Duisburg. Bei der Steag-Sanierung bleibt Duisburg im Boot. Deshalb zahlt die DVV weitere Millionen für die Sanierung des Essener Energiekonzerns.

Für die Sanierung der Steag zahlt die Stadt Duisburg 7,5 Millionen Euro. Das hat der Rat in nichtöffentlicher Sitzung am Montagabend beschlossen.

Die Stadt gehört mit ihren Stadtwerken zu den sechs kommunalen Gesellschaftern des Essener Konzerns, der durch die Energiewende in einer schweren Krise steckt. Sechs Revierstädte hatten den fünftgrößten deutschen Stromanbieter vor gut zehn Jahren für knapp eine Milliarde Euro erworben. Unter Regie der RAG-Stiftung soll bis 2024 ein Käufer gefunden werden, bis dahin müssen die Gesellschafter die Finanzierung des Konzerns auch mit eigenen Beiträgen sicherstellen.

Oberhausen und Bochum halten weitere Zahlungen für „nicht vermittelbar“

Oberhausen und Bochum haben bereits signalisiert, keine weiteren Millionen für die Steag zu zahlen. Damit bleiben Dortmund, Essen, Dinslaken und Duisburg im Boot. Das Engagement dieser Gesellschafter soll bei den zu erwartenden Erlösen bei einer späteren Veräußerung von STEAG entsprechend berücksichtigt werden.

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Getragen wird das Engagement von der Hoffnung, dass sich die nun gezahlten Millionen durch den Verkaufspreis wieder erlösen lassen. Das sei auch die Haltung des Vorstandes der Duisburger Verkehrs- und Versorgungsgesellschaft (DVV). In der vergangenen Woche hatte der Aufsichtsrat der Stadtwerke-Holding getagt.

SPD, CDU und FDP im Duisburger Rat für eine Beteiligung an der Steag-Sanierung

Im Rat stimmte eine Mehrheit mit Stimmen von SPD, CDU und FDP für die weitere Duisburger Beteiligung. Das geschehe nicht zuletzt mit Blick auf die Arbeitsplätze bei der Steag, so SPD-Fraktionschef Bruno Sagurna vor der Abstimmung. In Duisburg betreibt das Unternehmen das Kraftwerk in Walsum. Die Grünen votierten gegen die Zahlung von weiteren Millionen. Zu groß seien die Zweifel am Gelingen der Sanierung der Steag, erklärte Fraktionssprecher Felix Lütke.

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Die Steag und die RAG-Stiftung hatten bis vor wenigen Jahren ihre Zentralen im gleichen Gebäude, inzwischen ist die Stiftung auf Zollverein gezogen. Als Treuhänderin soll sie die Steag nun für die Städte verkaufen.
Von Stefan Schulte und Wolfgang Kintscher