Duisburg. Die RTL-Show „Top Dog Germany“ sucht Deutschlands agilsten Hund. Die Duisburgerin Melanie Fydrich und ihr Border Collie Trouble sind am Start.

Trouble springt von der einen Plattform zur anderen, läuft durch einen dunklen Tunnel, dann geht’s auf eine Rampe aus Holz. Die sechsjährige Border-Collie-Hündin läuft durch den Parcours mit sichtlicher Freude. Schnell ist sie. Besitzerin Melanie Fydrich steht auf dem Gelände ihrer Hundeschule in Duisburg-Neumühl, ihre anderen beiden Border Collies sind auch da. Snow (14) und Baily (12) schauen allerdings gemütlich auf der Wiese liegend zu. Sie sind beide in Rente. Der Trubel dreht sich nur um Troubel.

Die schwarze Border-Collie-Dame (6) mit ihrer weißen Blesse auf der Stirn, der weißen Schwanzspitze und den weißen Söckchen, ist freudig unterwegs und wartet auf die Kommandos ihrer Besitzerin. Die 33-jährige Frau trainiert hier gerade mit Trouble für die RTL-Sendung „Top Dog Germany“. Wer wird Deutschlands nächster Super-Hund? Das Geläuf mit seinen Geschicklichkeitsaufgaben erinnert an die Gameshow „Ninja Warrior“ (läuft ebenfalls bei RTL, wurde auch schon in Duisburg aufgezeichnet). Und so ziemlich genau darum geht es: Gesucht wird der agilste Hund der Nation.

So kam Hundetrainerin aus Duisburg-Buchholz in RTL-Show

Die Tiere müssen sich dabei unter Zeitdruck immer wieder auf neue Situationen und Herausforderungen einlassen. Kurios: Das Tam-Tam-Team ist das gleiche wie beim TV-Vorbild! Laura Wontorra führt als Moderatorin durch das Programm, Frank „Buschi“ Buschmann und Jan Köppen kommentieren die Teilnehmer bei der Live-Action. Doch wie kommt Melanie Fydrich überhaupt zu dem Spektakel? Alles begann mit ihrem ersten Hund Snow. Damals merkte die Buchholzerin nach einer Ausbildung bei Siemens und einem Studium schnell, dass ein reiner Bürojob nichts für sie ist. Der gute Draht zu den Vierbeinern brachte sie schließlich auf die Idee: Hundetrainerin - das wär’s!

Melanie Fydrich mit und Border Collie Trouble sind ein eingespieltes Team.
Melanie Fydrich mit und Border Collie Trouble sind ein eingespieltes Team. © Kathrin Hänig

Die Hundeschule Heinrichsen an der A42 in Neumühl hat sie vor zehn Jahren eröffnet. Ihr Mann unterstützte sie, erinnert sie sich dankbar. „Das war nicht so leicht, er war selbst noch im Studium.“ Sie absolvierte mit Snow viele Seminare und ließ sich zum Coach ausbilden. Melanie Fydrich ist aber schon längst keine gewöhnliche Trainerin mehr. Sie hat gute Wettkampfvoraussetzungen, weil sie schon an einigen Konkurrenzen teilgenommen hat. Die junge Mutter einer zehnmonatigen Tochter wurde mit ihrem zweiten Hund Baily 2014 Weltmeisterin und vier Jahre später 2018 noch Europameisterin im Hunde-Frisbee. In dieser Disziplin läuft das Tier um den Mensch und springt ihn an und dann wieder von ihm ab. Dabei fängt es die geworfene Scheibe. Alles ist einstudiert als Choreographie, unterlegt mit Musik.

Was steckt hinter der Sendung „Top Dogs“?

Nach einer Verletzung im Wald und mit mittlerweile zwölf Jahren ist Europa- und Weltmeister Baily aber in Rente und nur noch Zuschauer bei den Übungseinheiten. „Für die WM bin ich mit meinem Mann und den Hunden nach Atlanta geflogen. Das war eine tolle Erfahrung.“ Und trotzdem weiß sie: „Kein Hund braucht eine Weltmeisterschaft, das ist rein egoistisch gewesen, ganz klar.“ Ein Erlebnis, das sie dennoch nicht missen möchte. Der Wettkampf bei „Top Dog“ nun ist ohne einstudierte Gestaltung. Die Hunde müssen spontan reagieren, zumal der knackige Kurs sie echt herausfordert. „Gerade Border-Collies brauchen Bewegung für den Körper und auch eine Aufgabe für den Kopf. In Corona-Zeiten, als alles dicht war und nur Einzeltrainings möglich waren, habe ich mir etwas Neues überlegt. Ich habe einen Parcours aufgebaut, der wie der Start bei Ninja Warrior aussieht.“

Das kann man sich in etwa so vorstellen, auch ohne im Privatfernsehen heimisch zu sein: Vier eckige Plattformen stehen leicht schräg und versetzt zueinander, der „Ninjahund“ muss von einer zur anderen springen. Genau in dieser Zeit, als Melanie Fydrich das neue Hindernis ausprobierte, sprach sie ein befreundeter Hundetrainer an und erzählte ihr von dem RTL-Format. „Das wäre doch was für mich. Ich sollte ein paar Videos machen, was Trouble so drauf hat. Da wusste ich noch gar nicht, was für eine große Show das ist.“

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Als Trouble und Trainerin dann aber direkt eingeladen wurden, dämmerte es Frauchen langsam: „Für die Sendung wurde das Original Top-Dog-Team aus Amerika eingeflogen, auch die Leute von „Ninja Warrior Germany“ sind dabei. Hunderte Bewerber gab es für die sechs Aufzeichnungen in der Messe Köln.“ Sie ist noch immer beeindruckt, auch dabei zu sein. Die Aufgaben in der Ausscheidung seien für die Hunde immer neu, so viel darf sie verraten. „Mal müssen sie ins Wasser springen, dann wieder durch einen Tunnel laufen oder auf einem Brett balancieren. Für den Hund ist das interessant, weil er dabei auch geistig gefordert ist“, sagt Melanie Fydrich. Wie weit das Duisburger Duo letztlich kommen wird, ist natürlich noch ein Geheimnis. Das sollen die Zuschauer dann ab Freitag, 23. Juli (20.15 Uhr), im Fernsehen erleben.

>>„Top Dog Germany“: Sendung startet mit Doppelpremiere

  • Bei RTL startet am Freitag, 23. Juli die neue Sendung „Top Dog Germany – Der beste Hund Deutschlands“. Die sechsteilige Physical Dogshow läuft direkt als Doppelpremiere am Freitag und Samstag (23. Und 24. Juli) jeweils zur Primetime um 20:15 Uhr. Danach geht es immer freitags um 20:15 Uhr tierisch weiter.
  • Bei der Show machen die verschiedensten Hunderassen mit, unter anderem: Golden Retriever, Bulldogge, Schäferhund, Dalmatiner, Border Collie und ein Chihuahua.