Duisburg. Stadtweit einmalig: Ein Apotheker und ein Arzt laden in Duisburg zum Impfmarathon: Wer sich wie und mit welchem Impfstoff impfen lassen kann.
Ein Arzt und ein Apotheker bitten zum großen Impfmarathon in Duisburg: 1100 Impfdosen – 600 von Biontech und 500 von Astrazeneca – sollen von Freitag bis Sonntag (9. bis 11. Juli) verabreicht werden. Ohne Anmeldung impfen lassen können sich demnach alle Impfwilligen ab zwölf Jahren, wobei die Ständige Impfkommission (Stiko) bisher eine Empfehlung für Kinder und Jugendliche im entsprechenden Alter nur bei einem besonderem Risiko, bei bestimmten Vorerkrankungen, ausgesprochen hat.
Diese in der Form stadtweit bisher einmalige Aktion haben sich Dr. Mahmoud Hasoumi und Rachid Bouylmani ausgedacht. Im Haus an der Mercatorstraße 10-12 in der City betreibt Hasoumi als Hausarzt, Internist und Kardiologe, seit drei Jahren eine Praxis, Bouylmani leitet dort seit zwei Monaten die Mercator-Apotheke.
Arzt und Apotheker bitten zum Impfmarathon in Duisburg
Beide kennen, schätzen sich und tauschen sich regelmäßig aus. Und so kam es, dass am Samstag vor einer Woche die Idee zum Impfmarathon entstand – zumal Bouylmani neben seiner Apotheke ein Schnelltestzentrum betreibt und damit über die notwendigen Räumlichkeiten verfügt.
[Alle aktuellen Entwicklungen zur Corona-Pandemie in Duisburg lesen Sie jeden Abend im Duisburg-Newsletter. Jetzt hier kostenlos für den Newsletter anmelden.]
Dort lagert in einem Kühlschrank bereits der Impfstoff, den Hasoumi bestellt und wie gewünscht auch bekommen hat. Zuletzt hatte die Kassenärztliche Bundesvereinigung bekannt gegeben, dass den Praxen nun mehr als genug zur Verfügung stehe. „So können und wollen wir mit unserer Aktion die Impfquote schnell und gezielt erhöhen“, sagt Hasoumi.
Biontech und Astrazeneca im Angebot
Die Impfwilligen können sich laut Bouylmani je nach Vorrat den Impfstoff aussuchen. Gegebenenfalls könne auch noch das Einmal-Vakzin von Johnson & Johnson angeboten werden. Angst, dass sich nach der jüngsten Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) niemand mehr mit Astrazeneca impfen lassen will, haben beide im Gegensatz zu einigen anderen Duisburger Ärzten nicht. Die Stiko empfiehlt allen Erstgeimpften mit Astrazeneca nun einen mRNA-Impfstoff wie Biontech als zweite Dosis.
Auch interessant
Diese Kreuzimpfung, sagt Bouylmani, biete ja offenbar einen besonders guten Schutz. „Deshalb spricht überhaupt nichts dagegen, sich erst mit Astrazeneca und dann mit Biontech impfen zu lassen – ganz im Gegenteil.“ Zumal die zweite Dosis laut Stiko hier bereits vier Wochen nach der Erstimpfung verabreicht werden kann. „Wer schon einmal geimpft ist, und zum Beispiel vor diesem Hintergrund seine Zweitimpfung vorziehen möchte, ist auch herzlich eingeladen“, so der Apotheker.
Fokus liegt auf Erstimpfungen
Der Fokus liege aber auf den Erstimpfungen. Jedem werde entsprechend ein Termin für die zweite Dosis angeboten. Ob die Spritze dann wieder bei einem Impfmarathon gesetzt wird, hänge vom Erfolg der ersten Aktion ab. Weitere Massenimpfungen seien aber geplant, so Bouylmani.
Für die Premiere denkt er über Security-Personal nach, damit drinnen und draußen alles in geregelten Bahnen verlaufen kann. Ansonsten seien im Vorfeld nur wenige Umbaumaßnahmen in seinem Schnelltestzentrum nötig, damit daraus für drei Tage auch ein kleines Impfzentrum wird.
„Wir brauchen zusätzliche Trennwände, damit immer zwei Personen gleichzeitig geimpft werden können“, erklärt er. „Ein Warte- beziehungsweise Ruhebereich ist ja sowieso schon vorhanden. Und nach der Impfung kann ich nebenan in meiner Apotheke, wenn gewünscht, gleich auch ein Zertifikat für den digitalen Impfpass ausdrucken.“
>> DIE UHRZEITEN ZUM IMPFMARATHON IN DUISBURG
- Dr. Mahmoud Hasoumi und fünf seiner Mitarbeiter wollen am Freitag, 9. Juli, von 14 bis 20 Uhr, am Samstag, 10. Juli, von 10 bis 20 Uhr und am Sonntag, 11. Juli, von 10 bis 17 Uhr ohne Anmeldung impfen. Dieses Angebot gilt demnach auch für Nicht-Duisburger.
- Nach Angaben von Rachid Bouylmani soll sich jeder vor einer Impfung einem kostenlosen Corona-Schnelltest unterziehen. Das Ergebnis kann er auch in englischer Sprache ausstellen. Der Test sei nicht verpflichtend, aber sinnvoll und gewünscht. Geimpft werde aber auch ohne Test nach individueller Rücksprache mit dem Arzt.
- Drinnen herrscht Maskenpflicht. Draußen sollte laut Bouylmani auch ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Er bittet die Impfwilligen außerdem, genügend Abstand zu halten.