Duisburg. Duisburg Kontor will mit einem neuen City-Guide und einer Kooperation mit der Outdoor-Plattform „Outdooractive“ der gebeutelten Branche helfen.
Nach Jahren des Aufschwungs musste im Corona-Jahr die Duisburger Tourismusbranche herbe Verluste bilanzieren: Die Übernachtungszahlen sind 2020 um gut 55 Prozent eingebrochen. Nur 131.938 Gäste kamen in die Stadt, unterm Strich standen 288.373 Übernachtungen 570.934 in 2019 gegenüber. Jetzt, da die Inzidenzzahlen wieder Übernachtungen zu touristischen Zwecken zulassen, wollen die Stadt und Duisburg Kontor die Hoteliers und Gastronomen mit neuen Impulsen beim touristischen Neustart unterstützen. „Der Tourismus ist für Duisburg ein wichtiger Wirtschaftszweig geworden“, betonte gestern Oberbürgermeister Sören Link bei der Präsentation des neuen „City Guide“, einem Reiseführer der in einer gedruckten Auflage von 15.000 Stück und auch digital abrufbar Besuchern einen Überblick über die touristischen Highlights der Stadt und auch Geheimtipps bietet.
Rheinauen als Geheimtipp
Auf die Frage seines persönlichen Geheimtipps muss Oberbürgermeister Sören Link nur kurz überlegen: „Natürlich muss man zum Landschaftspark, auch wenn das kein Geheimtipp mehr ist. Aber ich persönlich genieße die Rheinauen in Walsum oder auch Friemersheim.“ Touristen sollten aber auch Marxloh und Hochfeld nicht außen vor lassen. Die Brautmodenmeile und Gastronomie im Norden oder auch der Rheinpark seien entdeckenswert. „Unsere Stadt bietet sowohl für kultur- und sportinteressierte Paare als auch abenteuerlustige Familien viele Ausflugsziele“, ist Sören Link überzeugt.
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Mit der Imagekampagne „Duisburg ist echt entdeckenswert“ habe Duisburg sein touristisches Profil geschärft. „Damit sind wir auch für andere Akteure interessant geworden“, sagt Uwe Kluge, Geschäftsführer von Duisburg Kontor. So sei eine Kooperation mit Europas größter Outdoor-Plattform „Outdooractive“ sowie Columbia entstanden. Videoblogger waren im Auftrag des Modeherstellers in Duisburg unterwegs, um einen Film zu drehen, der nun auf dem Portal zu sehen ist. Bei rund elf Millionen Community-Mitgliedern bei „Outdooractive“ hofft Duisburg Kontor, eine neue Reichweite zu erzielen.
Hotelgeschäft läuft langsam an
Profitieren sollen davon vor allem auch die durch Pandemie so stark gebeutelten Hoteliers. Einer von ihnen ist Marcus Busch, Direktor des Hotels „Conti“ und „ferrotel“. Er will nicht mehr zurückblicken, „das bringt ja nichts.“ Mit den Lockerungen sei das Geschäft wieder angelaufen. „Aber das reicht noch nicht“, sagt er. Auch wenn seine beiden Häuser wie die meisten in Duisburg noch von noch immer ausbleibenden Geschäftsreisenden lebten, so bemerkt auch Marcus Busch einen Zuwachs an Touristen bei den Gästen.
Und für die hat er zwei Mate-Bikes von Duisburg Kontor gekauft, die nun „in der Eingangshalle der Hotels stehen.“ Mit den E-Bikes könnten auch ungeübte Gäste Duisburg und die Region mit dem Rad erkunden. 50 solcher Elektro-Fahrräder hatte Duisburg Kontor zunächst gekauft, „von denen haben wir aber nur noch 20. Die anderen sind an Hotels gegangen und auch die Gebag hat zehn abgenommen“, sagt Kai Uwe Homann, Bereichsleiter Tourismus und Stadtmarketing bei Duisburg Kontor.
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Dass Duisburg Potenzial als Tourismus-Standort hat, zeigen Begegnungen, wie sie Hotel-Direktor Marcus Busch jüngst gemacht hat: „Wir hatten zwei amerikanische Gäste, die auf der Reise von Amsterdam nach Andermatt waren und sich Duisburg angesehen haben.“
OB Sören Link ist überzeugt, „dass die Leute, die zu uns kommen, sagen: Der Besuch hat sich gelohnt. Aber wir müssen mehr Leute hierherkriegen.“ Und dies gehe nicht von heute auf Morgen. „Das“, so Link, „ist ein Marathonlauf.“