Duisburg. Bei einer Demonstration von FFF und ADFC haben etwa 100 Teilnehmer in die Pedale getreten. Mahnwache der neu gegründeten P4F-Ortsgruppe.
Trotz drückend warmer 33 Grad kommen am Freitagnachmittag am Hauptbahnhof immer mehr Radfahrer zusammen: Nachdem die Duisburger Ortsgruppe von „Fridays for Future“ (FFF) und der örtliche Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) zuletzt vor mehr als neun Monaten zu einer Fahrraddemonstration aufgerufen hatten, machen sie zum ersten Mal 2021 auf der Straße gemeinsame Sache – und auf die problematische Radinfrastruktur in Duisburg aufmerksam.
FFF und ADFC: 100 Radfahrer demonstrieren in Duisburg
Als sich auf dem Vorplatz etwa 100 Menschen mit ihren Rädern versammelt haben, eröffnet Tim Rathaj für FFF die Demonstration mit einer Rede. Er kritisiert die Verkehrsplanung der 1960er- und 70er-Jahren, unter der man heute noch leide.
Nachdem Rathaj die Ineffizienz von Autos im Vergleich zu Fahrräder hinweist, dröhnen aus dem Lautsprecher Forderungen an Stadt und Kommunalpolitik: „Für Duisburg fordern wir eine Sanierung der Radwege, Tempo 30 in der Innenstadt und eine bessere Anbindung an den Radschnellweg.“ Ebenso fordert er eine Aufhebung gemeinsamer Bus- und Radfahrspuren: „Das kann nur jemand geplant haben, der nicht selbst Fahrrad fährt.“
Neu gegründet: „Parents for Future“ Duisburg
Duisburg hat bundesweit die schlechtesten Radwege In der Mitte der Demonstranten hat sich die vor anderthalb Monaten gegründete Duisburger Ortsgruppe der „Parents for Future“ (P4F) versammelt. „Während die Demonstranten durch die Stadt fahren, halten wir eine ergänzende zweistündige Mahnwache ab“, erläutert Initiatorin Maren Lehmann.
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Bei den Organisatoren der Fahrrad-Demo ist die Freude bei der Abfahrt groß: „Dass wir heute wieder auf die Straße können, ist unglaublich wichtig, weil wir nur so die Menschen erreichen“, sagt etwa Yannick Redweik.
Polizei eskortiert Fahrrad-Demonstranten 15 Kilometer durch Duisburg
Um kurz nach 16 Uhr kommt der Fahrradtross in Bewegung und steuert gemächlich auf die Mülheimer Straße. Eskortiert von mehreren Einsatzfahrzeugen der Polizei führt die etwa 15 Kilometer lange Route der Fahrraddemonstranten über den Sternbuschweg und die Karl-Lehr-Straße in die Innenstadt, von dort aus weiter nach Ruhrort und Meiderich und zurück zur Endstation Hauptbahnhof.
Während der Fahrt ziehen die klingelnden Protestler die Blicke etlicher Passanten auf sich und fordern spontan den ein oder anderen entgegenkommende Radfahrer zum Mitmachen auf. Denn immerhin verwirklicht sich für die demonstrieren Radfahrer dank der Polizei, die die Kreuzungen absperrt, an diesem Nachmittag ihr Motto „freie Fahrt für freie Räder“.