Duisburg. In der Corona-Krise gibt es im Einzelhandel Gewinner und Verlierer. Die IHK befürchtet, dass es bis zu zehn Prozent Insolvenzen geben kann.
Seit gut einer Woche darf der Handel auch in Duisburg wieder öffnen – zunächst mit „Click&Meet“, mittlerweile reicht ein negativer Coronatest oder der Impfnachweis. Nicht alle Händler nutzten aber diese Chance direkt. Die Innenstadt blieb eher leer. Dies zeigt schon: „Es gab Gewinner und Verlierer“ der Corona-Krise, wie Michael Rüscher, Geschäftsführer der hiesigen IHK sagt.
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Der große Gewinner der Pandemie, „das ist eindeutig der Online-Handel. Der hat richtig zugelegt.“ Baumärkte, Sportgeräteanbieter, Fahrradhersteller und der gesamte Bereich Essen haben durch Corona richtig gewonnen. „Versuchen Sie mal, eine Rudermaschine für zu Hause zu bekommen. Das ist zurzeit fast nicht möglich“, sagt Rüscher. Aber: „Ungefähr zehn Prozent der Einzelhändler sind von Insolvenzen bedroht. Das ist ein schleichender Tod“, sorgt sich Rüscher. Das habe auch mit dem Online-Handel zu tun, der bereits ein Fünftel des Umsatzes hole.
„Die Kunden haben versucht, den Einzelhandel zu unterstützen“
Wie kompliziert und diffus die Lage für den Einzelhandel in den vergangenen Monaten war, beschreibt Doris Lewitzki, Geschäftsführerin des Handelsverbandes Niederrhein. „Wir haben ja mittlerweile alle Spielarten des Einzelhandels durch. Von ganz geschlossen bis ganz offen, von Click and Collect bis Einkaufen nach einem Coronatest.“ Ganz unterschiedlich seien die Monate in der Corona-Pandemie für den Handel gelaufen. „Natürlich fehlte die Frequenz, aber die Kunden haben auch versucht, den Einzelhandel zu unterstützen“, betont Doris Lewitzki voller Respekt. Insolvenzmeldungen habe es bisher nicht gegeben, weil ja auch die Verpflichtung, eine Insolvenz anzumelden, erst einmal bis Ende April 2021 ausgesetzt war. Daher könne man frühestens im Herbst dieses Jahres eine Bilanz ziehen, wie viel Geschäftsaufgaben der Pandemie geschuldet seien.
Kundenkontakt durch Social Media
Social Media, vor allem Facebook, habe geholfen, die Kundenansprachen aufrecht zu erhalten. Schwierig sei es vor allem für die Bereiche Textil, Schmuck, Uhren, Schuhe und Spielwaren gewesen. Der Bereich Lebensmittel hätte ja eher gewonnen durch die Pandemie. Auch der Buchhandel habe es bisher eigentlich ganz gut durch die Krise geschafft. Mit vielen kleinen Maßnahmen will man jetzt das Geschäft wieder ankurbeln. „Wir möchten das Gesamtbild in den Innenstädten verbessern und attraktiver machen“, erklärt Doris Lewitzki. Dabei gebe es Schritte, die man eher schnell umsetzen könne, wie eine neue Möbelierung mit hübschen Sitzgelegenheiten in vielen Bereichen. Aber auch die Hausfassaden seien ein Thema. Den Bereich könne man natürlich nur im Zusammenspiel mit den Hausbesitzern in Angriff nehmen.
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Auch die Gastronomie in den Fußgängerzonen habe man im Blick. „Gastronomie und Handel gehören zusammen. Wie wichtig die beiden für ein florierendes Leben sind, hat man in der Pandemie gemerkt“, betont die Geschäftsführerin des Handelsverbandes Niederrhein. Auch Plätze mit viel Grün tragen dazu bei, dass die Menschen sich gerne dort aufhalten. Genauso wichtig sei die Sauberkeit auf Plätzen und Straßen. „Kein neues Thema, aber es bleibt wichtig.“ Mit Blumenampeln möchte man verstärkt die Fußgängerzonen aufhübschen. „Wir versuchen gerade, für solche Maßnahmen Gelder zu bekommen.“