Duisburg. In Duisburg gibt es mehr AstraZeneca als Berechtigte, die sich damit impfen lassen wollen. Der Gesundheitsamtsleiter wirbt für den Impfstoff.
Trotz des allgemeinen Mangels an Impfdosen lehnen berechtigte Duisburger zurzeit wegen Vorbehalten gegen das AstraZeneca-Vakzin häufiger ihre Impfung ab. Das hat der stellvertretende Leiter der Feuerwehr, Christian Umbach, am Donnerstagvormittag bei einer Pressekonferenz zur allgemeinen Corona-Lage in Duisburg im Rathaus berichtet.
Seit dem 10. Februar bekomme die Stadt Duisburg 250 AstraZeneca-Impfdosen täglich gestellt, sagte Umbach. Damit können sich zurzeit etwa Rettungsdienstmitarbeiter, medizinisches Personal, Physiotherapeuten, Ärzte und Mitarbeiter mobiler Pflegedienste immunisieren lassen.
Vorbehalte gegen Impfstoff in Duisburg: Amtsleiter wirbt für AstraZeneca
„Wir sprechen die infrage kommenden Personen gezielt an, aber der Impfstoff wird nicht vollständig angenommen“, sagte Umbach zur Skepsis gegenüber dem Präparat ,COVID-19 Vaccine AstraZeneca’ des britisch-schwedischen Herstellers. „Wir könnten mehr impfen.“ Nachdem zuletzt Rettungssanitäter in NRW über Impfreaktionen wie Kopfweh, Fieber oder Müdigkeit geklagt hatten, verzichten viele vor allem aus Angst vor Nebenwirkungen.
[Alle aktuellen Entwicklungen zur Corona-Pandemie in Duisburg lesen Sie jeden Abend im Duisburg-Newsletter. Jetzt hier kostenlos für den Newsletter anmelden.]
Auch interessant
Ludwig Hoeren, der Leiter des Duisburger Gesundheitsamtes, nutzte die Pressekonferenz, um wie zuletzt Gesundheitsminister Jens Spahn für den AstraZeneca-Impfstoff zu werben und aufzuklären.
Hoeren führt die grassierende Skepsis auf „ein großes Missverständnis“ zurück. Die nun zu beobachtenden Reaktionen Geimpfter seien nicht ungewöhnlich schwer, sondern die üblichen zu erwartenden, ähnlich denen nach einer Grippe-Impfung. „Es sind keine schweren Nebenwirkungen bekannt, obwohl England bereits quasi mit AstraZenica durchgeimpft wurde.“
„Ein sehr, sehr guter Impfstoff“
[Zum ausführlichen Bericht über die Inhalte der Pressekonferenz]
Zudem wirke AstraZenica nachweislich in den Altersgruppen derjenigen, die nun damit geimpft werden, betont Hoeren: „Der Impfstoff ist zugelassen, er funktioniert und verhindert schwere Krankheitsverläufe und die Nebenwirkungen sind vertretbar.“
Die ungefährlichen Nebenwirkungen und die etwas geringere Wirksamkeit müssten ins Verhältnis gesetzt werden zur Anzahl der weiterhin zahlreichen schweren Covid-Verläufe und Corona-Toten. In Duisburg meldete die Stadt am Donnerstag das 507. Todesopfer.
Das AstraZeneca-Präparat hat im Vergleich zu den Mitteln von Biontech/Pfizer sowie Moderna eine etwas geringere Wirksamkeit. Ersten klinischen Studien zufolge waren nach der Impfung anteilig mehr derjenigen Probanden erkrankt, denen AstraZeneca injiziert worden war. Der Prozentanteil, so Hoeren, sei jedoch sehr gering und kein Grund zur Sorge. „Dies ist dennoch ein sehr, sehr guter Impfstoff“, bekräftigte er.