsam ebenso besser umzusetzen wie anstehende Großprojekte zur Digitalisierung in der Pflege.

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Ulrich Christofczik: Großkonzerne steigen in die Pflege ein

Größe sei kein Selbstzweck, betonte Ulrich Christofczik. Man beobachte aber mit Sorge, dass sich kommunale und kirchliche Träger sowie Krankenhäuser von der stationären Altenpflege verabschiedeten. „Großkonzerne steigen ein, die Pflege als renditehaltiges Betätigungsfeld betrachten. Das machen wir nicht.“ Der Bedarf werde aber durch die alternde Gesellschaft auch in Duisburg steigen, ist Christofczik sicher: „Die Kunden gehen uns nicht aus.“

>>ZUSAMMENARBEIT BEGINNT NICHT BEI NULL

  • Ein Lenkungsausschuss mit Vertretern beider Partner begleitet die Gründung der „Evangelische“ Dienste Duisburg“ ebenso wie externe Berater für gesellschaftsrechtliche Fragestellungen. Ziel sei die eine „starke, zukunftsorientierte und innovative Holding, zum Wohle der Menschen, die Hilfe und Unterstützung brauchen“.
  • In verschiedenen Bereichen haben Christophoruswerk und Ev. Altenhilfe auch bislang schon zusammengearbeitet, etwa in der Ausbildung Ev. Fachseminar Educare an der Meidericher Bonhoefferstraße und in den Sozialstationen.
  • Die bisherigen Markennamen bleiben bestehen, ebenso Töchter wie die Amalie-Sieveking-Gesellschaft. „Wurzeln und Tradition sind uns wichtig“, so Peter Leuker. Fernziel sei zwar eine echte Fusion, man wolle aber beiden Partnern Zeit geben, um langsam zusammenzuwachsen.