Duisburg. In den Duisburger Kliniken sind bislang rund 2000 Covid-Patienten stationär behandelt worden. Besuche sind weiter nur in Ausnahmefällen möglich.

In den Duisburger Klinken sind seit Beginn der Pandemie vor einem Jahr rund 2000 Corona-Patienten wegen schwerer Krankheitsverläufe stationär behandelt worden. Ungefähr ein Viertel dieser Patienten musste intensivmedizinisch betreut werden.

„Derzeit ist die Situation in den Kliniken entspannt, es bleibt aber bis auf Weiteres bei der Schließung der Kliniken für Besucher. Ausnahmen gelten für Palliativ-Patienten und die Geburtsstationen“, sagt Dr. Andreas Sander.

Der medizinische Direktor des Ev. Klinikums Niederrhein (Fahrner Krankenhaus, Herzzentrum Meiderich, Bethesda) ist Sprecher für Vertreter der Krisenstäbe der Duisburger Kliniken, die sich in der Pandemie regelmäßig abstimmen.

Die meisten Patienten, rund 800, wurden in den vier Helios-Kliniken St. Johannes, Marienkrankenhaus, St. Anna und Homberg stationär versorgt. Rund 700 waren es im Ev. Klinikum, die übrigen entfallen auf das Sana-Klinikum am Kalkweg (rund 300 Patienten) und das Johanniter-Krankenhaus in Rheinhausen (nennt keine Zahlen).

Aktuelle Lage in Duisburger Kliniken ist entspannt – Covid-Stationen bleiben aber bestehen

Dr. Andreas Sander ist Medizinischer Geschäftsführer des Evangelischen Klinikum Niederrhein (EVKLN), hier vor der Verwaltung am Fahrner Krankenhaus.
Dr. Andreas Sander ist Medizinischer Geschäftsführer des Evangelischen Klinikum Niederrhein (EVKLN), hier vor der Verwaltung am Fahrner Krankenhaus. © FUNKE FotoServices | Kerstin Bögeholz

„Entspannt“ nennt Sander die aktuelle Lage. Helios meldet am Freitag in seinen vier Duisburger Kliniken 14 Patienten auf den Normal- und Intensivstationen, um 25 Patienten lag die Zahl in dieser Woche in den Häusern des Ev. Klinikums.

Zahlen, die weit unterhalb der Spitzenwerte des Jahresendes liegen, als bis zu 100 Covid-Patienten in den Helios-Kliniken und rund 80 im Ev. Klinikum behandelt wurden.

„Dennoch ist noch nicht an eine Schließung von Covid-Stationen zu denken, ehe wir nicht wissen, wie sich die Mutationen entwickeln“, so Sander.

Lange Verweildauer auf Intensivstationen

Ihre Belastungsgrenze erreichten die Duisburger Kliniken bisher nicht. „Wenn es eng wurde, konnten wir zwischen den Häusern verlegen“, erklärt Sander. Ein Vorteil der Klinikverbünde – sie führen jedoch zu gewissen Unschärfen in den Zahlen.

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Weil etwa zum Ev. Klinikum auch zwei Kliniken in Oberhausen und Dinslaken gehören und vor der Übernahme durch Helios das Uerdinger Krankenhaus zu den Maltesern Rhein-Ruhr zählte, gab es Verlegungen über die Stadtgrenze hinweg. Weniger die Zahl der Corona-Intensivpatienten, als die mitunter wochenlange Dauer der Behandlung belasteten das Personal. „Ihre durchschnittliche Verweildauer auf der Intensivstation liegt bei 14 Tagen“, berichtet Sander.

Kliniken verhindern Eintrag des Virus von außen durch intensive Testung

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Um den Eintrag des Virus in die Kliniken zu verhindern, unternehmen sie erhebliche Anstrengungen. „Im Fahrner Krankenhaus und im Bethesda haben wir bisher 32.000 Test an Patienten vorgenommen, mit Wiederholungen waren es 48.000“, berichtet Sander.

Ein besonderes Risiko sind sogenannte „konvertierende Patienten“, die bei Aufnahme negativ getestet werden, obwohl sie infiziert sind. Das kann dann, wie etwa im Herzzentrum Meiderich, zur vorübergehenden Schließung einer ganzen Station führen, um mögliche Infektionskette zu unterbrechen. Dr. Andreas Sander: „Das ist ein organisatorischer Alptraum.“