Duisburg. Eine Auswertung der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein vom 8. bis 21. Februar zeigt, wie gering die Astrazeneca-Impfquote im Vergleich war.
Bis zu 70 Prozent der Termine mit Astrazeneca blieben nach Angaben der Stadt Duisburg im Impfzentrum im Theater am Marientor (TaM) in der Vergangenheit ungenutzt. Wie gering diese Quote im Vergleich war, offenbart der Blick auf eine von der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) erstellte Übersicht für die Zeit vom 8. bis 21. Februar.
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In diesem Zeitraum standen Duisburg demnach 3596 Astrazeneca-Impfdosen zur Verfügung. Injiziert wurden am Ende lediglich 1081 Dosen, also nur rund 30 Prozent.
Laut KV Nordrhein hatten in den zwei untersuchten Wochen lediglich fünf Städte beziehungsweise Kreise eine schlechtere Impfquote. Dabei handelt es sich um den Kreis Mettmann (28 Prozent), die Städte Leverkusen (25 Prozent) und Köln (24 Prozent) sowie den Rhein-Sieg-Kreis (10 Prozent) und den Kreis Wesel, der nach der Statistik nicht einmal vier Prozent seiner 3316 Impfdosen verimpfen konnte.
Astrazeneca: Duisburger Impfquote vom 8. bis 21. Februar nur bei 30 Prozent
26 Impfzentren gibt es insgesamt im Einzugsgebiet der KVNO. Nur die Hälfte, genau 13, erreichte eine Impfquote von über 50 Prozent. Unter den Top 3 für den geprüften Zeitraum befindet sich Essen: Von 4202 Astrazeneca-Impfdosen wurden dort 3853 auch verimpft – eine Quote von 92 Prozent. Nur Wuppertal (rund 100 Prozent), wo von 2560 Impfdosen in den genannten zwei Wochen gerade mal acht übrig blieben, und Remscheid (96 Prozent) waren besser.
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Zum Vergleich: Düsseldorf kam in dem Zeitraum auf eine Quote von 61 Prozent und Bonn auf 73. Und die Revier-Nachbarn Oberhausen (71 Prozent) und Mülheim (54 Prozent) lässt Essen auch weit hinter sich. Für den ärztlichen Leiter des Impfzentrums an der Messe Essen, Dr. Stefan Steinmetz, keine Überraschung: „Wir haben die entsprechenden Berufsgruppen massiv einbestellt, haben gezielt Termine gemacht und diese auch sehr schnell abgearbeitet.“
Skepsis wegen vermehrter Berichte über Nebenwirkungen
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Nun hat auch die Stadt Duisburg nach eigenen Angaben gezielt impfberechtigte Personen angesprochen – Rettungsdienstmitarbeiter, medizinisches Personal, Physiotherapeuten, Ärzte und Mitarbeiter mobiler Pflegedienste. Zunächst ohne durchschlagenden Erfolg. Die Skepsis gegenüber dem Präparat „COVID-19 Vaccine Astrazeneca“ des britisch-schwedischen Herstellers hatte auch mit vermehrten Berichten über Nebenwirkungen zu tun.
Ludwig Hoeren, Leiter des Gesundheitsamtes, betonte darum, dass die Reaktionen Geimpfter nicht ungewöhnlich schwer seien, sondern die üblichen zu erwartenden, ähnlich denen nach einer Grippeimpfung: „Der Impfstoff ist zugelassen, er funktioniert und verhindert schwere Krankheitsverläufe und die Nebenwirkungen sind vertretbar.“
Zuletzt gab es aber Hoffnung auf eine Trendwende. So waren nach Angaben der Stadt Ende Februar die Termine mit Astrazeneca-Impfungen im Impfzentrum an mehreren Tagen ausgebucht.