Duisburg. Die Zahl der Corona-Patienten in den Duisburger Kliniken sinkt seit Weihnachten kontinuierlich. Deshalb gibt das zur Euphorie keinen Anlass.

Die Zahl der Patienten, die wegen des schweren Verlaufs ihrer Covid-19-Infektion stationär in einer Klinik behandelt werden müssen, ist in den vergangenen Wochen kontinuierlich gesunken. Am Montag befanden sich noch 35 Duisburger auf den Intensivstationen, davon wurden 20 künstlich beatmet. 109 weitere Patienten werden nach Auskunft der Kliniken auf den Normalstationen behandelt. Das sind deutlich weniger als zu den Spitzenzeiten - am 17. Dezember wurden insgesamt 197 Covid-Patienten in den Kliniken behandelt. Die Krankenhäuser freuen sich über die Entlastung, glauben aber noch nicht an einen Trend, der sich weiter fortsetzen wird.

Inzidenzwert für Duisburg zeigt möglicherweise nicht das tatsächliche Infektionsgeschehen

Weniger Arztbesuche über die Feiertage und eine geringere Zahl von Coronatests sind für die Gesundheitsbehörden Anlass, daran zu zweifeln, dass der sinkenden Inzidenzwert für Duisburg das tatsächliche Infektionsgeschehen in der Stadt widerspiegelt. Die abnehmende Zahl der behandlungspflichtigen Patienten in den Kliniken rechtfertigt gleichwohl die Vermutung, dass sich bis zu den Weihnachtstagen tatsächlich weniger Duisburger mit dem Virus angesteckt haben. Denn bis zur Entwicklung eines schweren Verlaufes der Infektion vergehen in der Regel eine bis zwei Wochen.

Spitzenwerte der ersten Septemberhälfte haben sich aktuell fast halbiert

So zählt die Helios St.-Johannes-Klinik in Hamborn, wo die meisten Patienten behandelt werden, am Montag noch 48 Patienten auf der Normalstation und sieben Intensivpatienten. Die Höchstwerte in der ersten Dezemberhälfte lagen bei 88 Normal- und 13 Intensivpatienten. Ähnlich auch das Bild in den Helios-Kliniken St. Anna (Huckingen) mit aktuell zwölf (Spitzenwert 25) Normal- und sieben (Spitze: 15) Intensivpatienten. Diesen Trend mit den gleichen Zahlen verzeichnet auch die Helios-Klinik in Homberg.

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Von 20 Patienten auf aktuell zwölf auf der Normalstation sowie von acht auf vier Intensivpatienten sank die Zahl in den Sana Kliniken. Um gut ein Drittel verminderte sich auch die Zahl der stationär behandelten Covid-19-Erkrankten im Johanniter-Krankenhaus, am Montag gibt es 17 Normal- und drei Intensivpatienten. Ähnlich das Bild in den Häusern des Evangelischen Klinikums Niederrhein (EVKLN): Sieben Covid-Fälle, davon zwei Intensivpatienten betreut am Montag das Fahrner Krankenhaus, elf Patienten liegen im Bethesda in Hochfeld, davon drei auf der Intensivstation. In der Spitze zählen die Häuser insgesamt 45 Corona-Patienten.

Kliniken warnen: Auswirkungen der Feiertage erst mit Verzögerung sichtbar

"Wir befürchten aber, dass es einen erneuten Anstieg der Zahlen geben wird", sagt EVKLN-Sprecher Guido Jansen, "die Infektionen, die es bei Treffen von Menschen über Weihnachten und Silvester gegeben hat, sehen wir erst mit Verzögerung". Es gebe noch wenig Anlass, von einem nachhaltigen Trend auszugehen, warnt auch Johanniter-Sprecherin Sandra Kalkmann: "Bis wir Zahlen haben, die das tatsächliche Infektionsgeschehen zeigen, werden noch einige Tage vergehen."