Duisburg. Duisburg wartet noch auf den Erlass, anderswo wird bereits in Corona-Hotspots geimpft – etwa in Mülheim. So hat die Stadt dies hinbekommen.

Die geplanten Corona-Schutzimpfungen in sozial benachteiligten Duisburger Stadtteilen mit einem erhöhten Infektionsgeschehen haben noch nicht begonnen. Während die Stadt noch auf den gesonderten Erlass der Landesregierung wartet, haben einige Kommunen in NRW wie Hagen und auch Duisburgs Nachbarstadt Mülheim bereits in Hotspots geimpft. Wie ist das möglich?

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Volker Wiebels, Stadtsprecher in Mülheim, kann dies auf Nachfrage der Redaktion erklären. So habe die Stadt Mülheim für die am vergangenen Freitag und Samstag in Styrum bereits durchgeführten und in dieser Woche noch geplanten Impfungen in der Innenstadt auf überschüssigen Impfstoff zurückgegriffen, der für das Impfzentrum nicht gebraucht wurde. Da es dort mehr Impfstoff als angemeldete Impflinge gebe, so Wiebels, habe sich die Stadt Mülheim zu diesen Sonderaktionen entschieden und jeweils 1000 Dosen dafür zur Verfügung gestellt.

Auch in Duisburg blieben zuletzt viele Termine im Impfzentrum frei. Nach letzten Informationen der Redaktion hat die Stadt 10.000 Impfdosen vom Land nicht abgerufen, weil zu wenige Impfwillige Termine vereinbart hatten.

Hotspot-Impfungen: Stadt Mülheim arbeitet mit Arztpraxen zusammen

Im Corona-Hotspot Styrum wurde die von der Stadt in Zusammenarbeit mit einer Praxis organisierte Sonderimpfung bereits am Freitag gut angenommen.
Im Corona-Hotspot Styrum wurde die von der Stadt in Zusammenarbeit mit einer Praxis organisierte Sonderimpfung bereits am Freitag gut angenommen. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Die Stadt Mülheim arbeitet für ihre bisher sehr gut angenommenen Sonderimpfungen mit Arztpraxen zusammen, die vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) zu Schwerpunktpraxen ernannt worden sind. Geplant geimpft werden Personen aus dem jeweiligen Stadtteil, aber gemäß der aktuell bestehenden Prioritätengruppen 1, 2 und teils auch 3.

Dies ist der Unterschied zum in der vergangenen Woche gestarteten Modellprojekt in Köln. Dort werden die Menschen in sozialen Brennpunkten mit besonders hoher Inzidenz unabhängig von Priorisierungen geimpft. Sie müssen den Impfteams lediglich ihre Personalausweise vorlegen.

Landeserlass auf Basis der Erfahrungen des Modellprojekts in Köln

Das Ministerium spricht deshalb von einem Modellprojekt, das es so bisher kein zweites Mal in NRW gebe. So habe die Landesregierung bislang auch nur dafür Sonderkontigente an Impfstoff zur Verfügung gestellt.

Basierend auf den Erfahrungen in Köln, sollen künftig weitere Kommunen in ihren Corona-Hotspots impfen können – mit insgesamt 100.000 Extra-Dosen vom Land. Wie viel etwa die Stadt Duisburg bekommt, soll ebenfalls in dem Erlass stehen. Dieser soll noch in dieser Woche fixiert werden, um die Kreise und kreisfreien Städte über das genaue Vorgehen zu informieren. Unabhängig davon hat Duisburg nach Angaben der Stadt bisher vom Land keine Freigabe von Kontingenten für Impfungen in Corona-Hotspots bekommen.