Duisburg. Eine AOK-Studie verweist auf eine teils signifikant höhere Sterbequote in Pflegeheimen im Corona-Jahr 2020. Das sagen Träger in Duisburg.

Zuletzt hat eine AOK-Studie für Aufsehen gesorgt, nach der es in den Pflegeheimen bundesweit in den ersten beiden Corona-Wellen im Frühjahr und Herbst 2020 im Schnitt 20 beziehungsweise 30 Prozent mehr Todesfälle gab. Die Erhebung, die sich auf rund 400.000 Versicherte bei AOK-Kassen stützt, weist für den vergangenen Dezember sogar eine Übersterblichkeit von 80 Prozent aus. Wie sind die (Prozent-) Zahlen in Duisburg?

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Das Evangelische Christophoruswerk, mit zehn Pflegeeinrichtungen stadtweit der größte Träger, konnte laut Sprecher Uwe Stoffels keine Übersterblichkeit feststellen. Die durchschnittliche Sterbequote über alle Häuser liege seit vielen Jahren mit Blick auf die Gesamtbelegung bei etwa 28 Prozent. Daran habe das Jahr 2020 nichts geändert. 2019 habe es nur einen Todesfall weniger, 2018 und 2017 sogar mehr Verstorbene gegeben.

Corona-Jahr 2020: Duisburger Altenheime verzeichnen keine Übersterblichkeit

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Zwar seien im vergangenen Jahr insgesamt 49 Menschen an und mit Corona verstorben. Schwerpunkt waren demnach die Monate November und Dezember. „Aber bestimmte andere Krankheitswellen mit Viren, die zum Beispiel häufig im Frühjahr grassieren, fielen quasi aus oder verliefen deutlich milder“, so Uwe Stoffels, Sprecher des Christophoruswerks.

Die Malteser, die fünf Seniorenheime in Duisburg betreiben, verzeichnen nach Angaben der Sprecherin Olga Jabs ebenfalls nur eine leicht erhöhte Sterblichkeit unter den Bewohnern. 2019 gab es demnach insgesamt 101 Todesfälle in den Einrichtungen, „im vergangenen Jahr waren es 108“, so Jabs. „Davon sind sechs Senioren mit dem Coronavirus verstorben.“

Die Awocura mit fünf Seniorenzentren in Duisburg hatte 2020 bei den Todesfällen im Vergleich zu 2019 ebenfalls keine signifikante Veränderung. Dies teilte der Geschäftsführer Michael Harnischmacher mit. Eine konkrete Einschätzung sei aber aufgrund der zwischenzeitlich geringeren Auslastung der Altenheime schwierig.