Duisburg. Wirtschaft nach Corona: Die IHK fordert mehr Unterstützung für Industrie und Fachkräfte – gerade für Krisenverlierer wie die Tourismusbranche.
Eines ist für die Niederrheinische Industrie- und Handelskammer (IHK) klar: Corona hat auch in Duisburg Spuren hinterlassen. Zwar sei die Industrie mit einem blauen Auge durch das Jahr 2020 gekommen und verbuche lediglich ein Umsatzminus von 7,9 Prozent – doch den Krisenfesten stehen auch viele Verlierer gegenüber.
Reiseveranstalter, Messebetreiber oder vor allem die Tourismusbetriebe. Im Schnitt sind die Übernachtungen in Duisburg um 50 Prozent eingebrochen. Durch die Pandemie seien wirtschaftliche Existenzen in Frage gestellt worden. Für einen Neustart müsse es von Seiten der Politik Fördermittel für Tourismusregionen geben, so die IHK.
Wirtschaft in Duisburg: Chance grüner Stahl?
Eine Chance für die Zeit nach Corona sieht die IHK vor allem in der grünen Transformation der Industrie – allen voran Wasserstoff. Laut Präsident Burkhard Landers könne die Stadt an Rhein und Ruhr eine Vorreiterrolle einnehmen. „Wir haben alles vor Ort, um Duisburg zu einem Wasserstoff-Hub zu entwickeln: innovative Unternehmen und das Know-how aus der Forschung.“
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Dafür brauche es aber auch einen Einsatz von Seiten der Politik, insbesondere beim Ausbau von Pipelines und Leitungen fordert die IHK mehr Tempo, damit Wasserstoff aus Norddeutschland und den Niederlanden nach Duisburg fließen kann.
Fachkräftemangel schreitet voran
Von der Politik wünscht sich die IHK auch mehr Unterstützung für Fachkräfte. Aktuell suchen vor allem Gastronomiebetriebe händeringend nach Mitarbeitern. Der demografische Wandel erschwere die Situation zusätzlich – auch jenseits der Gastronomie.
Jedes Jahr schließen laut IHK am Niederrhein rund zwei Prozent weniger Jugendliche die Schule ab. Bis 2040 wird es rund 14 Prozent weniger Menschen im erwerbsfähigen Alter geben. „Das entspricht rund 110.000 Menschen – eine Herausforderung, die die regionale Wirtschaft nicht alleine stemmen kann“, betont Hauptgeschäftsführer Stefan Dietzfelbinger und ergänzt: „Wir müssen die Berufsorientierung junger Menschen nachhaltig stärken. Dafür brauchen wir Berufskollegs, die modern und wettbewerbsfähig sind.“