Ruhrort. Beim „Hafenschnack“ geben Mick Haering und Rolf Köppen allerlei Anekdoten zum Besten – etwa: So viele Rheinkilometer hat Duisburg.

Rolf Köppen und Holger „Mick“ Haering sind quasi von Berufs wegen redselige Menschen. Kapitän Köppen schippert regelmäßig mit bis zu zehn Besuchern auf seiner Motoryacht „Oskar“ durch den Hafen. „Mick“ Haering besaß zwar lange Zeit ein Boot namens „Antje“, ist aber derzeit lieber mit „Rieke“, seiner Rikscha, in Ruhrort und Umgebung unterwegs. Beide kennen sich von einem Skipper-Stammtisch und laden in den Sommerferien nun zum „Hafenschnack“ auf die Mühlenweide ein. Mit ihrem Publikum beobachten sie das Geschehen auf dem Rhein, geben Fakten und Anekdoten zum Besten. Auf die Idee kam Kai Uwe Homann, Geschäftsbereichsleiter Tourismus, bei Duisburg Kontor.

Anekdoten und Fakten rund um den Duisburger Rheinabschnitt

„Herzlich willkommen an Vater Rhein“, begrüßt Köppen seine Gäste mit einladender Geste – und warnt gleichzeitig vor allzu hohen Erwartungen an die beiden „Hafenschnacker“. „Wir haben einen improvisierten Plan“, verrät der Fotograf, der zunächst für Zeitungen und später für den Hafen arbeitete. Gegenüber von Rheinkilometer 781 haben sich die beiden aufgebaut. Mick Haering hat allerlei Spickzettel und sein Akkordeon dabei. „Wir sind aber nicht Klaus und Klaus, ,an der Nordseeküste’ spielen wir nicht – wir sind ja nicht in Ruhrort.“

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So erklärt er die verschiedenen Abschnitte und Gegenden des Flusses, durch die der Rhein fließt. Allein 26 Kilometer sind es Duisburg – „Rhein-Reede“ sagt der Fachmann. Kilometer Numero 769 liegt bei der Fähre Orsoy, das Schild mit der Kilometerzahl 795 steht kurz vor Krefeld-Uerdingen. Ebenso wissenswert: Duisburg zählt mehr Brücken als Venedig. „Und warum ist so viel Wasser im Rhein“, fragt Köppen scherzhaft. Haering ist um die Antwort nicht verlegen: „Na, damit es nicht so staubt, wenn die Schiffe bremsen!“

Wer kommt denn da? Kapitän Ralf Köppen hält Ausschau nach den Schiffen auf dem Rhein.
Wer kommt denn da? Kapitän Ralf Köppen hält Ausschau nach den Schiffen auf dem Rhein. © FUNKE Foto Services | Foto: Jörg Schimmel

Die Mühlenweide dient den Binnenschiffern oder Kreuzfahrern als kurzer Anlegeplatz, um etwa die Crew auszuwechseln oder sich Einkäufe an Bord bringen zu lassen. „Wenn wir jetzt Funk hätten, wüsste ich genau, wer jetzt gleich vorbeikommt, aber das Telekommunikationsgesetz verbietet es, den Funk einfach so abzuhören.“ Auf Kanal Numero zehn tauschen sich die Schiffsführer über ihre Standorte aus und geben sich gegenseitig Navigationshinweise, plaudert Köppen. Mick Haering untermalt die Ausführungen mit maritimen Melodien.

Crew ist 14 Tage unterwegs und 14 Tage an Land

Wie auf Bestellung legt gerade die „Stolt Mosel“ an. Binnenschiffer Tom Lehmann, ein waschechter Homberger kommt an Land. „Wir hatten 70-prozentigen Alkohol an Bord, jetzt sind wir leer und das Schiff muss auf die Werft“, erklärt er den Neugierigen, die am Rand der Mühlenweide stehen. „Warum sind denn da Totenköpfe auf dem Deckel?“, fragt ein junger Zuschauer. „Da unten gibt es keinen Sauerstoff“, erläutert Lehmann, was sich hinter den Klappen verbirgt. Dann entdeckt Lehmann seine Mama, die bringt gerade eine Kiste Bier für die Crew an Deck. „Wir sind 14 Tage unterwegs und haben danach 14 Tage frei“, sagt Lehmann.

„Hafenschnack“-Zuhörerin Stella Tarala ist überzeugte Ruhrorterin. Die stellvertretende Vorsitzende des Bürgervereins ist immer wieder begeistert, wenn sie an der Mühlenweide steht. „Es ist hier sehr schön und ich schaue gerne den Schiffen nach.“

„Hafenschnack“ jeweils sonntags in den Sommerferien

Die Veranstaltungsreihe mit Mick Haering und Rolf Köppen soll laut Duisburg Kontor auch an den nächsten Sonntagen stattfinden – wenn denn das Wetter mitspielt. „Beim nächsten Mal haben wir auch Mikrofone dabei“, verspricht Köppen.

Wer sich die Rikscha Rieke mal aus der Nähe anschauen möchte, hat ebenfalls einen Grund zur Veranstaltung zu kommen. Das weiße Gefährt parkt ebenfalls an der Mühlenweide.