Duisburg-Ruhrort. Eine Woche, nachdem der Biergarten an der Mühlenweide in Ruhrort schließen musste, ist alles wieder paletti. Dafür sind die Macher dankbar.
Nur eine Woche, nachdem die Mühlenweide in Duisburg-Ruhrort unter Wasser stand, öffnet der Biergarten wieder. „Wir sind rechtzeitig vom Hafenmeister gewarnt worden und hatten noch Zeit, sämtliche Elektrogeräte hoch zu stellen, so dass sich der Schaden in Grenzen hält“, sagt Thomas Seven erleichtert. Nur die Container konnten nicht weggezogen werden, weil die Wiese schon zu aufgeweicht war. Vom Schlamm, den sie in den vergangenen Tagen geschippt haben, ist nicht mehr viel übrig. Die ersten Gäste freuen sich am Freitagmittag bereits wieder über ein kühles Bierchen.
„Das war Wahnsinn. Es sind nicht nur Familienmitglieder von Mitarbeitern gekommen, um uns beim Aufräumen zu helfen, auch Stammgäste haben tatkräftig mit angepackt“, erklärt Uwe Petelin, Mitinhaber des Biergartens an der Mühlenweide. Es ist das erste Mal seit 23 Jahren, dass es im Sommer ein Hochwasser gab. Im Winter tritt der Rhein regelmäßig über die Ufer. „Sowas habe ich noch nicht erlebt, aber wir hatten richtig viel Glück“, sagt Petelin dankbar. Zumal der Rhein doch nicht die Zehn-Meter-Marke überschritt und der Pegel rechtzeitig wieder sank.
Wirtschaftsbetriebe Duisburg schickten Kehrmaschinen zur Mühlenweide
„Als das Wasser zurückging, haben wir dann direkt angefangen zu schrubben. Die Gläser haben wir drei, vier Mal durchgespült“, schildert Seven. In Absprache mit den Wirtschaftsbetrieben durften sie den Schlamm auf einen Haufen kippen.
„Wir sind dann mit unseren Kehrmaschinen angerückt und haben den angesaugt und entfernt“, beschreibt Silke Kersken, Sprecherin der Wirtschaftsbetriebe. Auf der Mühlenweide hatte sich zum Glück nicht so viel Treibgut gesammelt wie zum Beispiel in Laar oder Mündelheim. „Mit diesem Gebiet sind wir jetzt fertig. In der nächsten Woche machen wir an anderen Rheinabschnitten weiter“, sagt Kersken und bestätigt ebenfalls, dass sie sich nicht an ein ähnliches Hochwasser zu dieser Jahreszeit erinnern kann. Entsorgt werde der Matsch ganz normal wie andere Reste, die die Maschine auf der Straße zusammenkehrt.
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Am Freitagmittag ist zumindest wieder Wetterchen. Zahlreiche Radler haben ihre Fahrradtouren für ein Kaltgetränk unterbrochen. Es riecht nach frischen Fritten, dazu offeriert die Karte Kibbeling oder Bratwurst. Rolf Köppen, Ruhrorter und Kapitän der „Oskar“, ist mit seinem Besuch aus Spanien zur Mühlenweide gekommen, um ihn mit dem „Ruhrpottnationalgericht“ Pommes-Currywurst bekannt zu machen. Die Austauschschülerin aus Bilbao schaut allerdings wenig begeistert und möchte die Wurst stattdessen lieber ohne Soße. Alle anderen der kleinen Reisegruppe nehmen aber „wie immer“ und suchen sich ein Plätzchen unter einem Sonnenschirm.
Team hofft auf eine möglichst störungsfreie weitere Saison
Köppen, der derzeit regelmäßig mit Mick Haering zum Hafenschnack einlädt, war vor kurzem in Bad Münstereifel und hat dort technisches Gerät verliehen. „Was ich da gesehen habe, da haben wir hier richtig Glück gehabt.“
Thomas Seven, Uwe Petelin und das Team hoffen nun, dass die Saison einigermaßen störungsfrei weiter verläuft. Schließlich hatten sie wegen Corona viele Wochen geschlossen.
>> Reihe Hafenschnack wird fortgesetzt
Feste Öffnungszeiten gibt es im Biergarten Mühlenweide nicht. So viel steht fest: Geöffnet ist, wenn die Sonne scheint. Sobald es regnet, sind die Schotten dicht.
Die nächsten Termine für die Veranstaltung „Hafenschnack“ an der Mühlenweide sind am 1. August und 15. August jeweils um 11 Uhr, sowie am 6. August um 21 Uhr. Die Veranstaltung ist kostenlos. Launig werden zum Beispiel Fragen beantwortet wie „Warum fährt das Schiff rückwärts?“ oder „Wie viel Wasser fließt eigentlich den Rhein hinunter?“ Zudem erklären die Veranstalter die Bauwerke und Brücken rund um die Mühlenweide.