Duisburg. Draußen ohne, drinnen mit Testpflicht: Das ist am ersten Wochenende mit weiteren Lockerungen auf der Gastromeile im Duisburger Innenhafen los.
Eher ruhig ließen die Duisburger das erste Wochenende angehen, an dem sie nach dem Drei-Stufen-Plan der NRW-Landesregierung weitere Lockerungen der Corona-Regeln genießen konnten. Auf der Gastromeile im Innenhafen darf man seit vergangenem Freitag bei „stabiler Inzidenz unter 50“ im Außenbereich wieder ohne negativen Corona-Test Platz nehmen. Auch die Innengastronomie darf öffnen – mit Test- und Platzpflicht.
Mehr Lockerungen in Duisburg- Diese Regeln gelten ab Freitag Am frühen Samstagabend ist der Andrang auf den Terrassen noch überschaubar. Im Hafenbecken hört man die Gänse und Enten, denen das diesig-feuchte Wetter nichts ausmacht, lauter als die Gäste vor den Restaurants.
Gastromeile im Duisburger Innenhafen: Freude über weitere Corona-Lockerungen
Im König-Pilsner-Wirtshaus freut sich Kellnerin Steffi auf steigende Gästezahlen. „Es geht endlich wieder los, darauf haben wir ja lange gewartet,“ sagt sie. Nebenan in der Osteria ist der Außenbereich schon gut gefüllt und auch im Innenraum herrscht Andrang. „Tut mir leid, keine Zeit für Interviews, wir haben sieben Monate geschlafen, jetzt müssen wir endlich wieder Geld verdienen“, heißt es am Empfang. „Ein Tisch im Innenbereich für zwei mit negativem Test, folgen Sie mir bitte.“
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Draußen hat sich die Familie Häsler nach langer Zeit endlich wieder um einen Tisch versammelt. Ein schönes Gefühl für alle, den zehnten Geburtstag von Sprössling Len zusammen feiern zu können, wie Lens Mutter versichert. „Planen kann man das ja nicht, aber wir haben doch sehr die Daumen gehalten, dass die Zahlen unten bleiben und wir heute Essen gehen können.“ Len ist jedenfalls hochzufrieden und wird sich zur Feier des Tages noch eine Cola genehmigen.
Einige Betriebe haben noch nicht regulär geöffnet
Im Vapiano sitzt niemand, der Betrieb ist noch nicht wieder hochgefahren. „Wir öffnen regulär erst ab Montag, dieses Wochenende haben wir nur Take-Away-Betrieb. Es ist einfach noch sehr viel vorzubereiten und wir sind knapp mit Personal“, lässt der Mann an der Theke wissen.
Auch auf der anderen Hafenseite im Mongo´s und im Chili´s sind die Türen zu und die Fenster dunkel. Munter geht’s im Bolero zu, der überdachte Teil der Außenterrasse ist voll, Kellnerin Vanessa Schmiedtchen serviert bunte Cocktails, deren Farben gegen das trübe Wetter anstrahlen. „Wir freuen uns alle mega, dass es endlich wieder richtig losgeht“, erzählt Kollegin Jana Curtis.
Kellnerin: Viele Gäste wissen nicht, dass sie drinnen einen negativen Corona-Test brauchen
Hauptsache, die Gäste seien entspannt und regten sich nicht auf, wenn sie nicht sofort einen Platz kriegen oder auf die Abstandsregeln im Innenraum aufmerksam gemacht werden müssten. „Viele haben nicht verstanden, dass sie bisher draußen auch einen negativen Test brauchten, aber das ist ja jetzt zum Glück nicht mehr so“, sagt Curtis.
Es bedeutet schon zusätzlichen Stress, jedem Gast neu zu erklären, warum er seine Personalien zur Nachverfolgung angeben muss, „aber da müssen wir einfach durch, man kriegt ein dickes Fell mit der Zeit.“ Kontrollbesuche vom Ordnungsamt hat es in diesem Jahr nach ihren Angaben noch nicht gegeben.
Das Ehepaar Graff joggt eine Runde ums Hafenbecken. „Wir wollten erst mal gucken, wie viel hier eigentlich los ist und uns langsam wieder an normalen Rummel gewöhnen“, sagt Jennifer Graff. „Aber vielleicht gehen wir gleich doch tatsächlich noch eine Kleinigkeit Essen, man kriegt schon Lust hier, wenn man den Betrieb sieht.“